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Bruno Kreisky 1980 - International Progress Organization commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Bruno Kreisky wäre am 22. Jänner 2011 100 Jahre alt geworden.

Gäbe es sein Leben als Film, würde dieser alles bieten was das Publikums-Herz begehrt: Action, Drama, Krieg, Liebe, Freundschaften und vieles mehr.

Langweilig wird’s bestimmt nicht.

Aber wie jeder in der Öffentlichkeit stehende Mensch hatte auch Kreisky nicht nur Freunde. Im Gegenteil, bei vielen galt er als sehr unversöhnlich.

Auch seine „Übermacht“ in der österreichischen Bevölkerung war einigen politischen Gegnern ein Dorn im Auge.

Inhaltsverzeichnis

Wusstest du schon, dass ...

 
In diesem Haus im 5. Bezirk wurde Kreisky geboren. - Hjanko commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
  • Bruno Kreisky 26 Jahre lang der österreichischen Regierung angehörte?
  • in Wien ein Platz nach ihm benannt wurde?
  • Bruno Kreisky die Schülerfreifahrt und Gratis-Schulbücher einführte?


Jugend und Exil

 
Tafel am Eingang des Bruno-Kreisky-Parks in Wien (1050) - Priwo commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Büste von Bruno Kreisky im Bruno Kreisky Park - Wolfgang H. Wögerer, Wien commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Seit seiner frühen Jugend war Kreisky in der sozialistischen Arbeiterjugend (= politische Jugendorganisation) tätig. Als diese 1934 von den Nazis verboten wurde, gründete er mit anderen Gleichgesinnten eine geheime Gruppe, die gegen die Nationalsozialisten rebellierten. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, floh er (Kreisky war Jude) nach Schweden. Dort wurde er Diplomat. Das ist ein Regierungsbeauftragter, der im Ausland die Rechte eines bestimmten Staates vertritt.

Politische Tätigkeit

 
Bruno Kreisky besucht Ost-Berlin - Bundesarchiv, Bild 183-T0330-026 / Koard, Peter commons.wikimedia.org, CC-BY-SA 3.0

Als er nach dem Krieg wieder nach Österreich zurückkehrte, blieb er politisch tätig. 1967 wurde er zum Vorsitzenden der SPÖ (sozialdemokratische Partei Österreichs) gewählt. Drei Jahre später wurde Bruno Kreisky Bundeskanzler.

Mit ihm an der Spitze gelang es seiner Partei bis 1983, jede Wahl zu gewinnen. Während dieser Zeit konnte die SPÖ unter der Leitung des Bundeskanzlers Kreisky sehr viel zur Verbesserung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage der BürgerInnen beitragen.

Mit Kreisky kamen viele Reformen (Reform = eine größere Umgestaltung bestehender Regeln und Gesetze). Diese haben das Leben der ÖsterreicherInnen bis heute maßgeblich verändert.


Die wichtigsten Veränderungen

 
Europäische Sicherheitskonferenz 1975 - Bundesarchiv / Bild 183-P0801-026 / Sturm, Horst commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 DE
 
Kreisky auf Auslandsbesuch in den USA - SGT Michael W. Tyler commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Die Strafrechtsreform

Die Strafarten Arrest und verschärfter Kerker wurden abgeschafft. Stattdessen sollte es nun eine einheitliche Freiheitsstrafe geben. Weiters wurden die Straftaten wie unterlassene Hilfeleistung, Geiselnahme oder Luftverschmutzung im Strafrecht verankert. Das bedeutet, diese Vergehen wurden von diesem Zeitpunkt an strafbar.

Die Schulreform

In den Jahren 1971 bis 1983 wurden viele Schulen gebaut. Es wurden Klassenschüler-Höchstzahlen eingeführt und der Lehrermangel wurde bekämpft. Die Schülerfreifahrt, sowie gratis Schulbücher wurden beschlossen. Außerdem gelang es der Regierung Kreisky, Aufnahmetests für die AHS abzuschaffen.

Die Universitätsreform

Es wurden Hochschulen in Linz und Klagenfurt erbaut, sowie zahlreiche Studentenheime. Weiters wurden die Studiengebühren abgeschafft.

Die Familienreform

1974 wurde der Mutter-Kind-Pass eingeführt. In diesem Heftchen werden die Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen notiert. Diese werden in regelmäßigen Abständen während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes gemacht. Der Mutter-Kind-Pass enthält einen Impfpass und Informationen für werdende Mütter.


Nachwort

 
Es gibt auch eine Wiener Rock-Band namens Kreisky. - Manfred Werner - Tsui commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Kaum ein Politiker hat das Land Österreich so nachhaltig geprägt wie Bruno Kreisky. 26 Jahre lang hatte er der österreichischen Regierung angehört. Davon 13 Jahre als Bundeskanzler. Es wird gesagt, dass Österreich in diesen Jahren (1970-1983) weltoffener und moderner wurde. Er war gern gesehener Gast in allen Staatskanzleien der Welt und bei politischen Diskussionen ein gefragter „Vermittler“ oder „Brückenbauer“. Auch heute noch steht sein Name für Gleichberechtigung und globale (= die ganze Erde betreffend) Zusammenarbeit.


Sonstiges