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Der Wassermann im Wienfluss

18 Bytes hinzugefügt, 13:51, 12. Dez. 2010
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Das Wassermännlein lebte lange Zeit im Wasser. Jedes Jahr soll es sich wenigstens ein Opfer geholt haben. Einmal band sich ein mutwilliger Bursche, der nicht schwimmen konnte, mehrere Ochsenblasen um den Leib, und da er jetzt glaubte, er könne nicht untergehen, wagte er sich ganz nahe zu der gefährlichen Stelle hin. Es dauerte nicht lange, so begann er um sich zu schlagen und zu schreien, und gleich darauf ging er unter. Die Leute sagten, der Wassermann habe ihn zu sich hingelockt und ihm dann die Ochsenblasen abgeschnitten.
Als einmal im Herbst die Wien gerade stark angeschwollen war, gingen mehrere Buben zum Ufer hin und wollten das Holz auffangen, das hinabgeschwemmt wurde. Als sie schon nach Hause gehen wollten, sah einer von ihnen eine schöne Gerte daherschwimmen. Er lief auf den kleinen Hügel hinunter, auf dem die andern standen, und wollte die Gerte mit einer Stange herausfischen. Aber sie war zu kurz. So stieg der Bub auf einen Stein, und neigte sich vor. Plötzlich löste sich der Stein und der Knabe stürzte ins Wasser. Die andern sahen dies nicht gleich. Erst als ein Mädchen ausrief: "Schaut den an, der schwimmt!", liefen alle hin und zogen ihn mit viel Mühe ans Ufer.
Sicherlich hatte das Wassermännchen den Buben mit der Gerte herangelockt und später auch den Stein gelockert.
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