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Geschichte Wiens: Mittelalter

1.908 Bytes hinzugefügt, 13:55, 3. Aug. 2020
Sonstiges
[[Datei:1_Wappen_1461-1925.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Altes Wappen von Wien - gültig von 1465 bis 1925|Urheber=Hugo Gerard Ströhl (1851–1919)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_Wappen_1461-1925.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] Nach dem Ende der römischen Herrschaft war Wien eine kleine Siedlung von geringer Bedeutung. Erst nach dem Jahr 1000 nahm seine Bedeutung wieder zu. Schon im 11. Jahrhundert war Wien eine wichtige Handelsstadt. In Im 13. Jahrhundert erreichte Wien eine Größe, die es bis ins 19. Jahrhundert behielt.
==Die Awaren==
[[Datei:Völkerwanderung.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Völkerwanderung zwischen 2. und 5. Jahrhundert nach Christus|Urheber=Sansculotte|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_völkerwanderung.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]
Gegen Ende der Völkerwanderung (bis 796) beherrschten die Awaren den Wiener Raum, sowie ganz Pannonien. Sie waren ein den Hunnen verwandtes Volk.
Die Awaren Wien und seine Umgebung konnte damals als Vielvölkerstaat bezeichnet werden. Hier lebten in Erdburgennämlich Romanen, Germanen, sogenannten RingenSlawen und Awaren. Ihr Anführer hieß angeblich OttakEinige Ortsnamen lassen sich von Baiern herleiten, die in unserer Gegend siedelten. Werden diese beiden Namen miteinander verbundenSo wurde '''Ottakring''' wohl von den Leuten des Otacher, eines Grafengeschlechts aus dem Chiemgau, ergibt das den Bezirksnamen Ottakringgegründet.
881 wird Wien konnte damals als so etwas wie ein Vielvölkerstaat bezeichnet werden. Hier lebten nämlich Romanen, Germanen, Slawen und Awarenerstmals mit dem heutigen Namen genannt.
Nach den Awaren eroberten die Magyaren Wien. Aus dieser Zeit gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen, erst ab 1030 wieder.
[[Datei:1_Leopold_VI_Statue.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Leopold VI., der Glorreiche. Die Statue steht am Rathausplatz.|Urheber=Anna reg|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leopold_der_Glorreiche.Rathausplatz.Wien.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]
Nach 996 herrschten in Österreich, das damals als '''Ostarrichi ''' erstmals erwähnt wurde, die Babenberger.
Erster Markgraf war Leopold I. Er hatte seine Residenz in Melk oder Krems.
Unter [[Heiliger Leopold|'''Leopold III.''']], der später heilig gesprochen wurde, erlangten die Babenberger die Stadtherrschaft von Wien. Leopold regierte allerdings von Klosterneuburg aus.
Er errichtete auf den Trümmern einer ungarischen Festung auf dem Kahlenberg, dem späteren Leopoldsberg, sein Schloss.
Unter '''Heinrich II. Jasomirgott ''' wurde die Ostmark um Teile Oberösterreichs erweitert und 1156 durch das Dokument ''privilegium minus'' von einer Mark zum Herzogtum umgewandelt. Damit machte er Wien auch zu seiner Residenzstadt.Da er, wenn er etwas bestätigen wollte, immer "Ja so mir Gotthelfe!" sagte, bekam er den Beinamen Jasomirgott.
In diesem Jahrhundert fanden auch immer noch Kreuzzüge statt. Die Kreuzritter kamen dabei auch durch Wien, wo die neu erbaute Stephanskirche eingeweiht wurde.
Herzog Heinrich nahm selber an den Kreuzzügen teil. Von dort brachte er seine Frau, die byzantinische Prinzessin Theodora, mit.
Er holte auch die iroschottischen Mönche von Bayern nach Wien. So kam es zur Gründung der Schottenbastei.
 
