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Erste Wiener Türkenbelagerung


1425 tauchten die Türken zum ersten Mal im habsburgischen Grenzland auf. Von da an wurden die Osmanen (Türken) als eine lebensgefährliche "Volksnot" empfunden. Viele Sagen und Legenden berichten von der Angst, die die Bevölkerung damals hatte.

Nach der Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 und dem Sieg über Ungarn rückte Sultan Süleyman im Spätsommer des Jahres 1529 gegen Wien vor.

Der Stadt Wien, die von Graf Niklas Salm verteidigt wurde, standen nur 8 000 Knechte und 1 700 gepanzerte Reiter zur Verfügung. Kaiser Ferdinand I. hielt sich während der Belagerungszeit in Innsbruck auf.

Wien hatte zur Verteidigung lediglich eine aus dem 13. Jahrhundert stammende 4,5 km lange Ringmauer, die in einem ziemlich schlechten Zustand war. Das war keine tolle Abwehr gegen das türkische Heer, das mit 100 000 Mann anrückte.

Sultan Süleyman konnte keine schwere Artillerie (Soldateneinheit mit Geschützen = Kanonen) mitführen, weil andauerndes Schlechtwetter den Transport unmöglich machte. Noch bevor die Hauptstreitmacht eintraf, verwüstete die leichte Reiterei die Vororte Wiens.

Am 25. September traf der Großwesir Ibrahim Pasa mit dem Großteil der Streitmacht vor Wien ein. Der Sultan bezog einen Tag später seine prächtige Zeltburg auf dem Gebiet von Kaiserebersdorf. Die gefürchteten Janitscharen hatten ihr Lager auf der Wieden und auf dem Laaerberg mit der Artillerie (Fußtruppen mit Geschützen) stationiert.

Bei Hietzing und St.Veit ließ sich MihaloÈ lu Paêa nieder. Der Sultan ließ sein Belagerungsheer bogenartig um die Stadt herum aufmarschieren, wobei das rechte Belagerungsheer stärker war als das linke. Hauptangriffsziel der Osmanen war das Kärntnertor, wo sich Janitscharen postierten.

Die Angst unter den von Feinden umringten Wienern war groß. 5 000 Flüchtlinge wurden von umherstreifenden türkischen Soldaten getötet.

Die Osmanen (anderer Name für Türken) hatten eine 600 Schiffe umfassende Flotte auf der Donau stationiert, die für die Versorgung mit Lebensmitteln und Munition zuständig war.

Da die osmanische Artillerie die Stadtmauern nicht zerstören konnte und das Erklettern der Verteidigungsmauern durch Leitern keinen Erfolg brachte, gingen die Türken am 1. Oktober zum Minenkrieg (Mine ist ein unterirdischer Tunnel) über. Die Wiener Bevölkerung lauschte ängstlich, ob Geräusche aus unterirdischen Minenstollen zu vernehmen waren.


Die Habsburgischen Soldaten und Stadtverteidiger

Die Stadtmauer wurde im Bereich des Kärntner- und Burgtores durch explodierende Minen (mit diesen Minen hier sind Sprengkörper gemeint) beschädigt. Doch wurde ein Vordringen der Janitscharen an diesen Stellen von den Wiener Landsknechten verhindert. Oftmals spürten die Wiener Verteidiger die Sprengladungen auf und machten sie unschädlich.

Nach zweieinhalb Wochen Belagerungszustand zeigten sich auf beiden Seiten Ermüdungserscheinungen. Die Wiener mussten ständig auf der Hut sein um nicht einem Überraschungsangriff der Osmanen zu erliegen. Die Türken hatten Probleme mit der Nahrungsmittelversorgung, mit dem kalten Herbstwetter, den schlechten hygienischen Verhältnissen und der mangelhaften Pflichtbewusstsein ihrer Soldaten.


Das Ende der Türkenbelagerung

Der Sultan setzte den Truppenabzug für den 16. Oktober an, doch sollte noch ein Sturmangriff durchgeführt werden. Die durch Minen geschlagene 83 m breite Bresche (Loch in der Mauer) wurde von den Wienern tapfer verteidigt und der Janitscharenangriff blieb erfolglos.

Am 18. Oktober verließ die türkische Nachhut (Soldaten, die den nachdrängenden Feind aufhalten sollen) Wien und somit war die unmittelbare Gefahr für die Stadt bis zum Jahre 1683 gebannt.