Obwohl es im März immer noch kalt ist und an vielen Orten noch eine Menge Schnee liegen kann, bahnen sich immer mehr Blumen den Weg an die Erdoberfläche.
Zu Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume und Krokus gesellen sich langsam auch andere blühende Pflanzen. Ein typischer Frühblüher für diesen Monat ist der Märzenbecher, der an seiner strahlend gelben Blüte zu erkennen ist.
Doch Achtung: Nur in Österreich heißt diese Blume so. In Deutschland wird sie Osterglocke genannt.
Sie wird aber auch als Gelbe Narzisse bezeichnet - und zwar sowohl in Österreich, als auch in Deutschland - und ist eine Zuchtform der wilden Narzissen.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- in Deutschland ein anderer Frühblüher „Märzenbecher" genannt wird - und zwar die Frühlingsknotenblume?
- sich in der Mitte der Blüte eine Art Becher befindet, der für Bienen zu tief ist? Daher werden die Blüten vor allem von Hummeln besucht, die einen längeren Rüssel besitzen.
- die ganze Pflanze giftig ist?
Allgemeines
Der Märzenbecher gehört zu der Familie der Narzissengewächse.
Er blüht von März bis Mai. Seiner Blütezeit und dem Aussehen seiner Blüte - der mittlere Teil der Blüte sieht aus wie ein Becher – verdankt diese Pflanze ihren Namen.
In Deutschland wird übrigens die Frühlingsknotenblume als Märzenbecher bezeichnet. Die Frühlingsknotenblume ist mit dem Schneeglöckchen verwandt. Ihr Blütenköpfchen ist aber größer und dicker. Die Blütenblätter der Frühlingsknotenblume haben gelbgrüne Spitzen.
Aufbau
Der Märzenbecher ist – wie die meisten Frühblüher – ein Zwiebelgewächs. Er wird bis zu 40 cm hoch. Die langen, schmalen Blätter wachsen beinahe direkt aus der Wurzel. Die Blätter sind abgeflacht und haben eine blau-grüne Farbe. Am oberen Ende des langen, kräftigen Stängels bildet sich die wunderschöne, gelbe Blüte, deren Form der Blume ihren Namen gibt.
Zwiebel
Die Zwiebel befindet sich unter der Erde. In der Zwiebel des Märzenbechers steckt der Pflanzenspross, aus dem im Frühling die Blume wächst. Die einzelnen Zwiebelschalen sind für die Nährstoffspeicherung verantwortlich. Die äußerste Zwiebelschicht hat die Aufgabe, die gesamte Zwiebel vor Kälte und Nässe zu schützen. Das notwendige Wasser und die Nährstoffe, welche die Pflanze benötigt, ziehen die Wurzeln aus dem Boden.
Die Wurzeln können im Frühling noch keine Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Deshalb braucht der Märzenbecher für sein Wachstum und seine Blüte die Vorräte der Zwiebel auf. Die Zwiebel schrumpft immer mehr zusammen. Ist die Blume verblüht, so ist auch die Zwiebel komplett verbraucht. Die Wurzeln wachsen übrigens an der Unterseite aus der Zwiebel.
Blüte
Der Märzenbecher hat eine große, leuchtend gelbe Blüte. Sie besteht aus sechs einzeln stehenden hellgelben Blütenblättern und einer gelben, becherförmigen Krone oder Glocke.
Die Krone ist tiefer als die der wilden Narzissen. Für Bienen ist dieser Becher zu tief, deshalb holen meistens Hummeln ihre Nahrung aus der Blüte des Märzenbechers.
Wilde Narzissen sehen dem Märzenbecher sehr ähnlich. Sie blühen weiß und haben in der mitte ein gelbes oder oranges "Krönchen". Manchmal hat das Krönchen aber auch nur einen farbigen Rand. Sie sind in der Natur nur mehr selten zu finden und stehen deshalb unter Naturschutz. Wilde Narzissen dürfen daher nicht gepflückt werden!
Vermehrung
Sobald die Blume im Frühjahr zu wachsen beginnt, entwickeln sich die ersten Tochterzwiebeln. Aus diesen Tochterzwiebeln wachsen im nächsten Frühling ein oder zwei neue Pflanzen.
Damit sich der Märzenbecher jedoch auch weiter verbreiten kann, ist die Bestäubung der Blüten notwendig. Diesen Teil der Fortpflanzung übernehmen die Hummeln, die bereits sehr früh im Jahr unterwegs sind.
Giftpflanze
Der Märzenbecher ist sehr giftig - bei den Wurzeln angefangen, bis hin zu den äußersten Spitzen seiner Blütenblätter.
Nachdem die Zwiebel der Speicher für die Pflanze ist, sind in ihr auch die meisten Giftstoffe enthalten. Wird die Zwiebel des Märzenbechers mit einer herkömmlichen Küchenzwiebel verwechselt, kann es zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen!
Also: Hände weg von den Pflanzenzwiebeln!!! Auch der Saft der Pflanze ist giftig.
Im Mittelalter kannten die Menschen die Giftigkeit des Märzenbechers noch nicht so gut, wie wir sie heute kennen. Sie erkannten jedoch, dass die Pflanze bei einigen Leiden eine heilende Wirkung hatte.
Kühe, Schafe, Ziegen und anderes Weidevieh meiden übrigens den Märzenbecher, da auch ihnen diese Pflanze schaden würde.