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Das Brot und das Bergmännchen von Reichraming


Im Ennstal bei Reichraming steht vor dem Hochgebirge ein steiler Fels. Früher sollen in diesem Felsen Bergmännchen gelebt haben, die in dem Gestein nach Gold und Silber suchten.


Eines Tages ging ein junger Holzknecht vor Sonnenaufgang auf dem Weg zu seiner Arbeit am Fels bei Reichraming vorbei. Da traf er eine Schar kleiner Männchen, die fleißig Brot backten. Der junge Bursche fragte die Männlein, ob sie ihm einen Laib Brot abgeben wollten. Da das Brot aber noch nicht fertig gebacken war, ging er weiter.


Am Abend schaute der junge Holzknecht wieder beim Felsen vorbei und bekam einen großen Laib Brot, der frisch und knusprig war. Er bedankte sich und schnitt sich ein ordentliches Stück ab, um es zu essen. Erstaunt bemerkte der Bursche, dass der Brotlaib sofort wieder ganz wurde. Er freute sich sehr, denn er besaß nun einen Laib Brot, der nie zu Ende ging und immer knusprig und frisch blieb.


Doch einmal, als er im Wald Pause von der Holzarbeit machte, teilte er das ganze Brot unter seinen Kameraden auf. Da verschwand das Wunder, mit dem der Laib immer wieder ganz wurde. Noch lange Zeit war der Holzknecht traurig.

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