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Gans

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Sicher hast du schon einmal vom Martinigansl gehört, das mit dem Heiligen Martin in Verbindung steht.

Was für Tiere aber sind Gänse denn überhaupt? Was hat Konrad Lorenz mit ihnen zu tun und was bedeutet der Begriff Nestflüchter?

Hier wirst du alt Bekanntes, aber auch viel Neues über diesen interessanten Vogel – die Gans – erfahren.

Übrigens: Die weibliche Gans heißt Gans, der Gänserich wird als Ganter bezeichnet und die Jungen werden auch Gössel genannt. Der lateinische Name für die Gans lautet „anser“.

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== Geschichte ==
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Gänse sind, neben den Hunden, die '''ältesten Haustiere''' der Welt. Schon die Griechen, Römer und Germanen hielten sich Gänse als Haustiere. Der Grund dafür war, dass sie leicht gehalten werden konnten, da sie sehr anspruchslos waren. Außerdem konnten sie auch in nördlichen Gegenden gut überwintern. Einzige Voraussetzung dafür war, dass die Gänse einen '''windgeschützten Unterschlupf''' hatten.

Die Gänse wuchsen schnell und gaben ein schmackhaftes Fleisch. Die Germanen entdeckten recht bald, dass sich das Gefieder der Gänse gut als Füllung für '''wärmende Decken''' eignete.

Jedoch waren die Federn, das Fleisch und die Eier der Gänse nicht die einzigen Gründe um sich diese Tiere zu halten. Bei den Griechen und Römern hatten die Gänse eine ganz besondere Bedeutung. Sie galten als '''heilig''' und wurden zum Beispiel im '''Tempel''' auf dem Kapitol in Rom gehalten. Dort sollen sie sogar durch ihr Geschrei die Wachen bei einem feindlichen Überfall geweckt und dadurch gerettet haben.

Diese '''Wachsamkeit''' der Gänse entdeckten auch die sparsamen '''Schotten'''. Sie sahen in den Gänsen gute '''Wachhunde''', die jeden ungeliebten Eindringling genau so zuverlässig meldeten wie ein Hofhund. Außerdem hatten diese Tiere den Vorteil, dass sie Vegetarier waren und sich ihr Futter selber suchten – auf der Wiese!

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== Allgemein ==
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Die '''Hausgans''' stammt von der '''Graugans''' ab und ist dieser – abgesehen von der Gefiederfarbe – noch in sehr vielen Dingen ähnlich.

Sowohl Haus- als auch Graugänse sind sehr '''gesellige Tiere'''. Sie leben immer in größeren Gruppen. Haben Graugänse einen Partner gefunden, so bleiben sie diesem ein Leben lang treu. Wenn einer der beiden stirbt, kann es sein, dass sich der andere einen neuen Gefährten sucht.

Graugänse sind sehr '''gute Schwimmer''' und '''Läufer'''. Außerdem können sie lange Strecken fliegen. Unsere Hausgänse können meist nicht mehr fliegen, da sie zu schwer sind.

'''Übrigens''': Gänse sind ziemlich '''kluge''' und '''lernfähige''' Tiere!

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== Lebensraum ==
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Graugänse, die Ahnen unserer Hausgänse, gibt es in '''Europa''', '''Nordamerika''' und '''Asien'''. Sie haben sich von '''Island''' bis '''Westsibirien''' und von '''Portugal''' über '''Nordafrika''' bis nach '''Afghanistan''' verbreitet.

Die Gänse brüten vor allem in '''Nord- und Osteuropa''' und in '''Asien'''. Zum Überwintern ziehen viele weiter nach Süden in den Mittelmeerraum und sogar bis Nordafrika.

Graugänse benötigen zum Leben '''Seen''' und '''Flüsse''', die dicht von '''Schilf''' oder '''Wald''' umgeben sind, so dass die Tiere sich beim Brüten gut verstecken können.

Auch in Sumpfgebieten kannst du sie anzutreffen. Wichtig für die Gänse ist, dass sie in der Nähe '''Äcker''' und '''Wiesen''' finden. Diese Wiesen brauchen sie zum Grasen. Auf den Äckern finden sie Körnerfutter.
Die weiße Hausgans hat sich mittlerweile durch den Menschen auf der ganzen Welt verbreitet.

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== Aussehen ==
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Unsere Gänse gehören zur Familie der '''Entenvögel'''.

