Immer wieder geraten Haie in die Schlagzeilen, wenn gerade ein Mensch von einem angegriffen wurde. Sie werden dann als gefährliche Räuber dargestellt, die nichts Besseres zu tun haben, als Menschen zu verfolgen. Das stimmt aber nicht. Diese Angriffe sind meistens Unfälle, bei denen Haie Menschen mit Fischen verwechseln.
Wenn du weiter ließt, kannst du mehr über die größten Räuber der Meere erfahren und nachlesen, warum sie so einen schlechten Ruf haben.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Haie gehören zur Klasse der Knorpelfische. Das bedeutet, dass ihr Skelett komplett aus Knorpeln besteht. In den Knorpeln ist jedoch viel Kalk gelagert, sodass sie sehr fest sind. Die meisten anderen Fische sind so genannte Knochenfische. Ihr Skelett besteht aus Knochenmaterial.
Weltweit gibt es zur Zeit 460 bekannte Haiarten, die fast alle räuberisch sind. Es gibt allerdings einige Ausnahmen:
- der Walhai, der zugleich die größte Haiart ist und eine Länge von bis zu 14 Metern erreichen kann,
- der Riesenmaulhai und
- der Riesenhai.
Diese Haiarten ernähren sich ausschließlich von Plankton.
Der Name „Hai“ stammt übrigens vom isländischen Wort „hai“ ab, das Haken bedeutet. Mit diesem Haken ist die Form der Schwanzflosse von Haien gemeint.
Geschichte
Haie gibt es schon seit etwa 350 Millionen Jahren.
Viele der Urzeithaie hatten mehrere lange Stacheln auf ihrem Kopf, die möglicherweise ihrer Verteidigung dienten.
Einer der größten Haie der Urzeit lebte vor etwa 15 Millionen Jahren und erreichte eine Länge von 16 Metern. Dieser Hai hieß Megalodon. Der letzte Urzeithai lebte noch vor 1 Million Jahren.
Aussehen
Haie gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Trotzdem sind die meisten Haiarten relativ leicht erkennbar. Die Größe der verschiedenen Haiarten ist sehr variabel. Die kleinsten Haie sind nur etwa 30 bis 50 cm lang, während die größten Arten bis zu 14 Meter Länge und ein Gewicht von 12 Tonnen erreichen können.
Fast alle Haiarten haben auf jeder Seite hinter ihrem Kopf fünf Kiemenspalten. Ihr Maul liegt an der Unterseite des Kopfes und ist nach hinten gezogen. Dadurch schauen Haie immer unfreundlich aus.
In ihrem Maul haben die Haie unzählige Zähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind. Die Zähne der Haie fallen meistens nicht aus, sondern wachsen weiter nach vorne. Sie verkleinern sich und breiten sich schließlich über den ganzen Körper als winzig kleine Hautzähnchen aus. Wenn du einem Hai über vom Kopf aus über den Körper streichen würdest, könntest du fühlen, dass sich seine Haut glatt anfühlt. Würdest du allerdings in die entgegen gesetzte Richtung streichen, wäre seine Haut ganz rau, weil die kleinen Hautzähne alle nach hinten zeigen.
Die Sinne der Haie
Haie haben ganz besondere Sinne, die es ihnen ermöglichen, Beutetiere schnell und sicher zu finden.
Ihre Geruchsorgane liegen seitlich vorne an der Schnauze. Das Geruchszentrum im Gehirn macht etwa 2/3 der Gehirnmasse aus. Es ist so gut ausgebildet, dass Haie verletzte Fische bereits aus über 75 Metern Entfernung riechen können. Wenn sie Beute riechen, pendeln sie mit ihrem Kopf immer hin und her. So können sie die Geruchsspur verfolgen und ihr Futter finden, selbst wenn sie blind sind.
Das Gehör der Haie ist recht einfach. Sie können allerdings viel tiefer hören, als Menschen. Mit ihrem Gehör nehmen sie aber auch Schwingungen auf, wie sie beispielsweise zappelnde Fische aussenden.
Der Geschmacksinn des Hais liegt im Bereich des Gaumens. Sie können erst feststellen, ob eine Beute genießbar ist oder nicht, sobald sie das erste Mal zugebissen haben. Auf ihrem ganzen Körper verteilt sitzen Geschmacksknospen, mit denen sie „vorkosten“ können, indem sie ihre Beute anstupsen oder sich daran reiben.
Haie verfügen auch über einen ausgezeichneten Sehsinn. Ihre Augen sind viel lichtempfindlicher als die Augen von Menschen. In der Dämmerung sehen sie sogar besser als Katzen.
Lebensraum
Haie sind in allen Weltmeeren daheim. Es gibt sogar eine Haiart, die im Süßwasser zu Hause ist – der Bullenhai. Diese Haiart lebt im Nicaraguasee in Mittelamerika.
Nachdem das Nahrungsangebot in Küstengebieten am größten ist, bevorzugen Haie diese Regionen. Sie kommen sogar in Tiefen bis zu 3600 Metern vor.
Auch im arktischen Meer gibt es eine Haiart – den Eishai. Diese Haiart ernährt sich hautsächlich von Aas, also von bereits toten Tieren. Der Geruchsinn des Eishais ist so fein entwickelt, dass er beispielsweise tote Robben schon aus sehr weiter Entfernung riechen kann. Manchmal kann es mehrere Tage dauern, bis er sein Futter gefunden hat.