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Bezirkswappen des 1. Bezirks - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Viele Jahrhunderte lang bestand Wien nur aus dem heutigen Bezirk Innere Stadt. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Vorstädte rund um die Stadt "eingemeindet", also in die Stadt Wien aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Wusstest du schon, dass ...

  • der römische Kaiser Marc Aurel lange in Wien (damals Vindobona) gelebt hat und auch hier gestorben ist?
  • ein Wiener Dudelsackspieler namens Markus Augustin eine Nacht schlafend in einer Pestgrube verbracht haben soll?
  • Kaiser Franz Joseph oft von Schloss Schönbrunn in die Hofburg zur Arbeit gefahren ist?



Vor- und Frühgeschichte

 
Jungsteinzeithaus im Urgeschichtemuseum Asparn an der Zaya - Wolfgang Glock commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Schon in der Steinzeit haben Menschen im Wiener Becken gelebt. Das wissen wir von Steinwerkzeugen und Gefäßen aus Ton, die bei Ausgrabungen gefunden worden sind. Der Boden war fruchtbar und es gab reichlich Wasser.

Zunächst lebten Menschen eher auf den Hügeln, um vor Hochwasser geschützt zu sein. Gegen Ende der Bronzezeit wurde das Klima trockener, die Menschen zogen auch in die Täler.


Die Römer

 
Büste des Marcus Aurelius - User:Bibi Saint-Pol commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Ab 9 n.Chr. bis 433 n.Chr. gehörte ein Teil des heutigen Österreich, auch Wien, zu einer Provinz des Römischen Reiches namens Pannonien. Dort, wo sich heute der 1. Bezirk befindet, gab es eine keltische Siedlung namens Vindobona (Weißer Bach). Die Römer bauten die Siedlung zu einem Militärlager aus. Dort lebten Legionäre, die Soldaten Roms, aber auch Kaufleute und Handwerker.

Da Vindobona an der Grenze des Römischen Reiches lag, war das Gebiet oft durch Feinde von außen bedroht. Der römische Kaiser Marc Aurel führte von hier aus Krieg gegen die Germanen. Er starb wahrscheinlich auch in Vindobona, am 17. März 180 n.Chr.

Um 400 n.Chr. begann die große Völkerwanderung. Vindobona wurde von Germanen zerstört, einige Jahrhunderte blieb nur eine kleine Siedlung bestehen.


Mittelalter

Im Jahr 881 wurde Wien erstmals mit dem heutigen Namen genannt. Nach 976 herrschten im damaligen Ostarrichi die Babenberger. Schon im 11. Jahrhundert war Wien eine wichtige Handelsstadt.

Im 13. Jahrhundert unter König Ottokar erreichte Wien eine Größe, die es bis ins 19. Jahrhundert behielt.

Die Habsburger herrschten ab 1276. Rudolf von Habsburg machte Wien zur Hauptstadt des Herzogtums Österreichs.

Im Mittelalter lebten viele verschiedene Gruppen von Menschen in Wien. Nur die Bürger hatten das Wahlrecht und saßen im Stadtrat. Adelige lebten meist nur zeitweise in der Stadt, ansonsten auf ihren Burgen oder Landsitzen. Daneben lebten hier auch viele Angehörige des Hofstaats, Geistliche, Studenten, Juden und sogenannte "Inwohner" ohne eigenen Haushalt. Frauen waren meist schlecht gestellt, es gab aber einige wenige wohlhabende Bürgerinnen und Handwerksmeisterinnen.


Neuzeit

 
Runplan von Wien (1530) - Niklas Meldeman commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Pestsäule am Graben - MA 13, media wien bilddb.lehrerweb.wien, Standardurheberrechtsschutz

Mit Neuzeit wird die Zeit ab etwa dem Jahr 1500 bezeichnet. Eines der schlimmsten Ereignisse für Wien in der Frühen Neuzeit war die erste Türkenbelagerung im Herbst des Jahres 1529. Die Angreifer konnten aber die Stadtmauer und den Widerstand der Wiener nicht überwinden und mussten wieder abziehen.

1679 wütete die Pest in Wien, etwa 10 000 Wienerinnen und Wiener starben an dieser schlimmen Krankheit. Ein Wiener Dudelsackspieler, genannt der "liebe Augustin", soll eine Nacht in einer Pestgrube verbracht haben. Man hatte den Schlafenden für tot gehalten und warf ihn dort hinein.

Zum Dank für das Abklingen der Pest wurde die Pestsäule am Graben errichtet.

1683 wurde Wien noch einmal von den Türken, genauer gesagt von den Truppen des Osmanischen Reiches, belagert. Mit Unterstützung eines Befreiungsheeres, das vom polnischen König Johann (Jan) Sobieski angeführt wurde, konnten die Osmanen besiegt werden und zogen ab.

Danach erlebte Wien eine lange Friedenszeit. Die Stadt wuchs, viele Gebäude im Stil des Barock entstanden im 18. Jahrhundert in und um Wien. Weil auch die Bevölkerung stark anwuchs, wurden erstmals drei- und vierstöckige Gebäude errichtet.


Das 20. Jahrhundert

 
Kaiser Karl I., der letzte Kaiser Österreichs. - Bain News Service, publisher commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Einfahrt einer deutschen Wagenkolonne in Wien März 1938 - unbekannt de.wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 DE

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war von zwei großen Kriegen bestimmt. 1914 löste das Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajevo den Ersten Weltkrieg aus. Wien war zwar nicht direkt bedroht, aber die Versorgung mit Nahrungsmitteln war unterbrochen, die Wienerinnen und Wiener litten oft Hunger.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Österreich eine Republik, war aber nur mehr ein kleiner Teil der vorherigen Monarchie. Es gab Hunger und viele Arbeitslose. 1934 kam es zu einem Bürgerkrieg, von 1934 bis 1938 war Österreich ein autoritär regierter Ständestaat.

1938 wurde Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen. 1939 begann der Zweite Weltkrieg, der auch in Wien viele Opfer forderte. Viele Gebäude wurden zerstört. Die jüdische Bevölkerung Wiens wurde in Konzentrationslager verschleppt, wo die meisten ums Leben kamen.

Nach dem Ende des Krieges 1945 war Österreich und auch Wien noch zehn Jahre lang von den vier alliierten (verbündeten) Mächten besetzt: USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Erst 1955 wurde Österreich wieder unabhängig.


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