Flüchtlinge: Unterschied zwischen den Versionen

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Menschen flüchten aus den unterschiedlichsten Gründen.  
 
Menschen flüchten aus den unterschiedlichsten Gründen.  
  

Version vom 7. März 2022, 13:32 Uhr

Die Flucht über das Mittelmeer gilt als besonders gefährlich. - geralt pixabay.com, CC0 1.0

Jemand, der seine Heimat fluchtartig verlässt, wird als Flüchtling bezeichnet. Die Gründe für diese Flucht können unterschiedlich sein.

Zuständig für Flüchtlinge ist das Hochkommissariat (UNHCR) der UNO. Derzeit sind viele Millionen Menschen auf der Flucht, da es in ihrem Heimatland nicht mehr sicher ist.

Sie können um Schutz und Aufenthalt (Asyl) in anderen Ländern ansuchen.

Wusstest du schon, dass ...

Flüchtlinge müssen oft viele Hindernisse überwinden. - Dimitris Vetsikas (dimitrisvetsikas1969) pixabay.com, CC0 1.0
  • Rund die Hälfte aller Flüchtlinge Kinder sind?
  • ein Großteil aller Flüchtlinge weltweit in so genannten Entwicklungsländern (= Länder die ohnehin schon sehr arm sind) Zuflucht finden?
  • sich Österreich seit dem Ende des 2. Weltkrieges verpflichtet hat, Flüchtlinge aufzunehmen, ihnen zu essen und ein Dach über den Kopf zu geben?


Gründe

Die Verzweiflung ist groß, wenn das eigene Land nicht mehr sicher ist. - Alexas_Fotos pixabay.com, CC0 1.0
Verlassenes Haus.jpg

Menschen flüchten aus den unterschiedlichsten Gründen.

Einer davon kann Krieg sein, der die Menschen in ihrem Heimatland bedroht.

Auch Verfolgung und Folter aufgrund politischer Einstellungen kann ein Grund sein, der Menschen zur Flucht zwingt. Menschen werden auch wegen ihrer Religion verfolgt.

Nicht in jedem Land herrscht Meinungs- und Religionsfreiheit wie in Österreich.

Umweltflüchtlinge müssen ihr Land verlassen, da es nicht mehr bewohnbar ist – beispielsweise durch Naturkatastrophen wie Tsunamis oder Dürre.

Begriffe

In unserer Alltagssprache werden oft alle Gruppen von Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten als Flüchtlinge bezeichnet.

Die UNHCR und viele Länder unterscheiden diese Menschen in verschiedene Gruppen. Das wirkt sich auch auf die Möglichkeiten aus, ihnen zu helfen.

Binnenvertriebene

Damit sind Menschen gemeint, die innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind, aber es nicht verlassen. Die Gründe dafür können zB Krieg, Gewalt, aber auch Naturkatastrophen sein. Da sie ihr Land nicht verlassen haben, sind sie nicht durch die Genfer Flüchtlingskonvention geschützt.

Flüchtlinge

Das sind Menschen, die zur Flucht gezwungen sind und nicht gefahrlos in ihr Heimatland zurückkehren können. Ihr Heimatstaat kann oder will sie nicht mehr schützen. Viele Länder haben sich durch die Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen, zu schützen und versorgen.

Asylsuchende

Diese Menschen sind in ein anderes Land eingereist und stellen dort einen Antrag auf Asyl (Aufnahme und Schutz). Das bedeutet, dass sie als Flüchtlinge anerkannt werden wollen.

Die jeweiligen Länder bestimmen wer das Recht auf Asyl hat und damit bleiben darf und wer nicht. Wird Asyl gewährt, werden aus Asylsuchenden Flüchtlinge.

Migrant:innen

Menschen, die ihre Heimat verlassen um woanders zu arbeiten und sich dort ein Leben aufzubauen, werden Migrant:innen genannt. Auch für Migration gibt es verschiedene Gründe. Beispiele sind Mangel an Nahrung, Wasser, Arbeit oder anderen unsicheren Lebensumständen. Sie können aber gefahrlos wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Sie fallen nicht unter den Schutz durch die Genfer Flüchtlingskonvention. Das bedeutet, dass viele Länder diese Menschen vermutlich nicht aufnehmen.

Unfassbare Zahlen

Laut UNHCR waren Ende 2020 weltweit mehr als 82 Millionen (82 000 000) Menschen gezwungen ihrer Heimat zu verlassen.

Davon sind 48 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht und werden als Binnenvertriebene bezeichnet. Über 20 Millionen Flüchtlinge wurden von der UNHCR gezählt. Mehr als 4 Millionen suchten um Asyl an.

(Quelle: UNHCR Österreich Stand 3.3.2022)

Während des 2. Weltkrieges wurden 30 Millionen Menschen vertrieben oder waren auf der Flucht.

Auf der Flucht

Möchtest du hier leben? - Silvia & Frank (pixel2013) pixabay.com, CC0 1.0

Seit vielen Jahren wird in der Politik wiederholt von einer Flüchtlingskrise in Europa gesprochen. Dabei wird bewusst auf die damit verbundenen Gefühle (positive wie negative) der Bevölkerung abgezielt, um die jeweilige Gruppe als Unterstützung der politischen Ziele zu gewinnen.

Nur ein Teil aller flüchtenden Menschen sucht Schutz in Europa.

In vielen Ländern herrschen Bürgerkriege oder unzumutbare Lebensumstände (zB in Syrien, Irak, Afghanistan, Pakistan, Eritrea, Nigeria, Somalia).

Oft haben flüchtende Menschen aus bestimmten Ländern keine Möglichkeit auf legalem Weg in ein Wunschland zu reisen. Vielleicht weil sie keine gültigen Dokumente (zB einen Reisepass) besitzen. Es kann dann sein, dass sie so genannte "Schlepper:innen" bezahlen, sie auf illegalen Weg ins Wunschland zu bringen.

Viele der Flüchtlinge aus afrikanischen oder asiatischen Ländern versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Häufig sterben Menschen dabei.

Manche Familien schicken nur ein Mitglied der Familie auf die Flucht, zum Teil aus Geldgründen, manchmal aber auch, weil die Strapazen einer solchen „Reise“ zu hart sind. Für dieses eine Familienmitglied hoffen sie dann auf eine bessere Zukunft.

Die Lage in der Heimat muss sehr schlimm sein, dass sich Menschen zu einer Flucht entscheiden.

Asyl

Die Zukunft ist ungewiss ... - fsHH pixabay.com, CC0 1.0

Stellt ein flüchtender Mensch einen Antrag auf Asyl in Österreich, dann darf dieser vorerst hier bleiben, bis der Antrag entschieden wurde.

In einem Asylverfahren wird geklärt, ob diese Person berechtigt ist, Asyl zu erhalten. Das Verfahren kann aber auch einige Zeit dauern. Asyl wird vorerst für drei Jahre gewährt. Danach erfolgt eine erneute Feststellung. Ist ein Mensch asylberechtigt, darf er eine Arbeit ausüben.

Zum Teil werden Menschen, die nicht bzw. nicht mehr asylberechtigt sind, in ihr Heimatland zurückgeführt. Das wird auch Abschiebung genannt.

Viele Flüchtlinge hoffen darauf, dass es bald eine Möglichkeit gibt, wieder in ihr Heimatland zurückzukehren und dass es sicher genug ist um dort zu leben.

Externe Links

Sonstiges

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