Olympische Spiele im Altertum: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. April 2010, 08:58 Uhr

Griechische Vase mit Athleten unterschiedlicher Disziplinen

Der Ursprung der Olympischen Spiele wird im 2. Jahrtausend v. Chr. (vor Christus) vermutet. Die ersten regelmäßigen Spiele fanden nach der griechischen Überlieferung im Jahr 776 v. Chr. in Olympia auf der Halbinsel Peloponnes statt.

Sie waren jedoch keine Sportveranstaltung im heutigen Sinne, sondern ein religiöses Fest. Das wurde zu Ehren des Göttervaters Zeus und dem göttlichen Helden Pelops durchgeführt.

Der Zeitraum von vier aufeinander folgenden Jahren zwischen zwei Olympischen Spielen wurde in der Antike als "Olympiade" bezeichnet. Diese Bezeichnung gilt übrigens noch heute.


Griechische Vase mit Zeus


Durchführung

Antike Malerei: Siegerehrung

Die antiken Spiele fanden immer im Hochsommer statt und erhielten mit der Zeit eine immer größere Bedeutung. Die Sportler mussten bereits einen Monat vorher anreisen, um ihr Können den Oberschiedsrichtern vorzuführen. Nur wer von diesen für geeignet gehalten wurde, war für die Wettkämpfe qualifiziert.

Im Rahmen der eigentlichen Spiele mussten die Sportler schwören, sich an die Regeln zu halten. Bei den Wettkämpfen zählte nur der Sieg. Der Sieger erhielt einen Siegeskranz aus Olivenzweigen sowie ein Stirnband. Er wurde als "von den Göttern begünstigt" angesehen und in Gedichten und Statuen verewigt. Jede Niederlage, sogar ein zweiter oder dritter Platz galt als große Schmach.


Olympischer Friede

Das Fest zu Ehren des Zeus verlangte den Frieden. Dieser "Gottesfriede" garantierte allen nach Olympia reisenden Wettkämpfern und Zuschauern für die Hinreise, die Dauer der Spiele und die Rückreise Schutz und Sicherheit. Olympia galt demnach als "heiliger Ort".


Disziplinen

Überreste des Stadions in Olympia





Griechische Vase mit Läufern

Die Disziplinen des Wettkampfsports wurden von den Griechen in zwei Gruppen eingeteilt:
In gymnische Disziplinen und hippische Disziplinen.

Gymnische Disziplinen

Die gymnischen Sportarten waren Leichtathletik und Kampfsport. Gymnisch wurden diese Sportarten genannt, weil sie nackt (griech. gymnos = nackt) von den Athleten ausgetragen wurden. Diese Disziplinen fanden im Stadion statt.

Stadionlauf: Er gilt als der älteste Wettbewerb der Spiele von Olympia. Die Laufstrecke maß die Länge eines Stadions. Der Begriff Stadion steht sowohl für die Wettkampfstätte als auch für ein Längenmaß von 192 Meter.

Weitere gymnische Disziplinen waren der:

  • Doppellauf - zweifache Strecke des Stadions
  • Langlauf - vermutete Distanz von 20 Stadien
  • Waffenlauf - Athleten liefen in voller Rüstung eine Strecke von 2 Stadien (ab ca. 520 v. Chr.)
  • Ringen - ohne Gewichtsklassen (seit ca. 708 v. Chr.)
  • Faustkampf - endete mit Kampfunfähigkeit oder Aufgabe eines Athleten
  • Pankration - Mischung aus Faust- und Ringkampf
  • Fünfkampf - antiker Mehrkampf mit den Disziplinen: Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf
  • Wettbewerbe der Trompeter und Herolde - wird heute nicht zum Sport gezählt (seit ca. 396 v. Chr.)


Hippische Disziplinen

Griechische Vase mit Reitern

Zu den hippischen Bewerben (griech. hippos = Pferd) zählten das beliebte Pferde- und das Wagenrennen. Austragungsort war das Hippodrom. Die hippischen Wettbewerbe waren stets eine große Attraktion bei den Olympischen Spielen.

Wagenrennen: Das vierspännige Wagenrennen soll nach der Überlieferung die älteste Pferdesportdisziplin gewesen sein. Es soll erstmals 648 v. Chr. ausgetragen worden sein.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das olympische Programm um eine Vielzahl von hippischen Wettbewerben erweitert: Zweigespann von Maultieren, Stutenrennen, Viergespann sowie Zweigespann von Fohlen und Fohlenrennen.

Der Pferdesport war äußerst beliebt aber mit sehr hohen Kosten verbunden. Daher konnten sich nur reiche Familien eine Teilnahme an diesen Wettbewerben leisten. Interessant ist, dass auf diese Weise auch Frauen, die sonst von der Teilnahme ausgeschlossen waren, Olympiasiege erringen konnten.


Ablauf

Die Olympischen Spiele erstreckten sich damals über sechs Tage.

  • 1. Tag: Wettkampf der Trompeter und Herolde, Ableistung des Eides und Vorbereitungen
  • 2. Tag: Wettkämpfe der Jugendlichen
  • 3. Tag: Pferdewettbewerbe, Fünfkampf, Opfer für Achilleus und Pelops
  • 4. Tag (Vollmondstag): Weitere Opfer, Festmahl
  • 5. Tag: Laufwettbewerbe, Ringkampf, Faustkampf, Pankration, Waffenlauf
  • 6. Tag: Bekränzung der Sieger, Bewirtung der Gäste


Ende der Olympischen Spiele im Altertum

Ab dem 3. Jahrhundert (=Jhdt.) v. Chr. starteten in Olympia fast nur noch Berufsathleten, wodurch die Bedeutung der Spiele mehr und mehr zurückging. Auch die ersten Versuche, Siege durch Bestechung zu erreichen, sind aus dieser Zeit überliefert. Der Mittelpunkt der antiken Welt verlagerte sich allmählich nach Rom. Der römische Gewaltherrscher Sulla verlegte 80 v. Chr. die Spiele sogar dorthin.

Trauriger Höhepunkt im Niedergang der Bedeutung der Olympischen Spiele war das Jahr 65 nach Christus (= n. Chr.). Kaiser Nero lies die Spiele auf 67 n. Chr. verlegen um selbst daran teilnehmen zu können. Obwohl er beim Wagenrennen sogar vom Wagen gefallen war, wurde er trotzdem zum Sieger des Rennens gekürt. Er gewann in insgesamt sechs Disziplinen. Von einem fairen Wettkampf konnte allerdings keine Rede sein, da er zuvor die Kampfrichter bestochen hatte.

Die letzten Olympischen Spiele, wurden vermutlich im Jahre 393 n. Chr. gefeiert. Ein Jahr später verbot sie der christliche Kaiser Theodosius I. als einen heidnischen Kult. Mit der griechischen Religion fanden auch die Olympischen Spiele der Antike ihr Ende.


Sonstiges

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