Sie können, wenn sie gemästet werden, ein Gewicht von bis zu fünfeinhalb oder sechs Kilogramm bekommen. Es gibt sogar eine Hausgansrasse – die '''Emdener Gans''' – die noch schwerer werden kann. Diese Gänse erreichen ein Gewicht von '''zehn''' bis '''zwölf Kilogramm'''!

Die wilden Graugänse sind deutlich leichter als ihre zahmen Verwandten.

Graugänse haben – wie ihr Name schon sagt – ein graues Gefieder. Die Hausgänse tragen meistens ein weißes Federkleid. Es gibt aber auch einige Hausgänse, die noch zum Teil graue Federn haben.

Gänse leben sowohl im als auch um das Wasser herum. Du kannst deutlich ihre Schwimmhäute zwischen den Zehen sehen. Diese '''Schwimmhäute''' sind ein sicheres Zeichen dafür, dass die Gänse zu den Schwimmvögeln zählen. Mit Hilfe dieser Schwimmhäute können Gänse sehr gut und schnell schwimmen.

Einmal im Jahr '''mausern''' sich die Gänse. Das bedeutet, dass sie nach und nach ein neues Federkleid bekommen und die „alten“ Federn verlieren. Die „Mauser“ gibt es jedoch nicht nur bei Gänsen – auch alle anderen Vögel wechseln auf diese Art ihr Gefieder.

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== Gänsefamilie ==
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Graugänse suchen sich schon sehr jung einen Partner - manchmal schon im Alter von 1 ½ Jahren. Obwohl sie in diesem Alter noch keine Jungen bekommen können, schließen sie bereits jetzt den „'''Bund fürs Leben'''“. Erst wenn die Gänse etwa drei oder vier Jahre alt sind, bekommen sie das erste mal Junge.

Hausgänse sind meistens nicht auf einen Lebenspartner fixiert. Ein Ganter befruchtet die Eier einer ganzen Gruppe.

Hausgänse können bis zu 50 Eier pro Jahr legen. Entweder brüten die Gänse die Eier selber aus, oder die Eier werden in spezielle Brutkästen oder anderen Gänsen zum Brüten ins Nest gelegt.

Graugänse bauen ihr '''Nest''' am Boden in der Nähe des Wassers. Dort ist es nur schwer zugänglich und bietet damit Schutz gegen die Feinde. Das Nest besteht aus '''Pflanzenmaterial''' und ist dick mit '''Daunen''' gepolstert. Durch ihr gräulich-braunes Gefieder sind die Gänse beim Brüten gut getarnt.

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== Nachwuchs ==
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Zwischen Ende März und Anfang Mai legt das Graugans-Weibchen vier bis neun '''weißliche Eier''' und brütet sie aus. Der Ganter hat die Aufgabe, das Nest zu bewachen. Nach 27 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen.

Alle Gänse sind '''Nestflüchter'''. Das heißt, sie können sofort nach dem Schlüpfen ihren Eltern nachlaufen und schwimmen. Auch jetzt, wenn die Jungen geschlüpft sind, ist es die Aufgabe des Ganters, seine Familie zu bewachen und zu '''verteidigen'''. Dies geschieht hauptsächlich über durch '''zischen''', '''beißen''' und '''mit den Flügeln schlagen'''.

Obwohl die kleinen Gänse bereits nach 50 bis 60 Tagen langsam '''flügge''' werden, bleiben sie noch bis in den Winter bei den Eltern. Richtig fliegen können sie erst mit vier bis fünf Monaten. Gemeinsam fliegen dann alle zum '''Winterquartier'''. Den Weg dorthin lernen die Jungen von den Eltern. Erst im nächsten Jahr, wenn die neue Brutzeit beginnt, verjagt der Gänse-Vater die Jungen.

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== Herr der Gänse ==
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Der '''Verhaltensforscher Konrad Lorenz''' beschäftigte sich sehr lange Zeit mit dem Leben der Graugänse. Er fand heraus, dass die kleinen Gänse schon zwei Tage vor dem Schlüpfen durch bestimmte Laute '''Kontakt zu den Eltern''' aufnehmen.

Er entdeckte außerdem, dass es sich direkt nach dem Schlüpfen der Jungen entscheidet, wen sie als ihre Eltern sehen. '''Das Erste''', das die Kleinen – noch während bzw. nach dem Schlüpfen sehen – erkennen sie als ihre Eltern – egal, ob es eine Gans, ein Mensch oder zum Beispiel ein Spielzeugauto ist. Diese Phase nannte der Wissenschafter: '''Prägungsphase'''.

