Sicher kennst du die Tradition, dass am Abend vor dem 1. Mai feierlich ein Maibaum aufgestellt wird. Vielleicht warst du ja auch schon einmal dabei?
Die Tradition, einen Maibaum aufzustellen, ist schon sehr alt. Sie geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- Maibäume stehlen eine alte Tradition ist?
- zum Maibaum aufstellen eine ganze Mannschaft benötigt wird?
- der 1. Mai schon bei den Kelten ein wichtiger Feiertag war?
Geschichte
Als Maibaum wurde ursprünglich nur die Birke ausgewählt, weil sie als erste aus der Winterstarre erwacht. Sie gilt als Symbol für Anmut und Kraft, Lebenswillen und Heiterkeit. Auch die Fichte wird als Maibaum verwendet. Sie treibt im Mai aus und gilt daher als festliches Symbol für die Ankunft des Lichtes, der Wärme und der Fruchtbarkeit.
Maibäume wurden früher in der Walpurgisnacht geschlagen, in der Nacht vor dem 1. Mai, in der nach altem Volksglauben die Hexen auf dem Brocken im Harz zusammenkamen.
Der erste Mai selbst war schon bei den Kelten ein hoher Feiertag; sie feierten an diesem Tag den Sommerbeginn. Das Fest der Kelten hieß "Beltane".
Die Bäume mussten so gefällt werden, dass die Spitze unbeschädigt blieb. Auf geschmückten Pferde-Vierspännern wurde der Baum ins Dorf gebracht. Auf dem Dorfplatz richtete man ihn auf und steckte ihn in ein in den Gemeindefarben bemaltes Rohr.
Maibaum schmücken
Sobald der Maibaum von den Ästen befreit und ins Dorf gebracht ist, beginnt das Schmücken. Dafür sind die Frauen und Mädchen des Dorfes zuständig.
Der Stamm des Baumes wird mit Rindenschnitzereien, Girlanden und Kränzen geschmückt. Dann wird der Baum aufgerichtet und im Aufstellschacht fest verkeilt. Steht der Maibaum, werden die Zunftschilder des örtlichen Handwerks und die Wappenschilder vieler Einrichtungen des Dorfes angebracht.
Am ersten Mai singen und tanzen die Dorfbewohner um den Maibaum, der den ganzen Sommer über in der Mitte des Dorfes stehen bleibt.
Ein gerader, aufgestellter Maibaum symbolisiert übrigens das wieder erwachte Wachstum im Frühling.
Maibaum stehlen
In vielen Dörfern gehört das Stehlen des Maibaums heute noch oder wieder zum festen Brauchbestand.
Ein oder zwei Tage vor dem 1. Mai fällen die Burschen des Dorfes eine hohe, gerade gewachsene Fichte, die im Wald bis auf die Krone ausgeastet und ins Dorf gebracht wird. Der Stamm muss nun gut bewacht werden, denn nach einem alten Brauch versuchen die Burschen aus dem Nachbardorf den Maibaum zu stehlen.
Ein gestohlener Maibaum muss durch eine gehörige Menge Bier und Essen ausgelöst werden - schlimmer aber ist der Spott, den ein gestohlener Maibaum mit sich bringt. Das Maibaumstehlen ist mitunter sogar genau geregelt. So besagt das Maibaum-"Gesetz" unter anderem, dass keine Gewalt angewendet und der Baum nicht beschädigt werden darf.
Maibaum stecken
In manchen ländlichen Gegenden ist das „Maibaum stecken“ nach wie vor Tradititon. Dabei wird in der Nacht zum 1. Mai der Angebeteten ein Maibaum in den Garten gesteckt. Dieser kann gar nicht groß und hoch genug sein. Damit drückt der Junge die Verbundenheit zu dem auserwählten Mädchen aus. Diese kleineren Maibäume sind meist Birken oder Fichten, die bunt geschmückt sind.
Dieser spezielle Maibaum muss einen Monat lang stehen bleiben. Wird er früher entfernt, bedeutet das, dass die Auserwählte kein Interesse an dem jungen Mann hat.