Eiche
Die Eiche gehört zu den Laubbäumen. In Österreich gibt es vier heimische Arten - die Traubeneiche, die Stieleiche, die Zerreiche und die Flaumeiche. Außerdem kommt hier die Roteiche vor, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Weltweit gibt es sogar bis zu 600 verschiedene Eichenarten.
Eichen sind sommergrüne Bäume. Das heißt sie tragen in der warmen Jahreshälfte Blätter. Im Winter werfen sie diese ab. Typisch für diesen Baum ist allerdings, dass er nie das gesamte Laub abwirft. Es bleiben immer auch braun verfärbte Blätter über den Winter am Baum hängen.
Seine Frucht – die Eichel – zählt im weitesten Sinn zu den Nüssen. Die Frucht der Eiche hatte früher eine große Bedeutung für die Schweinehaltung. Die Schweine wurden hauptsächlich mit diesen Nüssen gefüttert. Für uns sind diese Früchte allerdings ungenießbar.
Die einzelnen Arten der Eiche lassen sich vor allem anhand der Blätter und der Eicheln unterscheiden. Die beiden Arten, die in Mitteleuropa am bekanntesten sind und auch am häufigsten vorkommen, sind die Stieleiche und die Traubeneiche.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Traubeneiche und die Stieleiche kommen beinahe in ganz Mitteleuropa vor.
Diese Bäume wachsen sowohl in der Ebene als auch im Gebirge. In den Alpen sind die beiden Arten bis etwa 1 000 Meter über den Meeresspiegel anzutreffen.
Sowohl Traubeneiche als auch Stieleiche bevorzugen trockene bis hin zu tiefen Stein- und Lehmböden. Auch Böden, die nährstoffarm sind, stellen für die beiden Bäume kein Problem dar.
Ein Grund für die weite Verbreitung der Trauben- und Stieleiche ist möglicherweise, dass sie in früheren Zeiten für den Schiffbau große Bedeutung hatten und deshalb in großer Zahl angepflanzt wurden.
Die frühere Verwendung als Futterpflanze dürfte ein weiterer Grund sein.
Aussehen
Die Eiche besteht, wie alle anderen Laubbäume auch, aus der Wurzel, dem Stamm und der Krone.
Sowohl die Traubeneiche, als auch die Stieleiche erreichen eine Höhe von 20 bis maximal 30 Meter. Diese Höhe wird allerdings ohne Wurzeln gemessen.
Die Stieleiche kann bis zu 700 Jahren alt werden. Die Traubeneiche erreicht sogar ein Alter von 1000 Jahren!
Der Stamm beider Arten ist in der Jugend glatt und hat eine leicht grau-grünlich glänzende Farbe. Wenn die Bäume älter werden, bildet sich eine tief längsrissige, graubraune Borke.
Die Baumkrone dieser Bäume ist sehr groß, locker und relativ gleichmäßig belaubt. Das bedeutet, dass die Blätter regelmäßig verteilt sind.
Die Blätter der Stiel- und der Traubeneiche sind eingebuchtet und abgerundet. Sie werden etwa 10 bis 15 Zentimeter lang und sind tiefgrün und glänzend.
Die Knospen der Eiche sind stumpf und eiförmig. Aus ihnen entwickeln sich im Frühling die Blätter und Blüten.
Die Eicheln
Die Früchte der Eichen reifen etwa von September bis Oktober.
Bei der Stieleiche sitzen sie zu dritt bis zu fünft an bis zu 4 Zentimeter langen Stielen. Daher hat der Baum auch seinen Namen.
Bei der Traubeneiche sitzen die Eicheln zu Trauben gehäuft beisammen. Auch die Traubeneiche verdankt ihren Namen der Anordnung ihrer Früchte.
Die Eicheln dienen vielen Tieren als Nahrung, die als Gegenleistung für die Verbreitung der Samen sorgen. Vor allem der Eichelhäher, der die Nüsse in Vorräten anlegt, trägt wesentlich zur Verbreitung dieser Pflanzen bei.
Nutzung
Der hauptsächliche Nutzen der Eichen wurde früher in der Schweinemast gesehen, da die Eicheln für die Schweine, aber auch für Wildtiere, sehr nahrhaft sind. Für den Menschen ist die Eichel nicht genießbar!
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit wurde in der Verwendung des Holzes vor allem für den Schiffsbau erkannt. Außerdem wurde die Rinde der Eichen gerne zum Gerben von Leder verwendet.
Heute findet hauptsächlich das Holz der Eichen Verwendung – und zwar im Wasserbau, als Bauholz und für Masten. Aber auch Treppen und Fußböden werden aus diesem Holz hergestellt. In der Möbelindustrie wird das hochwertige Eichenholz hauptsächlich zur Furnierherstellung genutzt. Holzfässer aus Eiche werden auch im Weinbau eingesetzt.