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Stift Viktring - Johann Jaritz commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 AT

Vor langer Zeit zog der junge Graf Heinrich von Sponheim nach Paris, um dort sein Wissen zu erweitern. Bald war er Gast am Hofe des Königs von Frankreich und bewunderte sehr die junge Königstochter Konstanze. Eines Tages fand ein Ritterturnier statt, für das Konstanze Heinrich als ihren Ritter auswählte und ihm die Schärpe um die Schultern band.


Mit großem Neid bemerkten dies die anderen Ritter und hofften ihn bei dem Turnier zu besiegen. Doch Heinrich war ein Meister der ritterlichen Künste und besiegte seine Gegner. So kam es, dass er den ersten Preis – ein Bild des Königs verziert mit Edelsteinen, das an einer goldenen Kette hing - bekam.


Als die Ritterspiele zu Ende waren, lud der König alle zu Tanz und Festmahl ein. Doch schon bald wurde die Feier unterbrochen, denn in der Nähe des Schlosses war ein Feuer ausgebrochen. Da jedoch für das Schloss keine Gefahr bestand, ließen sich die Festgäste nicht vom Feiern abbringen.


Nur Heinrich eilte zur Unglücksstätte und half den Brand zu löschen. In einem brennenden Haus fand er eine Mutter mit ihren drei Kindern. Bald waren sie gerettet, doch ihr Hab und Gut verloren. Um ihre Not zu lindern, schenkte ihnen Heinrich seinen Siegespreis, die goldene Kette.


Im Schloss angelangt, traf er auf die Prinzessin, kniete sich vor ihr nieder und gestand, die Siegeskette, der armen Frau geschenkt zu haben. Konstanze schenkte ihm als Ersatz ihre Kette mit einem Kreuz daran.


Das beobachteten die Adeligen, die ihm seinen Ruhm neideten und sie beschuldigten ihn, die Ehre der Prinzessin verletzt zu haben. Der König erfuhr davon und der Ritter wurde vor Gericht gestellt.


So kam es zu einem Urteil: Heinrich von Sponheim musste ohne Waffen gegen einen Löwen kämpfen. Am Tag vor dem Kampf erschien ihm im Traum die Himmelskönigin. Als der Kampf begann und Heinrich den hungrigen Löwen sah, nahm er das Kreuz und küsste es. Wie durch ein Wunder bezwang er den Löwen und seine Unschuld war bewiesen. Von nun an beschloss er, der Himmelskönigin dankbar zu sein und ging ins Kloster nach Lothringen.


In Kärnten lebte damals Graf Bernhard, ein Onkel von Heinrich. Dieser reiche Mann wollte ein Kloster erbauen lassen und bat seinen Neffen Heinrich, ihm einige Mönche zu schicken. So kamen die Zisterzienser-Mönche nach Kärnten und bekamen ein Grundstück, auf dem sie das Kloster erbauen ließen. Es bekam den Namen "Viktring", das bedeutete Siegeskloster, zum Andenken an den Sieg Heinrichs über den Löwen.


Der Bau schritt rasch voran und bald zogen die Mönche in das Kloster Viktring ein.


Einige hundert Jahre herrschte Frieden um das Kloster, bis kriegerische Türkenheere in unser Land einfielen und es plünderten. "Viktring" wurde zur Ruine.

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