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Nachbildung einer Höhlenzeichnung

Kennst du Manfred, der mit seinen Freunden durch die Filmreihe ICE AGE wandert? Manfred ist ein Mammut – natürlich kein echtes Mammut. Aber er sieht seinen ausgestorbenen Verwandten, den Wollhaarmammuts, recht ähnlich.

Wann aber lebten Mammuts? Wo waren sie zu finden? Welche Arten gab es und was haben unsere heutigen Elefanten mit ihnen zu tun?

Das und mehr erfährst du, wenn du weiter liest.


Inhaltsverzeichnis

Mammutarten

 
Lebensgroße Nachbildung eines Steppenmammuts

Im Laufe der Zeit gab es einige unterschiedliche Mammutarten, die zum Teil auch sehr verschieden aussahen. Manche Arten lebten vor längerer Zeit, andere erst später, manche sehr lange und andere wiederum nur sehr kurz. Aber alle gehörten zur großen Familie der Elefanten, auch wenn sie schon lange ausgestorben sind.

Die ersten Mammuts tauchten etwa vor 4 bis 4,5 Millionen Jahren auf. Sie lebten in Afrika. Der älteste Fund ist ungefähr 4 Millionen Jahre alt und stammt aus Äthiopien.

Insgesamt existierten im Laufe der Zeit fünf verschiedene Mammutarten:


Südelefant

 
Der Südelefant

Vor etwa 2,6 Millionen Jahren entwickelte sich der Südelefant, der zu den Mammuts zählt. Der Südelefant war der größte Elefant, den es jemals auf der Erde gab. Er erreichte eine Höhe von bis zu 5 Metern und seine Stoßzähne waren fast 4 Meter lang.

Der Südelefant war der erste, der sich auf die Reise machte und von Afrika nach Eurasien zog. Vor etwa 1,5 Millionen Jahren wanderte er weiter über die damals trockene Bering-Landstraße nach Nordamerika. Als der Südelefant von der Erde verschwand, tauchte das Steppenmammut an seiner Stelle auf.


Steppenmammut

 
Das Steppenmammut

Das Steppenmammut tauchte etwa vor 750 000 Jahren auf. Es ist wahrscheinlich, dass diese Mammutart vom Südelefanten abstammt. Das Steppenmammut war genau wie der Südelefant sehr groß. Es konnte bis zu 4,7 Meter hoch werden und bis zu 10 Tonnen wiegen. Die Stoßzähne der Bullen konnten eine Länge von 5 Metern erreichen.

Die Steppenmammuts waren gut an ihren Lebensraum, die Steppe, angepasst. Das war auch nötig, denn die Steppe breitete sich damals immer weiter aus und verdrängte große Flächen von Wäldern. Außerdem waren sie die ersten Mammuts, die eine starke Behaarung hatten und dadurch auch besser an die Kälte angepasst waren als der Südelefant. Das war für ihr Überleben sehr wichtig, da sich nicht nur der Lebensraum, sondern auch das Klima änderte – es wurde nämlich immer kälter. Aber trotz der guten Anpassung starb das Steppenmammut vor etwa 200 000 Jahren aus.


Präriemammut

 
Das Präriemammut

Das Präriemammut bevölkerte Nordamerika. Es tauchte etwa zeitgleich mit dem Steppenmammut auf, starb aber erst vor etwa 10 000 Jahren aus. Nachdem es von diesen Tieren recht viele Funde gibt, kann heute angenommen werden, dass sie sich zu 95 % von Gräsern ernährten und in Gruppen bis zu 20 Tieren lebten.

Das Präriemammut erreichte eine Schulterhöhe von 4 Metern und hatte gewaltige Stoßzähne. Es war nahe verwandt mit dem Wollhaarmammut, also jener Mammutart, die am bekanntesten ist.



Zwergmammut

 
Ausgrabung eines Zwergmammuts

Das Zwergmammut lebte vor etwa 30 000 Jahren. Seine Heimat waren die Kanalinseln von Kalifornien. Dieses Mammut war ziemlich klein. Es wurde nur 1,2 bis höchstens 1,8 Meter hoch und wog lediglich 1 000 Kilogramm. Sein nächster Verwandter war das Präriemammut.

Obwohl die meisten Tiere dieser Art vor etwa 12 000 Jahren ausstarben, überlebten Zwergmammuts auf der sibirischen Insel Wragel bis vor 4 000 Jahren.

Es kommt übrigens häufiger vor, dass ursprünglich große Tiere auf einer Insel von Generation zu Generation immer kleiner werden. Es gibt sogar einen Namen für dieses Phänomen – er lautet Inselverzwergung. Die Ursache dafür wird im Mangel an Nahrung und dem Fehlen von Raubtieren vermutet.


