Die Maultasch vor Hochosterwitz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. August 2011, 12:42 Uhr
Als Frau Margarete Maultasch mit ihrem Kriegsvolk die Drau herunterzog, flüchteten viele Herren und Landleute in die Burg Hochosterwitz. Stark und unüberwindlich ist diese Burg auf einem hohen Felsen erbaut. An eine Eroberung von Hochosterwitz war nicht zu denken. Also machte sich das kriegerische Weib daran, die Veste zu belagern.
Sie besetzte das Land rings um die Burg, so dass niemand hinein oder heraus konnte, und dachte, der Hunger werde den in der Burg eingeschlossenen Adel zur Übergabe zwingen. Wirklich gingen oben auf Hochosterwitz die Lebensmittel zur Neige; es herrschte solcher Hunger, dass die Leute sich nicht scheuten, Pferde, Hunde und Katzen zu schlachten. Als nur noch ein magerer Stier und zwei Vierlinge Roggen vorhanden waren, griff Herr Schlank von Osterwitz zu einer List.
Er ließ den Stier schlachten, in seine Haut den letzten Roggen schütten und ihn alsdann über den Berg hinunterstürzen – als wenn sie noch im Überfluss zu essen hätten.
Als Frau Maultasch dies erfuhr, tat sie einen lauten Schrei: "Ha, das sind Klausraben, die eine gute Zeit ihre Nahrung in die Kluft zusammengetragen haben, die werden wir nicht so leicht in unsere Klauen fassen. So wollen wir sie in ihrem Nest sitzen lassen und uns andere gemästete Vögel suchen!"
Damit hob sie die Belagerung auf. Vor dem Aufbruch befahl sie noch jedem Soldaten, eine Sturmhaube voll Erde aufzufasssen und sie auf dem Felde gegenüber Osterwitz auszuschütten. Daraus wurde ein richtiges kleines Berglein, das bis zum heutigen Tage noch der Maultasch-Hügel genannt wird.