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Geschichte des 22. Bezirks

Version vom 2. Januar 2020, 12:28 Uhr von Ahofbauer (Diskussion | Beiträge) (Maintenance data migration)
Bezirkswappen - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Die Geschichte des Bezirks reicht weit zurück. So gibt es Funde aus der Jungsteinzeit.

1904 wurden Breitenlee, Kagran, Stadlau teilweise oder gänzlich mit Floridsdorf zum neuen 21. Bezirk eingemeindeten.

Eine Abtrennung von Bezirksteilen erfolgte 1938. Damals entstand der 22. Bezirk Großenzersdorf, der seit 1954 Donaustadt heißt.

Donaustadt wurde aus Aspern, Breitenlee, Eßling, Hirschstetten, Kagran, Kaisermühlen, Stadlau und Süßenbrunn gebildet.


Aspern

Wappen von Aspern - de:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Das Gebiet von Aspern ist schon seit ca. 5 000 Jahren besiedelt und damit wahrscheinlich das älteste Siedlungsgebiet im heutigen Stadtbereich.


So zwischen 1240 und 1260 findet sich der Name "Asparn" erstmals in einer Urkunde.


Naturkatastrophen (Hochwasser, Eisstöße ...) und Kriege (mit den Türken, den Franzosen, den Preußen ...) haben immer wieder das Schicksal der Asperner geprägt.


Wandfliesen auf der Hausfront eines Geschäftes am Siegesplatz zeigen die Geschichte von Aspern in Bildern.


Breitenlee

Wappen von Breitenlee - Grafik: WStLA - aus dem Bezirkswappen entnommen www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Das erste Mal wurde der Name 1160 in einer Urkunde erwähnt.


40 Jahre später bestätigte Leopold VI., ein Babenbergerherzog, dass das Land dem Schottenstift gehört. Damals wurde es "Praitenle" genannt. "Le" ist der mittelalterliche Begriff für Hügel.


Die Entstehung des Dorfes Breitenlee ist sehr eng mit der Geschichte des Schottenklosters verbunden. Dieses ist nämlich der älteste Besitz des Ordens.


Eßling

Wappen von Eßling - Grafik: WStLA - aus dem Bezirkswappen entnommen www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Bodenfunden belegen, dass bereits 3 000 v. Chr. das Gebiet besiedelt war.


Wahrscheinlich kommt der Name vom mittelalterlichen Wort "Ezzelarn". "Ezzen" bedeutet essen oder weiden.


Als Ansiedlung wird "Ezzelarn" um 1250 erstmals erwähnt.


Eßling litt wiederholt unter Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und feindlichen Überfällen.


Hirschstetten

Wappen von Hirschstetten - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Der frühere Name „Herstetten“ bedeutet vermutlich „Ort diesseits der Donau“.


Diese Ansiedelung wurde bereits 1240 das erste Mal urkundlich erwähnt.

Im 14. Jahrhundert gab es bereits einen Vorläufer des späteren Schlosses.

Ende des 17. Jahrhunderts (1693) errichtete ein Graf von Hohenfeld ein "adeliges Wohnhaus". Dieses Gebäude wurde immer wieder erweitert. 1748 war sogar Kaiserin Maria Theresia hier zu Gast.


Kagran

Wappen von Kagran - de:User:Hieke (original upload) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Es gab verschiedene Namen bzw. schreibweisen: "Chagaran", "Chagoran", "Chagrana". Möglicherweise kommt er aber vom keltischen Wort "Gagoran" = Wogenrain = Rain an den Wogen eines Flusses (am Flussufer gelegener Wald).


Kagran besteht seit dem 12. Jahrhundert. Es wechselte oft den Besitzer unter anderem war das Stift Klosterneuburg darunter.


Das Dorf litt immer wieder unter Großbränden und Epedemien wie der Pest.


Kaisermühlen

Wappen von Kaisermühlen - Grafik: WStLA - aus dem Bezirkswappen entnommen www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Der Name stammt von den kaiserlichen Schiffsmühlen ab, die entlang des Ufers standen.


1674 wurden sie erstmals als "Hof- und Kaisermühlen" erwähnt. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gab es noch ca. 60 solcher Mühlen, die sich hauptsächlich am "Kaiserwasser" befanden. Die Schiffmühlenstraße erinnert daran.


Die Entwicklung ist eng mit den Geschehnissen der unmittelbar daneben liegenden Donau verbunden.


Auf Grund der Donauregulierung (1870-1876) kam Kaisermühlen vom rechten auf das linke Donauufer.


Bis 1938 zählte Kaisermühlen weiterhin zum 2. Bezirk und wurde als Exklave (= ein Gebiet, das räumlich abgetrennt ist) behandelt.


Lobau

Der Name Lobau bedeutet Wasserwald. "Lô" ist das altdeutsche Wort für dichten Wald. In früheren Zeiten war die Lobau ein Augebiet nahe Essling, das an der Lob (einem Donauarm) lag.


Die Lobau war ursprünglich eine Insel in der Donau und diente danach lange Zeit als kaiserliches Hofjagdgebiet. Das Gebiet war für das Volk nicht zugänglich.


Maria Theresia schenkte die Lobau den Armen von Wien. Offiziell wurde dieses Gebiet erst 1917 (Obere Lobau) bzw. 1973 (Untere Lobau) Eigentum der Stadt Wien bzw. der Republik Österreich.


Stadlau

Wappen von Stadlau - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Schon Mitte des 12. Jahrhunderts ist es Stadlau als kleines Dorf an der Donau urkundlich erwähnt. Damals hieß es noch "Stadelowe" (Stadl in der Au).


Die Geschichte von Stadtlau ist wesentlich älter. So gibt es keramische Funde aus der Jungsteinzeit.


Die Entwicklung von Stadtlau wurde von Überschwemmungen und feindlichen Übergriffen beeinträchtigt.

Süßenbrunn

Wappen von Süßenbrunn - Grafik: WStLA - aus dem Bezirkswappen entnommen www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Die Entstehung des Namens ist nicht geklärt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

Das "süß" könnte sich auf das gute, trinkbare (süße) Wasser beziehen. Aber auch Grafen Sicco (Suizo), der Erbauer des Schlosses wäre als Namensgeber möglich. Außerdem gibt es noch den Grundherren Urban Süeß, der in der Geschichte von Süßenbrunn auftaucht.

Der zweite Teil der Ortsbezeichnung (Brunn) führt uns zu 1200 zurück, wo diese Ansiedlung erstmals als "Prunne" erwähnt wird. Damals befand es sich im Besitz des Schottenstiftes.

Süßenbrunn wurde als Angerdorf errichtet. 1620 wird der Ort als Edelmannssitz erwähnt, womit es Zentrum einer Marchfeldherrschaft gewesen sein dürfte. 1713 wurde ein Wasserschloss gebaut.

Erst 1837 wurde erstmals eine Kapelle errichtet. Zuvor musste die Bevölkerung ihre Kirchenbesuche in Stadlau und später in Gerasdorf (NÖ) abhalten.


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