1221 erhielt Wien sein erstes Stadtprivileg.
Unter Leopold VI. wurde das alte Rathaus in der Wipplingerstraße gebaut, in dem 24 Stadträte tagten und ein herzoglicher Richter Recht sprach.
Rudolf machte Wien zur Hauptstadt Österreichs. Seit damals regierten die Habsburger bis 1919 Österreich.
===Für Wien wichtige Habsburger===sind
*'''Friedrich der Schöne:''' Nachdem er von Ludwig von Bayern gefangen genommen wurden, bemühten sich die Augustinermönche um seine Freilassung. Zum Dank ließ er für sie 1327 die Augustinerkirche bauen.
==Das Bevölkerung Wiens im Mittelalter==
Die Bewohner des mittelalterlichen Wiens waren bunt gemischt. Adelige, Bürger, Geistliche, Musikanten, Handwerker, und Studenten waren hier zu finden.
Bei Festen und Prozessionen feierten einzelne Gruppen zwar miteinander, aber das Leben war vom Standeswesen beherrscht.
Ganz unten standen die Bettler, Arbeiter, Bauern und kleinen Kaufleute. Dann kamen die Bürger und reichen Kaufleute, schließlich die Ritter, der Adel und der König oder Kaiser.
 
Geistlichkeit, Juden, Adel und Hofstaat hatten eine Sonderstellung. Sie mussten keine Steuern zahlen und unterstanden auch nicht der städtischen Gerichtsbarkeit. Auch die Angehörigen der Universität hatten einen Sonderstatus. Daneben gab es noch viele sogenannte '''Inwohner''', die keinen eigenen Haushalt in der Stadt hatten. Dazu zählten etwa fürstliche Angestellte, Knechte und Mägde wie auch arme Tagelöhner.
===Der Adel===
Die Adeligen waren ein besonderes Volk. Sie verachteten alle, die nicht adelig warenstanden an der Spitze der mittelalterlichen Gesellschaft. Heiratete beispielsweise ein Adeliger eine Bürgerliche, so wurden die gemeinsamen Kinder "abgewertet". Das heißt diese Kinder waren weniger wert.Gerne bestellten Adelige waren keine Bürger, selbst wenn sie in der Stadt wohnten. Meist besaßen sie WarenLand außerhalb der Stadt, die sie dann nicht bezahltenund ihre Hauptbeschäftigung bestand in der Verwaltung dieser Ländereien. Sie spielten Schach, verteilte verteilten Almosen an die Armen, liebten die Jagd und Turniere.
===Der Bürger===
Die Bürger bildeten die größte Gruppe der Stadtbewohner. Nur Bürger durften ein selbstständiges Handwerk betreiben oder einen Handelsbetrieb führen. Der Bürger hatte in der Stadt genau festgelegte Pflichten (z. B. Wachdienst) und Rechte, durfte mitbestimmen und Beschlüsse fassen. Er lebte im schönen Stadthaus und wollte mit dem einfachen Die Bürger waren aber kleine einheitliche Gruppe, sowohl reiche Großhändler wie auch einfache Handwerker nicht in einem Satz genannt werdengehörten dazu.Oftmals handelte es Die reichsten Bürger sahen sich um Großhändler, auf der selben Stufe wie die Wein, Luxusgüter Adeligen und Stoffe verkauftennahmen manchmal auch an Turnieren teil.
===Die Frau===
Als Frau hatte man ein unscheinbares Leben im Mittelalter Wiens. Die Im Stadtrat, also der Stadtregierung, waren nur Männer vertreten. Allerdings gab es weibliche Handwerksmeisterinnen und Frauen mussten heiraten und Kinder bekommen oder ins Kloster gehen, die nach dem Tod ihres Mannes ein Geschäft führten.Eine gute Bürgerin musste standesgemäß auftreten und ein Musikinstrument erlernen.Weitere Ausbildungsmöglichkeiten gab es nur Viele Frauen waren in der Heil- und Krankenpflege, oder der Hauswirtschaft und dem Erlernen fremder Sprachenbeschäftigt. Frauen arbeiteten als Näherinnen, als Wäscherinnen, aber auch als Hebammen (Geburtshelferinnen).Als Magd erhielt man keinerlei Ausbildung und musste von Kindheit an im Haus mithelfen, Kinder hüten und durch kleinere Dienste zum Familieneinkommen beitragen.Frauen arbeiteten als NäherinnenZur "Familie" gehörten damals nicht nur die eigentlichen Familienmitglieder, als Wäscherinnensondern auch die Hausangestellten, aber auch als Hebammen (Geburtshelferinnen).Die wenigsten Frauen wurden älter als 40 Jahrealso Mägde und Knechte.
===Die Handwerker===
[[Datei:Bäckerzunft.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Zunftzeichen der Bäcker|Urheber=User:Abubiju|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Baeckerzunft_goerlitz_bismarckstrasse.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] <br> [[Datei:1_Naglergasse.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Naglergasse heute|Urheber=Gugerell|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_01_Naglergasse_a.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] [[Datei:1_Kohlmarkt.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kohlmarkt|Urheber=Gugerell|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_01_Kohlmarkt_a.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Die Handwerker waren in verschiedenen Standesvertretungen (Zünften) organisiert. Nur wer Mitglied war, durfte dieses Handwerk ausüben.
Im Mittelalter siedelten sich viele Handwerker und Kaufleute in Wien an. Daran erinnern uns heute noch die Straßennamen wie beispielsweise:
 
