Die Sage von der Linzer Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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In der Hoffnung, dass bald wieder ein Bäcker hierher käme, der ebenso gute „Linzer Augen“ und „Linzer Torten“ machen könne, nannten die Leute die alte Poststraße nun Linzer Straße. | In der Hoffnung, dass bald wieder ein Bäcker hierher käme, der ebenso gute „Linzer Augen“ und „Linzer Torten“ machen könne, nannten die Leute die alte Poststraße nun Linzer Straße. | ||
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Version vom 3. Mai 2017, 09:38 Uhr
Früher hieß die heutige Linzer Straße „Poststraße“, weil auf diesem Weg die Postkutsche von der Stadt Wien nach Westen fuhr. Erst in späteren Jahren wurde sie in Linzer Straße umbenannt. Wie es zu diesem Namen gekommen sein soll, erzählt die folgende Sage.
Vor ungefähr 400 Jahren kam der Bäckermeister Mathias Bauernfeld mit seiner Familie und all seinen Habseligkeiten mit der Postkutsche hierher. Er war Linzer, wollte aber an einem anderen Ort ein neues Leben beginnen.
Die Gegend, wo bis 2013 das Gloriette-Kino war und heute eine Mischung aus Fahrradgeschäft, Bistro, Bar und Kulturbühne ist, gefiel ihm gut, und so beschloss er, sich hier einen Grund zu kaufen. Er baute ein Haus und gleich eine Bäckerstube dazu.
Als er damit fertig war, bekam er plötzlich unerwarteten Besuch von einem feinen Herrn. „Ich weiß, dass du ein guter Bäcker bist. Ich kann dich mit deinen „Linzer Augen“ und deinen „Linzer Torten“ auch in Wien sehr bekannt machen. Was hältst du davon?“, wollte der Fremde wissen. Mathias wusste gar nicht, was er darauf antworten sollte. Da meinte der feine Herr: „Wenn du einmal vergisst, am Sonntag in die Kirche zu gehen, dann ist es um dich und deinen Sohn geschehen.“ Nun wusste der Bäckermeister, mit wem er es zu tun hatte. Da er aber auch hier bekannt und angesehen sein wollte, schlug er in den Pakt ein.
So kam es, dass Mathias Bauernfeld und sein Sohn jeden Sonntag unter den Kirchenbesuchern waren. Nach der Messe gingen sie dann stets ins „Gasthaus zur Postkutsche“, wo sie ein Glas Bier tranken.
Einmal gingen Vater und Sohn nach dem Backen aber zuerst in die Wirtsstube, wo der Vater besonderes Glück beim Kartenspiel hatte. Immer, wenn die Glocken zur Messe läuteten, meinte der Sohn: „Wir müssen zur Kirche, Vater! Komm, lass das Spiel sein!“ Doch Mathias Bauernfeld wollte gerade jetzt nicht aufhören.
Als am Abend um sieben Uhr die Glocken zur letzten Messe läuteten, war der Vater schon so betrunken, dass sein Sohn ihn zur Kirche schleppen musste.
Doch, o weh, es war bereits zu spät! Die Kirchentüren waren schon versperrt, und die beiden Männer konnten nicht mehr die heilige Messe besuchen.
Blitzschnell erschien der feine Herr, und die beiden mussten zur Hölle fahren.
In der Hoffnung, dass bald wieder ein Bäcker hierher käme, der ebenso gute „Linzer Augen“ und „Linzer Torten“ machen könne, nannten die Leute die alte Poststraße nun Linzer Straße.