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Der Basilisk

1 Byte hinzugefügt, 15:06, 5. Sep. 2009
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Eines Tages, wie sonst auch, wollte die Magd Kathrin frisches Wasser aus dem Brunnen im Hof für den Brotteig holen. Aber als sie zum Brunnen kam, wehte ihr ein scheußlicher Gestank um die Nase. Sie wunderte sich und beugte sich über den Brunnenrand um nachzusehen, was denn da so stank. Da erschrak sie fürchterlich, denn ein Paar blutrote Augen funkelten sie an. Entsetzt lief sie zurück zur Backstube und erzählte von dem eben Erlebten.
Ein junger Geselle lachte Kathrin aus und wollte ihr beweisen, dass ihre Geschichte lächerlich sei. Er schnappte eine Fackel und ein langes Seil und bat seine Arbeitskollegen, ihn in den Brunnenschacht abzuseilen. Der Meister und die Arbeiter fanden die Idee zwar weniger gut, ließen sich aber doch dazu überreden, denn auch sie wollten wissen, ob Kathrin gelogen hatte. Ganz langsam stieg der Bäckerbursch in den dunklen Schacht hinab. Plötzlich stieß er einen lauten Schrei aus, die Fackel fiel ihm aus der Hand und man hörte nur noch eine leises Zischen. Sehr unangenehmer Geruch kroch aus dem Brunnen und die um den Brunnen stehenden Männer zogen rasch am Seil, um den sich nicht mehr bewegenden Gesellen zu retten. Als sie den Ohnmächtigen über den Brunnenrand zogen , wurde es ganz still. Nur Kathrin schluchzte leise und begann dem Gesellen frische Luft zuzufecheln. Dieser erwachte und erzählte entsetzt von einem schrecklichen Ungeheuer, dass den Kopf eines Hahnes, den Körper einer Kröte und den Schwanz einer Schlange hatte. Dann versank er wieder in komaartigen Schlaf.
Der Bäckermeister Garhibl war ratlos. Was sollte er unternehmen? Immer mehr WienerInnen kamen in der Zwischenzeit in die Schönlaterngasse gelaufen, denn die Nachricht vom Ungeheuer im Brunnen verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Da beschloss der Meister nach dem obersten Stadtrichter zu rufen, um seinen Rat einzuholen. Dieser kam bald und brachte einen alten, weisen Mann mit. Die zwei Herren ließen sich ausführlich von den Geschehnissen berichten und berieten sich kurz. Dann erzählte der kluge Mann von einem Tier, dass Basilisk genannt wurde. Das scheußliche Tier schlüpft aus einem Ei, das ein Hahn gelegt hat und das von einer Kröte ausgebrütet wurde. Es sei sehr gefährlich, fügte er hinzu, wenn man seinen Gestank direkt einatmet, muss man noch am selben Tag sterben.
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