Ägypten wird auch das Land am Nil genannt. Dieser Fluss, der der längste Fluss der Welt ist, stellt die Lebensader des Landes dar. Der Nil durchfließt Ägypten vom Süden bis in den Norden, wo er erst das so genannte Nildelta bildet, bevor er schließlich in das Mittelmeer mündet.
Das Land und der Nil
Der Nil stellte seit jeher die Lebensgrundlage der ägyptischen Bevölkerung dar. Die Menschen siedelten sich entlang dieses Stromes an, denn hier gab es genügend Wasser und fruchtbaren Boden. Jedes Jahr trat der Nil über seine Ufer und überschwemmte das Land. Zurück blieb schwarzer, fruchtbarer Schlamm. Anschließend konnte der Boden bebaut werden.
Schon in der Steinzeit wurde das Ufer des Nils immer wieder von Nomaden bewohnt. Die ersten sesshaften Ägypter gab es vor etwa 5 500 Jahren.
Mit der Zeit entstanden im heutigen Ägypten erst zwei große Königreiche – eines in Oberägypten im Niltal und eines in Unterägypten im Nildelta. Schließlich vereinigte Menes, der König von Oberägypten beide Königreiche. Dieses bestand beinahe 3 000 Jahre. Zahlreiche Pharaonen kamen und gingen bevor das Land von den Römern erobert wurde. Die Pharaonen hinterließen prunkvolle Paläste und eindrucksvolle Grabstätten – die Pyramiden.
Die Häuser im alten Ägypten bestanden aus Nilschlamm, der mit Stroh und Kiesel vermischt und zu Ziegeln gegossen wurde. Die Wände waren bunt bemalt. Reiche Ägypter hatten sogar Häuser, die mehrere Stockwerke hoch waren.
Inhaltsverzeichnis
Schrift
Die alten Ägypter kannten auch schon eine Schrift – die Hieroglyphen. Diese wurde bereits vor etwa 5 000 Jahren entwickelt. Sie war sehr kompliziert. Nur die wenigsten Personen konnten schreiben und lesen. Sie wurden extra dafür ausgebildet. Der Beruf der Schreiber war ziemlich angesehen.
Die Ägypter erfanden auch eine Art Papier, genannt Papyrus. Unser Wort „Papier“ ist von dem Wort „Papyrus“ abgeleitet.
Menschen
Männer und Frauen waren gleichberechtigt. Die Kinder wurden schon ab dem 4. Lebensjahr ausgebildet. Es gab sogar bereits Schulen – allerdings nur für Buben. Nachdem diese stets den Beruf des Vaters erlernten, war von Geburt an festgelegt, wer was wird – und auch wer in die Schule geht. Bauern mussten weder lesen noch schreiben können. Daher gingen ihre Söhne, die ebenfalls Bauern werden würden, nicht in die Schule. Die Mädchen wurden daheim von ihren Müttern und den weiblichen Verwandten unterrichtet.
Der Untergang
Der letzte weibliche Pharao von Ägypten war Kleopatra VII. Sie wollte ihr Reich erweitern, konnte sich aber nicht gegen das mächtige Rom durchsetzen. Nachdem ihr das nicht mit herkömmlichen Mitteln gelang, wurde sie die Geliebte der beiden mächtigsten Römer ihrer Zeit: Julius Caesar und Marcus Antonius. Nach Kleopatras Tod 30 v. Chr. wurde Ägypten zur römischen Provinz. Viele römische Kaiser ließen sich als Pharaonen verehren, doch mit Kleopatras Tod endete die Hochkultur des alten Ägypten.