Wusstest du, dass der Ottakringer Bach ein Filmstar ist? Dort, wo er heute in den Wienfluss mündet, wurde 1949 die Schluss-Szene des weltberühmten Filmes „Der dritte Mann“ gedreht.
Steckbrief
Fläche: | 8,67 km² |
Einwohnerzahl: | 93 720 (Anfang 2007) |
Nachbarbezirke: |
Neubau Penzing Rudolfsheim Fünfhaus Hernals |
Wichtige Bauwerke: |
Schloss Wilhelminenberg Jubiläumswarte Radetzkykaserne Wallfahrtskirche Starchant Alt-Ottakringer Pfarrkirche Europahaus des Kindes |
Wichtige Straßen: |
Kunstmeile Ottakring Ottakringer Straße Wilhelminenstraße Thaliastraße Koppstraße Wattgasse |
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wappen
Das Wappen des 16. Bezirks besteht aus zwei Teilen. Jeder Teil steht für einen der beiden Vororte, aus denen der Bezirk zusammengesetzt wurde und beide wollten in dem Wappen vertreten sein.
- Links: Der „Dreiberg“ zeigt die drei wichtigsten Erhebungen Ottakrings – die Jubiläumswarte, den Gallitzinberg und den Predigtstuhl. Das Kreuzschild steht für den ehemaligen Grundherrn, Klosterneuburg. Dieser Teil des Wappens symbolisiert Ottakring.
- Rechts: Dieser Teil des Wappens stellt eine mögliche Namensherleitung von Neulerchenfeld dar. Allerdings ist der Baum keine Lärche. Die drei Vögel aber sollen Lerchen darstellen.
Lage und Grenzen
Lage
- Im Norden: 17. Bezirk (Hernals)
- Im Südwesten: 14. Bezirk (Penzing)
- Im Südosten: 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus)
- Im Osten: 7. Bezirk (Neubau), 8. Bezirk (Josefstadt)
Grenzen
- Nordosten: Ottakringer Straße - Rosensteingasse - Lorenz-Bayer-Platz - Haslingergasse - Klopstockgasse - Wilhelminenstraße - Wichtelgasse - Geblergasse - Wattgasse - Sautergasse - Zeillergasse - Beringgasse
- Norden: Liebknechtgasse - Dürauergasse - Urbangasse - Liebknechtgasse - Sandleitengasse - Güpferlingstraße - Steinmüllergasse - Rosenackerstraße - Spinozagasse
- Nordwesten: Rosenackerstraße - Oberwiedenstraße - Savoyenstraße - quer zum Anderbach - Dornbach - Moosgraben - Wolfgsgraben
- Westen: quer Richtung Ammerweg
- Südwesten: Seglerweg - nördlich vom Kleibersteig - südlich der Loiblstraße - Piccaverweg - Heschweg - südlich der Johann-Staud-Straße -
- Süden: Hansl-Schmid-Weg - Reizenpfenniggasse - Reichmanngasse - Spiegelgrundstraße - Flötzersteig - Steinbruchstraße
- Südosten: Maroltingergasse - Josef-Weinheber-Platz - Steinbruchstraße - Kendlerstraße - Sporckplatz - Ibsenstraße - Gablenzgasse
- Osten: Lerchenfelder Gürtel - Veronikagasse
Wichtige Bauwerke
Zu den wichtigen Gebäuden des Bezirks zählen unter anderem das Schloß Wilhelminenberg, Palais Kuffner, die Graf-Radetzky-Kaserne und das Europahaus des Kindes.
Die 10er Marie zählt zu den ältesten Heurigen Wiens.
In der Müllverbrennungsanlage Flötzersteig entsteht aus Müll Fernwärme.
Museen
Im Bezirksmuseum erfahren die Gäste wissenswertes über den Bezirk und seine Geschichte.
Die Waldschule Ottakring ist kein gewöhnliches Museum im herkömmlichen Sinn. Schulkinder entdecken gemeinsam mit Forstpersonal die Geheimnisse des Waldes.
In der Kuffner-Sternwarte könne die Besucher durch Teleskope die Himmelskörper beobachten.
Glaubenshäuser
Neulerchenfelder Kirche
Pfarre „Zur Heiligen Familie“
Wallfahrtskirche Starchant
Schmelzer Pfarrkirche „Zum Heiligen Geist“
Pfarrkirche Maria Namen
Alt-Ottakringer Pfarrkirche
Sandleitner Pfarrkirche „St. Josef“
Markuskirche
Spital
Wilhelminenspital
Montleartstraße 37
Fürstin Wilhelmine Montleart widmete 1888 Ottakring Geld um ein Spital zu errichten. Dieses wurde 1891 eröffnet. In den folgenden Jahren wurde es um ein Kinderspital erweitert.
Im Laufe der Zeit wurde es immer wieder aus- und umgebaut.
Denkmäler
Den 16. Bezirk zieren einige bedeutende Denkmäler:
Die barocke Mariensäule am Johann-Nepomuk-Berger-Platz wurde im 18. Jahrhundert erreichtet. Die Sandsteinstatue zeigt Maria als Himmelskönigin.
Der Gedenkstein „Degenruhe“ ist dem Ottakringer Uhrmacher Jakob Degen gewidmet. 1808 konstruierte er den ersten funktionstüchtigen „Schwingenflieger“, eine Flugmaschine mit zwei beweglichen Flügeln. Der Gedenkstein befindet sich an der Johann-Staud-Straße 75.
