Bauwerke des 9. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Kaserne gab es auch ein Gefängnis. Da die Roßauer Lände früher Elisabethpromenade hieß, nannten die Leute das Gefängnis scherzhaft "Liesl". | In der Kaserne gab es auch ein Gefängnis. Da die Roßauer Lände früher Elisabethpromenade hieß, nannten die Leute das Gefängnis scherzhaft "Liesl". |
Version vom 14. Oktober 2014, 09:58 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Fernwärmewerk Spittelau
Spittelauer Lände 45
Die Müllverbrennungsanlage und gleichzeitig auch Fernwärmeanlage Spittelau wurde von 1967 bis 1971 erbaut. Die Fassade des Werks gestaltete der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser. Die Anlage zählt zu den modernsten Anlagen Europas. Jedes Jahr werden hier 250 000 Tonnen Müll verbrannt.
Markthalle
Nußdorferstraße / Alserbachstraße
In der Markthalle gab es früher 117 Stände. Renoviert wurde sie 1993-1995. Seit 2002 wird sie privat genutzt.
Narrenturm
Spitalgasse 2
Früher wurden Menschen mit geistiger Behinderung abwertend als "Narren" bezeichnet. Diese Menschen wurden im sogenannten "Narrenturm" eingesperrt und behandelt.
Der Narrenturm ist ein rundes, fünfstöckiges Gebäude. Er liegt zwischen dem Alten AKH und dem Garnisonsspital. Die Bevölkerung nannte ihn wegen seiner Form "Guglhupf". Der Turm wurde im Jahr 1784 erbaut. Das Gebäude war eurpoaweit das erste seiner Art und bis 1869 als solches genutzt.
Heute befindet sich im "Narrenturm" die Pathologisch-anatomische Sammlung, die zum Naturhistorischen Museum gehört.
Roßauer Kaserne
Die Roßauer Kaserne wurde im Jahr 1870 fertig gestellt. Damals hieß sie noch Kronprinz-Rudolph-Kaserne. Sie sieht aus wie eine Festung und besteht aus roten Ziegeln. Die Kaserne ist rund 270m lang, etwa 140m breit und hat an der Außenfront an die 1 3000 Fenster. Sie wurde um drei große Höfe angelegt.
In der Kaserne gab es auch ein Gefängnis. Da die Roßauer Lände früher Elisabethpromenade hieß, nannten die Leute das Gefängnis scherzhaft "Liesl".
Nach dem 2. Weltkrieg zog die Wiener Polizei in die Roßauer Kaserne ein. Sie blieb bis zum Jahr 1990 dort und zog dann in ein neues Gebäude am Liechtenwerder Platz.
Albert-Schweitzer-Haus
Albert Schweitzer war ein evangelischer Theologe, Philosoph, Musikforscher und Organist. Er studierte auch Medizin und erhielt im Jahr 1952 den Friedensnobelpreis.
Das Albert-Schweitzer-Haus, in der Garnisonsgasse 14-16, wurde nach ihm benannt. Heute ist es ein evangelisches Studentenheim. Ein Teil der früheren Schwarzspanierkirche blieb erhalten und wurde in das Albert-Schweitzer-Haus integriert. Das sieht ganz interessant aus!
Wappenhaus
An der Fassade des Wappenhauses ist das Wappen des 9. Bezirks angebracht. Dieses Haus ist in der Alser Straße 48 zu finden.
Schuberts Geburthaus
In diesem Haus wurde am 31. Jänner 1797 der berühmte Komponist Franz Schubert geboren. Heute befindet sich dort (Nußdorfer Straße 54) das Schubert-Museum.
Schuberthaus
In diesem alten Schulgebäude unterrichtete der Vater des berühmten Komponisten Franz Schubert von 1789 bis 1817. Franz Schubert selbst war hier Schulgehilfe. Das Schuberthaus befindet sich in der Säulengasse 3.
Wohnhaus von Siegmund Freud
Der berühmter Wiener Neurologe und Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud lebte bis zum Jahr 1938 in dem Haus in der Berggasse 19. Dann brach der 2. Weltkrieg aus und Sigmund Freud musste mit seiner Familie Österreich verlassen. Da er Jude war, war sein Leben durch den Nationalsozialismus bedroht.
Zur Erinnerung an diesen berühmten Arzt wurde in seinem Wohnhaus das Freud-Museum eingerichtet.
Palais Liechtenstein
Das Sommerpalais der Liechtensteins ist in der Fürstengasse 1 zu finden. Es fällt durch reiche Verzierungen an der Außenseite auf. Das Vestibül (Vorraum) verläuft quer durch das Gebäude und ist riesig. Bis vor kurzem befand sich darin das Museum für Moderne Kunst. Das Museum übersiedelte im Jahr 2000 in das Museumsquartier.
Palais Württemberg
Herzog Phillip von Württemberg kaufte das Haus in der Strudelhofgasse 10 während der Bauzeit und ließ es nach seinen Wünschen umgestalten.
In diesem Palais wurde 1914 im Berchtoldsaal das Ultimatum an Serbien gestellt. Davor waren der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Sarajevo ermordet worden. Dies war der Auslöser für den Ersten Weltkrieg.
Universität
ehemalige Wirtschaftsuniversität (WU)
Auf einer Betonplattform über dem Franz-Josefs-Bahnhof wurde eine Universität (Althanstraße) errichtet. Sie beherbergte das Biologiezentrum, das Zoologische Institut und die WU. Bis zu 10 000 Studenten gingen dort täglich ein und aus. Wegen seiner Form wird das Gebäude oft als "Kristall" bezeichnet. Trotz seiner Größe haben nicht alle Institute im Haus Platz. Die WU ist in den 2. Bezirk umgezogen.
Im Alsergrund befinden sich eine sehr große Universität Wiens:
Medizinische Fakultät
Wer Arzt werden möchte, studiert an den verschiedensten Instituten. Viele sind im Neuen AKH untergebracht. Andere sind über den Bezirk verteilt:
Chemisches Institut (Währinger Straße 10): Der Rohziegelbau beherbergt das Institut für medizinische und pharmazeutische Chemie und das Institut für Molekularbiologie.
Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie (Währinger Straße 13): Pathologie ist die Lehre von den Krankheiten und ihren Ursachen.
Institut für medizinische Physiologie (Schwarzspanierstraße 17): Die Physiologie beschreibt, was im Körper passiert.
Anatomisches Institut (Währinger Straße 11-13): Hier lernen angehende Ärzte die Muskeln, Gelenke und Organe des Menschen kennen.
Institut für gerichtliche Medizin (Sensengasse 2): Da holt sich die Polizei oft Hilfe, um Kriminalfälle aufzudecken.
Hygieneinstitut: In diesem Gebäude werden Impfstoffe hergestellt. Auch das Institut für Tropenkrankheiten befindet sich hier.
Sonstiges