[[Datei:1_Naglergasse.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Naglergasse heute|Urheber=Gugerell|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_01_Naglergasse_a.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
[[Datei:1_Kohlmarkt.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kohlmarkt|Urheber=Gugerell|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_01_Kohlmarkt_a.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
*die Naglergasse (Verkaufsstraße der Nadelerzeuger)
===Gerichtsbarkeit===
[[Datei:Bäckerschupfen.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Nachbau eines Foltergeräts - Bäckerschupfen|Urheber=PeterBraun74|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eichstaett_004.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]] <br>  
[[Datei:Schandfidel.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Schandfidel oder Halsgeige|Urheber=User:Karl Gruber|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:M%C3%B6dling_Bezirksmuseum_5939.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 4.0}}}}]]
Das Foltermuseum am Fritz-Grünbaum-Platz 1 im 6. Bezirk zeigt, mit welch schrecklichen Mitteln die Menschen zu Geständnissen gezwungen wurden.
Oft waren die Schmerzen der Menschen, die sie durch die Folterwerkzeuge erleiden mussten, so groß, dass sie auch Verbrechen gestanden, die sie gar nicht begangen hatten.
 Die Folter wurde auch als sogenannte Körperstrafe verwendet. Gefängnisstrafen im heutigen Sinn gab es noch nicht. Sehr oft wurden aber Geldstrafen oder die zeitweise Verbannung aus der Stadt als Strafe verhängt. Zu diesen den Foltermethoden zählten etwa:
*'''Rad:''' Der Verurteilte wurde am Rad festgebunden. Dieses wurde sichtbar aufgestellt. Der Körper des Getöteten wurde den Raben überlassen.
*'''Bäckerschupfen:''' In Wien wurden Bäcker, deren [[Brot und Gebäck|Brot oder Semmeln]] nicht schwer genug waren, in einen Käfig gesperrt. Dieser wurde dann mitsamt dem Bäcker einige Male in ein Fass mit Wasser oder in die Donau getaucht.
*'''Storch:''' Bei dieser Folter wurde der Verurteilte in Eisen gelegt. Er hatte durch die Eisen große Schmerzen in seinen Armen, Beinen und im Rücken.
*'''Halsgeige und Schandmaske:''' Zänkische Weiber Streitsüchtige Frauen wurden in eine sogenannte Halsgeige (Fischers Geige, Zankgeige) gesperrt. Beim Strafvollzug wurde auch eine [[Maske]] verwendet, auf der das Verbrechen des oder der Verurteilten dargestellt wurde.
Für diese Foltermethoden gab es Henker oder Scharfrichter, die die Strafe vollzogen. Sie wurden von der Gesellschaft gemieden und ausgestoßen, da die Menschen Angst vor ihnen hatten. Da sie auch als Schuldeneintreiber arbeiteten, wollte niemand mit ihnen zu tun haben.
 
 
==Sonstiges==
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