Wollhaarmammut

 
Eine kleine Gruppe Wollhaarmammuts
 
Mit diesen Backenzähnen konnten die Mammuts ihr Futter mühelos kauen

Die Geschichte des Wollhaarmammuts begann vor etwa
300 000 Jahren in Sibirien. Rasch verbreitete es sich über die Bering-Landbrücke, die heute vom Bering-Meer überdeckt ist, weiter nach Nordamerika. Auch in Europa fühlte es sich schnell heimisch. In den Kaltzeiten gelangten diese Mammuts sogar bis nach Spanien und Mexiko. Doch als es wieder wärmer wurde, zogen die Wollhaarmammuts wieder in Richtung Norden.

Seinen Namen erhielt das Wollhaarmammut wegen seinem dichten, groben Außenfell. Die Haare des Fells konnten fast einen Meter lang werden. Unter dem Deckhaar hatten die Tiere eine dichte Unterwolle, die sie vor Kälte und Nässe schützte. Aber auch die fast 10 Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut sorgte dafür, dass den Mammuts nicht zu kalt wurde. Eine weitere Anpassung an das Klima zeigten die kleinen Ohren und der Rüssel, der im Vergleich zu den heutigen Elefanten eher kurz war.

Oft wird gedacht, dass Wollhaarmammuts riesig waren. Aber die zahlreichen Funde zeigen, dass sie nicht viel größer Waren als die Elefanten, die heute die Erde bevölkern. Sie erreichten eine Schulterhöhe von 2,8 bis 4 Metern. Aber sie waren deutlich schwerer als Elefanten. Sie konnten bis zu 8 000 Kilogramm wiegen. Dafür mussten sie aber auch eine ganze Menge Futter verschlingen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Mammuts den ganzen Tag auf Futtersuche waren – und zwar in kleinen Gruppen, die von einem erfahrenen Weibchen geführt wurden.


Mensch und Mammut

 
Jagd auf ein Mammut

Das Wollhaarmammut, das übrigens vom Steppenmammut abstammt, bevölkerte einige kleine Gebiete der Erde bis vor etwa 3 700 Jahren. Das bedeutet, dass die Tiere auch Bekanntschaft mit den ersten Menschen machten. Ob das den Mammuts allerdings gefiel? Wahrscheinlich nicht, denn obwohl die Tiere recht groß und auch stark waren wurden sie von den Menschen gejagt und getötet. Das wissen wir deshalb, weil die Tiere immer wieder in Höhlenmalerein zu finden sind. Außerdem existieren immer noch ganze Häuser aus Mammutknochen. Diese befinden sich in einigen Teilen der Ukraine und sind etwa 15 000 Jahre alt.

Die Waffen zur damaligen Zeit waren Speere aus Holz und Steinen und Steine selber. Diese waren nicht besonders gut geeignet um ein Mammut zu erlegen. Also gruben die Jäger tiefe Löcher in den Boden. Auch das war schwierig, denn der Boden war hart und gefroren. Es dauerte also eine ganze Zeit lang, bis so ein Loch tief genug war, dass ein Mammut hier nicht mehr raus kam. Anschließend wurde das Loch mit Ästen, Zweigen und Blättern verdeckt, sodass eine richtige Falle entstand. Nun musste nur noch ein Mammut in die Falle getrieben werden. Sobald dies geschehen war, warfen die Jäger Steine und Speere auf das Tier, bis es schließlich tot war.

Von einem Mammut konnte eine Gruppe Menschen eine ganze Zeit lang leben. Verwendet wurde fast alles von der Beute. Knochen und Haut wurden für Behausungen, Werkzeug und Kleidung verwendet und das Fleisch stellte eine wichtige Nahrungsquelle dar.


Aussterben

 
Ausgrabung eines Mammuts
Datei:Mammut Eisblock.jpg
In diesem Eisblock ist ein Mammut eingefroren

Die meisten Mammuts starben vor etwa 10 000 Jahren aus (einige überlebten bis vor etwa 4 000 Jahren auf der sibirischen Wragel-Insel). Warum die Mammuts plötzlich von der Erde verschwanden, ist nicht ganz klar. Es gibt einige verschiedene Theorien darüber.

Eine Theorie besagt, dass die Mammuts von den Menschen in der Steinzeit so stark gejagt wurden, dass sie ausstarben. Eine weitere Theorie geht davon aus, dass es zu starken Klimaschwankungen kam und sich die Mammuts nicht daran anpassen konnten. Andere Wissenschafter gehen davon aus, dass sich die Mammuts nicht mehr so stark vermehren konnten. Dieser Umstand gemeinsam mit dem Stress, den die Tiere durch die Jagd hatten, führte zu deren Verschwinden auf der Erde. Was genau der Grund dafür war, dass die Mammuts ausstarben, wird wahrscheinlich nie so richtig herausgefunden werden können.

Dass wir über die Mammuts – vor allem über die Wollhaarmammuts – so viel wissen, liegt vor allem daran, dass von einigen Tieren nicht nur die Knochen gefunden wurden. Ein paar wurden so in Eisblöcken eingefroren, dass sie kaum verwest waren. Sie besaßen noch Haut und Fell. Manchmal konnten sogar noch Futterreste im Magen gefunden werden. Außerdem gibt es viele Höhlenmalereien, die Mammuts zeigen. Deshalb konnten diese ausgestorbenen Tiere recht gut erforscht werden.


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