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Gämse

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Die Gämse, oder die Gams (Mehrzahl: Gämsen) ist ein Säugetier und ein Paarhufer. Diese haben im Gegensatz zu Unpaarhufern eine gerade Anzahl an Zehen. Sie lebt im Gebirge und ist etwa so groß wie ein Reh.

Gämsen sind hervorragende Kletterer. Ihre Hufe sind so beschaffen, dass sie mühelos über Felsen springen können. Sie gelten als sehr verspielt. Manchmal scheinen sie regelrecht zu tanzen, wenn sie ihre Bocksprünge vollführen.

Und wenn Schnee liegt, lieben sie das Rodeln. Hierzu lassen sie sich auf die Hinterbeine nieder und rutschen einen schneebedeckten Abhang hinunter. Gämsen können bis zu 20 Jahre alt werden.



Inhaltsverzeichnis

Lebensraum

Die Heimat der Gämsen ist der gesamte Alpenraum und Teile des Balkans und der Karpaten. Auch im Kaukasus kommen Gämsen vor. Im Hochschwabgebiet in der Steiermark gibt es die meisten Gämsen zu finden. In einigen Mittelgebirgen wurde sie extra angesiedelt.

Am liebsten hält sich dieser fantastische Kletterer im oberen Waldgürtel auf, steigt aber im Sommer auch bis zur Schneegrenze auf 3000m und darüber auf. Dort lebt die Gams in Gebieten, die für Mensch und andere Tiere fast unzugänglich sind. Außerdem liebts sie es im Sommer, sich an den westlichen und nördlichen Bergseiten aufzuhalten. In den kälteren Jahreszeiten, finden wir sie eher auf Südhängen. Im Winter rückt sie in noch tiefere Lagen in den Wald ab.


Aussehen

Gämsen sind in Gestalt und Aussehen den Ziegen sehr ähnlich. Allerdings haben sie ein grauschwarzes, im Sommer eher gelblich-braunes Deckhaar und auf dem Rücken einen schwarzen Längsstrich, den man Aalstrich nennt. Gesicht und Bauch der Gams, sind immer hell. Mit ihrem Fell sind sie sehr gut getarnt, wenn sie die Berghänge auf und ab springen. Seine Dichte schützt sie vor der kalten Luft und dem hohen Schnee in den Bergen. Sie haben schlanke, schwarze Hörner, die sich im oberen Drittel nach innen krümmen. Das Weibchen ist etwas kleiner und leichter (14-50 kg) als das Männchen (22-62 kg). Die Hufe der Gämsen haben sich ihrem Lebensraum perfekt angepasst. Die Sohlen sind relativ weich und können sich so leicht jeder Unebenheit im steinigen Boden anpassen. Die langen Nebenhufe hingegen, verhindern das zu tiefe Einsinken in tiefen Schnee oder zu lockeren Boden.


Ernährung

Die Gams ist ein sehr genügsames Tier. Sie ernährt sich ausschließlich von Pflanzen. Dazu gehören: Gräser, Kräuter, Blätter, Knospen, Triebe, Pilze und sogar Wurzeln.


Paarung und Fortpflanzung

Die Brunft (so nennt man die Paarungsbereitschaft bei Wildtieren) beginnt bei Gämsen Anfang Oktober und endet im Dezember. Ihren Höhepunkt erreicht sie im November.

Bei der Gams gestaltet sich die Brunft oft sehr lebhaft und stürmisch. Es ist keine Seltenheit, dass sich zwei rivalisierende Gamsböcke atemberaubende Verfolgungsjagden über weite Strecken und gefährliches Gelände liefern. Die Tragzeit (Schwangerschaft) einer Gams variiert in etwa zwischen 25 und 27 Wochen. Manchmal bekommt eine Gams auch zwei Jungen gleichzeitig.


Das Kitz

Ein Gams-Junges nennt man Kitz. Kurz nach der Geburt bilden sie mit anderen Jungen zusammen eine Art Kindergarten, d.h. sie schließen sich zu einem Rudel zusammen und werden von einem oder mehreren Mutter-Tieren bewacht und im Klettern ausgebildet. Ein Rudel kann aus bis zu 30 Tieren bestehen. Auch später bilden die jungen Böcke kleine Rudel und ziehen gemeinsam im Revier umher. Alte Böcke leben (abgesehen von der Brunft) ein Einsiedler-Leben. Sie dulden keinen andern an ihrer Seite.


Feinde

Hüten müssen sich die Gämsen vor Angriffen der Luchse, Wölfe, Bären, Adler und Bartgeier. Die Kitze müssen zusätzlich auch auf Dachs, Fuchs, Uhu und Rabenkrähe aufpassen. Auch herabrollende Steine und Felsstücke (Lawinen) gefährden sie. Aber ihr größter Feind ist – wie so oft – der Mensch, der ihre Lebensräume im Gebirge zerstört. Außerdem werden Gämsen von manchen Menschen gejagt. Als Trophäen bewahren diese dann die Hörner und den Gamsbart (lange Haare vom Rücken des Gamsbockes) auf.

Wenn du einmal das Glück hast eine Gämse zu sehen, dann sei recht leise. Gämsen sind sehr scheu. Wenn sie ein Geräusch hören oder Menschen wittern (riechen) rennen sie schnell davon.


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