Tribuser, geh dem Traum nach

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Der Tribuser war ein Bauernhof auf der anderen Seite des Wasserfalls der Möll. Die Wiesen vor dem Hof waren steil und steinig und die Bauersleute hatten gerade das Nötigste zum Leben.


Eines Nachts erwachte der Urgroßvater des jetzigen Tribusers von einem schweren Traum. Im Schlaf war er gegangen und gegangen, bis er unten vor der Möllbrücke gestanden war. Er hörte noch: „Tribuser, geh dem Traum nach!" bevor er die Augen aufschlug.


„Hat jetzt jemand mit mir gesprochen – oder habe ich alles nur geträumt?", fragte er so laut, dass auch seine Frau neben ihm erwachte. „Schlaf, und gib Ruh." grummelte diese nur böse und drehte sich wieder um, um weiter zu schlafen.


Doch kaum war der Tribuser eingeschlafen, hörte er wieder eine Stimme im Traum. „Warte auf der Brücke, dann findest du den Schatz!" Er sprach murmelnd diese Worte nach und davon erwachte er erneut. Freilich, einen Schatz könnte er gut gebrauchen, damit er einmal aus seiner Not herauskäme. Das wäre schon recht! Es dauerte lange, bis er wieder einschlief.


Da weckte ihn die Traumstimme ein drittes Mal: „Geh dem Traum nach, Tribuser!"


Da stand der Bauer auf, zog sich an, holte sich aus der Speisekammer etwas zum Essen und machte sich auf den Weg zur Möllbrücke. Bei Sonnenaufgang erreichte er die Möllbrücke. Auf wen oder was sollte er jetzt hier warten? Er lehnte sich ans Geländer, stand lange da und wurde immer trauriger.


„Was bin ich doch für ein Narr!", schalt er sich selbst. Da hörte er Schritte und ein Soldat kam auf die Brücke.


„Du schaust so traurig! Willst du vielleicht in die Möll springen?", fragte der Soldat. Da erzählte der Tribuser von seinem Traum.


„Mich hat auch ein Traum auf den Weg geschickt." lachte der Soldat. "Aber ich habe auch genug von der Suche."


Jetzt wurde der Tribuser aufmerksam!


„`Geh zum Tribuser und trag den gemauerten Herd ab. Darunter ist ein Krug mit Dukaten und Talern eingemauert!´, hat mir die Traumstimme aufgetragen." erzählte der Soldat. „Aber wo soll ich diesen Tribuser finden?"


Der Bauer meinte verlegen: „Du hast recht. Alles Blödsinn! Ich werde auch wieder heimgehen."


Wieder daheim zerschlug er den alten Mauerherd, während die Bäuerin Hände ringend danebenstand. Und wirklich holte er einen Krug mit dem Dukatenschatz aus den Trümmern. Er konnte nun alle seine Schulden zahlen und war ein reicher Mann.

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