Dem berühmten Feuerwehrmann Karl Kantner ist ein Denkmal gewidmet. Er war Kommandant des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wien. Er lebte von 1850 bis 1925. Es steht im gleichnamigen Park.
Das Geburtshaus von Ludwig Gruber befindet sich auf der Neulerchenfelder Straße 73. Er war bekannt als Komponist von Wiener Liedern. Eines seiner berühmtesten Lieder ist „Mei Muatterl war a Wienerin.“
Das Wohnhaus von Josef Weinheber hat die Adresse Hasnerstraße 134. Josef Weinheber war ein sehr berühmter österreichischer Lyriker (Gedichteschreiber). Er wurde in Ottakring geboren und wuchs in einem Waisenhaus auf. Später arbeitete er als Postbeamter. Über seine Heimatstadt schrieb er im Gedichtband "Wien wörtlich".
Das Johann-Staud-Denkmal steht am Mörikeweg 22. Johann Staud war von 1934 bis 1938 Präsident des österreichischen Gewerkschaftsbundes. Er warnte die Österreicher vor den Nationalsozialisten und wurde 1938 sofort von den "Nazis" verhaftet.
Das Denkmal des sozialistischen Politikers Franz Schuhmeier steht an der Ecke Koppstraße-Pfenninggeldgasse. Schuhmeier wurde 1913 von seinen politischen Gegnern ermordet.
Straßen, Gassen und Plätze
Unter anderem zählen die Koppstraße, Thaliastraße und Sandleitengasse zu den wichtigen Verkehrsadern des Bezirks.
Künstlerische Arbeiten können auf der Kunstmeile Ottakring besichtigt werden.
Viele der Plätze im Bezirk wie der Richard-Wagner-Platz oder Nietzscheplatz sind nach Persönlichkeiten benannt.
Berge
Gallitzinberg
Der Gallitzinberg hieß früher Predigtsthul. Den Namen Gallitzinberg erhielt er, nachdem der damalige russische Botschafter, Demetrius Michalowitsch Fürst von Gallitzin, weite Teile davon kaufte. Der Gallitzinberg wird aber auch Wilhelminenberg genannt, nach der Frau von Moritz Fürst von Montléart, Wilhelmine. Dieser Name des Berges ist allerdings nur inoffiziell.
Am Gallitzinberg entspringt der heute kanalisierte Ottakringer Bach. Am Osthang des Berges befinden sich einige sehr teure Villen. Diese Gegend zählt zu den teuersten und begehrtesten Wohngegenden von Wien.
Am Gipfes des Berges (449 Meter Seehöhe) befindet sich die Jubiläumswarte. Sie ist ein bekannter Aussichtsturm mit einer Höhe von 31 Metern.
Gewässer und Brücken
Der Ottakringerbach ist heute beinahe nicht mehr sichtbar. Er wurde im Laufe der Jahre vollkommen überbaut. Und doch gibt es ihn unter den Straßen Ottakrings.
Spetterbrücke
Diese Brücke führt nicht über einen Fluss oder Bach, sondern über die Gleise der Schnellbahn-Linien S45.
Öffentliche Verkehrsmittel
Den Menschen stehen verschiedene Öffis im Bezirk zur Verfügung.
- Autobus-Linien 10A, 45A, 46A, 46B, 48A, 51A, 52B
- Schnellbahn-Linien S45
- Straßenbahn-Linien 2, 9, 10, 44, 46
- U-Bahn-Linien U3, (U6)
Die U6 verläuft genau genommen entlang der Bezirksgrenze, dem Gürtel.
Parks
Karl-Kantner-Park
Karl Kantner war der Kommandant des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wien. Er lebte von 1850 bis 1925. Im Park ist ein Denkmal von ihm zu sehen.
Kongreßpark
Dieser Park ist benannt nach dem Wiener Kongress, der 1814/15 zur Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen in Wien stattfand. Der Park wurde 1928 auf dem Gelände einer früheren Sandgewinnungsstätte (Sandleiten) eröffnet. Der Park, das Kongreßbad und der angrenzende Gemeindebau Sandleiten waren typische Beispiele für die Politik der damaligen Stadtverwaltung. Sie hatten zum Ziel, die Lage der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern.
Huberpark
Der Huberpark wurde nach dem Gemeinderat und Baumeister Anton Huber (1818 bis 1874) benannt. Er war der Erbauer der ersten Häuser in der Hubergasse.
Stöberpark
Der Stöberpark ist ein sehr kleiner Park am Stöberplatz. Er liegt direkt an der Grenze zum 17. Bezirk.
Yppenpark
Der Yppenpark am Yppenplatz liegt direkt hinter dem Yppenmarkt. Der Park ist weiträumig, bietet jedoch mehr Beton- als Grünflächen. Es gibt einen Spielplatz sowie einen Ballspielkäfig.
Weitere Parks sind der Leon-Askin-Park, Ludo-Hartmann-Park oder der Park Wichtelgasse.
Freizeit und Kultur
Kongreßbad
Ottakringerbad
Kinderfreibad ist am Hofferplatz
Original Wiener Stegreifbühne
Ottakringer Wald
Sagen und Geschichten
Die bekannteste Sage des Bezirks hat ihren Ursprung zu der Zeit, als der Ottakringerbach noch nicht reguliert und überbaut war. Sie handelt von einem Wassermännchen, das wie alle Wassermännchen ein Quellgebiet überwacht.