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Kreuzzüge

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Das Wort Kreuzzug taucht heutzutage wieder vermehrt in unserem Sprachgebrauch auf. Doch seine Bedeutung ist vielen – auch erwachsenen Menschen – nicht klar und somit wird der Begriff schnell unüberlegt eingesetzt. So hast du vielleicht schon einmal den einen oder anderen Politiker über den Kreuzzug gegen den Terror sprechen hören. Außerdem wird das Wort Kreuzzug sowohl in der deutschen, als auch in der englischen Sprache, im Sinne von Kampagne benutzt.

Wir wollen mal nicht so streng sein – Gott sei Dank gibt es die historischen Kreuzzüge nicht mehr. Daher können wir auch über einen sprachlich nicht ganz einwandfreien Einsatz des Wortes hinwegsehen. Aber dazu ist es notwendig, den Ursprung und die wahre Bedeutung von Kreuzzügen zu verstehen.



Inhaltsverzeichnis

Erster Kreuzzug (1096-1099)

Der erste Kreuzzug fand unter der Führung von Gottfried von Bouillon statt. Zwar gelang es den Christen 1099 (unter dem Einsatz schrecklicher Gewalt) Jerusalem zurück zu erobern, allerdings rivalisierten die einzelnen Kreuzfahrerstaaten so stark miteinander, dass ihre Moral darunter litt. Hingegen einten sich die vorher konkurrierenden islamischen Gruppen zu einer Hauptmacht. Im Zuge dieses Kreuzzuges, eroberten die Christen zudem die Staaten Antiocha, Edessa und Tripolis.


Zweiter Kreuzzug (1147-1149)

Als die türkischen Seldschuken Edessa zurück eroberten, rief der damalige Papst zum erneuten Kreuzzug auf. Maßgeblich an dieser Entscheidung beteiligt war sein Ratgeber, der Priester und Mönch Bernhard von Clairvaux. Diesmal kam das Heer nicht mal bis zu Zielort. Strategische Fehlentscheidungen führten zu einer militärischen Niederlage, die in weiterer Folge stark am Ansehen des Papsttums kratzte.


Dritter Kreuzzug (1189-1192)

Der dritte Kreuzzug galt der Rückeroberung Jerusalems, das 1187 in die Hände des Sultans Saladin von Ägypten gefallen war. Initiiert hatte diesen Kreuzzug Kaiser Friedrich Barbarossa. Dieser ertrank allerdings im Zuge dessen in einem Fluss. Der englische König Richard Löwenherz und der französische König Philipp der II, die ebenfalls den Kreuzzug anführten, handelten mit Sultan Saladin einen dreijährigen Waffenstillstand aus. Friedlichen Christen wurden nun die Pilgerfahrten zu den heiligen Stätten in Jerusalem zugestanden.


Vierter Kreuzzug (1201-1204)

Zum vierten Kreuzzug rief Papst Innozenz III. auf. Er war eigentlich gegen Ägypten geplant, aber richtete sich dann doch im Interesse Venedigs gegen Byzanz. Die französischen Teilnehmer errichteten dort zahlreiche Kleinfürstentümer in Griechenland.

In religiöser Schwärmerei erfolgte 1212 der Kinderkreuzzug: Tausende deutscher und französischer Kinder kamen dabei ums Leben. Teils durch Schiffbruch, teilweise verhungerten sie schon vorher. Viele Kinder wurden von Betrügern in die Sklaverei verkauft.


Fünfter Kreuzzug (1228-1229)

So gar keine Lust auf Krieg hatte der deutsche Kaiser Friedrich II. Papst Gregor IX musste ihm erst mit Verbannung aus der Kirche drohen, ehe er los zog. Er wählte für sich und sein Heer den Seeweg und gewann durch geschicktes Verhandeln mit dem Sultan von Ägypten, Jerusalem noch einmal zurück. Friedrich II. krönte sich zum König von Jerusalem. Bis diese Stadt dem Christentum 1244 endgültig verloren ging.


Sechster Kreuzzug (1248-1254)

Auch dieser Kreuzzug war für die Christen nicht von Erfolg gekrönt. Der französische König Ludwig IX geriet mit seinem Heer 1250 in ägyptische Gefangenschaft und wurde erst gegen Lösegeld wieder frei gelassen.


Siebter Kreuzzug (1270)

Dieser Kreuzzug war bereits beendet, bevor er richtig begann, als Kaiser Ludwig IX vor Tunis einer Seuche erlag. Mit dieser Niederlage gaben die Christen entgültig auf.


Auswirkungen

Neben vielfachen kulturelle und geistige Anregungen, besonders durch arabische Wissenschaft, Kunst und Dichtung, erwiesen sich die Kreuzzüge als Fehlschlag.

Nicht nur wurde brutal gemordet und geplündert, auch das eigentliche Ziel – also die Rückeroberung Palästinas wurde nicht erreicht.


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