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Hast du Gartenerde schon einmal aus der Nähe betrachtet? Sie ist voll mit Lebewesen!

Die Erde ist lebensnotwendig für Pflanzen und viele verschiedene Kleinstlebewesen, Würmer und Insekten. Diese vielen Lebewesen – die Bodenwesen – ermöglichen es erst, dass aus ehemals totem Gestein fruchtbarer Boden und Erde wird.

Es gibt ganz unterschiedliche Erde. Sie kann schwarz und schwer sein, aber auch hell und sandig oder lehmig.

Als Boden wird übrigens der oberste Teil der Erdkruste bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Boden

 
Schnitt durch den Waldboden

Boden entsteht ursprünglich aus totem, also unbelebtem, Gestein. Dem ständigen Einfluss von Luft, Wasser, Licht, Wärme und Kälte ist es zu verdanken, dass daraus belebter Boden entsteht. Durch diese Einflüsse wird das Gestein verändert. Der ursprüngliche Fels bricht langsam in immer kleinere Teile. Er zerfällt zusehends.

Nach und nach siedeln sich unterschiedliche Organismen an und sorgen dafür, dass schließlich aus dem Gestein fruchtbare Erde wird. In einer einzigen Hand voll Gartenerde befinden sich mehr als vier Milliarden Lebewesen. Diese ermöglichen zum Beispiel die Humusbildung (den Zerfall von abgefallenem Laub und anderen organischen Stoffen). Dadurch sind sie mitverantwortlich dafür, dass der Boden fruchtbar bleibt.

Die einzelnen Schichten

 
Grafische Darstellung der einzelnen Bodenschichten

Wenn du eine frische Baugrube, wie sie beispielsweise bei einem Kelleraushub entsteht, betrachtest, kannst du gut erkennen, dass der Boden aus unterschiedlichen Schichten aufgebaut ist.

Die oberste Schichte ist nur etwa 10 bis 20 Zentimeter dick. Sie ist, je nach Standort, locker, humusreich und schwarz bis braun gefärbt. Diese Bodenschicht enthält die meisten Organismen und wird auch Mutterboden genannt.

Zwischen Mutterboden und Unterboden gibt es eine etwa 50 Zentimeter dicke Übergangsschicht. Mutterboden und Übergangsschicht werden gemeinsam als Oberboden bezeichnet.

Unterhalb dieses Horizontes befindet sich der Unterboden. Er ist dichter und fester als die darüber liegenden Bodenschichten und hat eine gelbliche bis bräunliche Farbe. Die anorganischen Stoffe, das sind die unbelebten Anteile des Bodens, sind hier deutlich höher als im Oberboden. Auch ist das Gestein noch nicht so stark verwittert.

Die dritte Schichte des Bodens bildet schließlich der so genannte Rohboden oder Untergrund. Hier befindet sich auch in unterschiedlicher Tiefe das Grundwasser. Der Rohboden besteht aus zerbrochenem, noch nicht sehr stark verwittertem Gestein. Mit zunehmender Zerkleinerung des Gesteins wandert der Untergrund langsam nach oben, bis er schließlich selber zum Unterboden und abschließend zum Mutterboden wird.

Dieser Verwitterungsprozess (Vorgang) lässt sich im Gebirge am Besten beobachten. Je weiter du ins Tal hinab steigst, desto weniger Felsen und Steine gibt es und desto feiner wird der Boden. Die Humusschicht nimmt zu und die Vegetation (Pflanzen) wird dichter bis der Mutterboden inklusive der Übergangsschicht so dick ist, dass auch wieder größere Bäume mit tiefen Wurzeln wachsen können.

Lebewesen

Was glaubst du, wie viele Kleinstlebewesen in nur 1 dm³ (Kubikdezimeter) Boden leben (das entspricht einer Menge von einem Packerl Milch)?

Hier gibt es etwa 1 Milliarde Einzeller, wie Wimpertierchen, Geißeltierchen und Amöben. Diese Menge Boden beherbergt außerdem auch 1 000 (eintausend) Springschwänze. Das sind 0,2 bis 1 Zentimeter große Tierchen mit sechs Beinen. Ihre Lieblingsspeise sind zerfallene pflanzliche Stoffe.

1 dm³ Boden beheimatet weiters etwa 500 (fünfhundert) Rädertierchen und Bärtierchen, 2 000 (zweitausend) Milben, 100 Insekten, Tausendfüßler und kleine Spinnen, 50 kleine Borstenwürmer und 30 000 (dreißigtausend) Fadenwürmer.

In 1 dm³ Boden sind zusätzlich zwei Regenwürmer zu finden. Diese fleißigen Tierchen helfen, den Boden aufzulockern. Der Regenwurm frisst sich quer durch den Erdboden. Die aufgenommene Erde enthält eine Menge unterschiedliche Bestandteile. Manche davon kann der Regenwurm verdauen, manche passieren unverdaut den Darm. Durch diese Art der Nahrungsaufnahme erzeugt der Regenwurm wieder neue Erde, in der viele nützliche Mikroorganismen leben können. Du siehst also, der Regenwurm ist für unseren Boden ein wirklich nützlicher Zeitgenosse.

Fingerprobe

Es gibt viele unterschiedliche Bodenarten. Damit du feststellen kannst, welchen Boden es in deiner näheren Umgebung gibt, hilft dir ein einfaches Experiment.

Fülle einen kleinen Becher voll mit Erde und gib so viel Wasser dazu, dass die Erde gut feucht ist. Wird die Mischung breiig, so hast du zuviel Wasser genommen!

Nun nimm ein wenig von dieser Mischung in deine Finger und reibe sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Je nachdem, wie sich die Erde anfühlt, kannst du verschiedene Bodenarten erkennen:

Ist die Erde zwischen deinen Fingern rau, kaum formbar und bleiben deine Finger beinahe sauber, so handelt es sich bei der Erde um einen leichten Boden (Sandboden).

Der Boden kann als mittlerer Boden bezeichnet werden, wenn deine Finger leicht oder deutlich schmutzig werden und das Gemisch etwas formbar ist. Je rauer sich der Boden anfühlt, desto mehr Sand ist in ihm enthalten. Es handelt sich bei dieser Bodenart entweder um lehmigen Sand (mehr Sand) oder sandigen Lehm (mehr Lehm).

Als schwerer Boden wird ein Lehm- oder Tonboden bezeichnet. Das Wasser-Erdgemisch lässt sich bei dieser Bodenart gut formen. Allerdings werden deine Finger hier auch ziemlich schmutzig. Wird das Gemisch zwischen deinen Fingern sehr glatt und glänzend, so ist in dieser Erde viel Ton enthalten.