Die so genannte '''Prägung''' auf die Eltern ist in der freien Natur äußerst wichtig. Wenn die Kleinen ihre Eltern und Geschwister verlieren würden, hätte das schlimme Folgen. So aber wissen sie vom ersten Moment an, '''wem sie nachlaufen müssen'''.

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== Haltung und Ernährung ==
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Hausgänse werden meistens in '''größeren Gruppen''' gehalten. Ein Gänserich oder Ganter hat hier vier bis sechs Gänseweibchen. Leben die Tiere im Freiland, benötigt jede Gans '''etwa 25 m² Freifläche''', um genügend Futter zu bekommen.

Haus- und Graugänse sind reine '''Vegetarier'''. Sie ernähren sich von '''Wasser- und Landpflanzen'''. Dazu ziehen sie zum Teil an Land auf die Weide und rupfen dort '''Gräser''' und '''Blätter'''. Später im Jahr fressen sie '''Getreidekörner''', '''Kartoffeln''' und '''Wildgräser'''.

Hausgänse werden mit '''Fertigfutter''' oder '''Hühnerfutter''', '''Karotten''', '''Erdäpfel''' und '''Grünfutter''' gefüttert. Wenn sie die Möglichkeit haben, den ganzen Tag auf der Weide Gras zu fressen, bekommen sie zusätzlich nur noch '''Körnerfutter'''.

Frisch geschlüpfte Gänse bekommen einen '''Brei aus Getreide sowie Grünfutter und geriebene Karotten'''.

Zum Trinken brauchen Gänse viel '''frisches Wasser'''.

Graugänse können übrigens '''17 bis 20 Jahre''' alt werden. Hausgänse erreichen ein Alter von '''30 Jahren''' und mehr. Es wird sogar behauptet, dass Hausgänse ein Alter von 80 Jahren erreichen können. Ein so hohes Alter bei Hausgänsen konnte jedoch noch nicht bewiesen werden.

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== Rassen ==
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Bei Gänsen gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Rassen. Die meisten sind wildlebend.

Es gibt aber auch zahlreiche Hausgans-Rassen. Zu den bekanntesten Hausgänsen gehören die '''Diepholzer Gans''', die '''Emdener Gans''' und die '''Pommersche Gans'''.
Die Höckergans ist vor allem in Asien sehr beliebt, da sie das Klima dort besser verträgt als die Nachkommen der Graugans.

Bei den Graugänsen wird zwischen einer östlichen und einer westlichen Rasse unterschieden. Der einzige äußerliche Unterschied dieser beiden Graugansrassen liegt in der '''Färbung des Schnabels'''.

Weitere Rassen sind die '''Saatgans''', eine nahe Verwandte der '''Graugans''', und die '''Kurzschnabelgans'''.

Wenn du mehr über die unterschiedlichen Arten und Rassen der Gänse nachlesen möchtest, schau bei den externen Links nach.

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== Küche ==
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In der Vorweihnachtszeit – genauer gesagt zu Martini – gibt es in sehr vielen Haushalten Gänsebraten. Das hat in unserer Gegend eine lange Tradition. Es gibt sogar eine '''alte Geschichte''', warum zu Sankt Martin ausgerechnet Gänse gegessen werden.

Beim Kauf von Gänsefleisch ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, woher es kommt und unter welchen Bedingungen die Gänse gelebt haben!

In vielen Ländern ist es immer noch erlaubt, Gänse zu '''stopfen'''. Dabei wird den Tieren mehrmals täglich eine übergroße Menge Futter durch ein '''Rohr''' direkt in den Magen gepumpt. Damit die Gänse das Futter nicht wieder hochwürgen können, wird ihnen der Hals mit einem '''Gummiband''' zugebunden. Durch dieses Stopfen nehmen die Gänse sehr rasch an Gewicht zu. Außerdem vergrößert sich die Leber um ein Vielfaches – sie wird zur so genannten '''Fettleber'''. Diese große Leber ist übrigens der Hauptbestandteil für die berühmte französische Leberpastete.

Aber nicht nur das Stopfen bereitet den Gänsen Qualen. Auch die '''Haltung in Einzelkäfigen''', in denen sie sich nicht bewegen können, ist für die Gänse schrecklich. Dazu kommen noch Entzündungen in den Gelenken – durch die rasche Gewichtszunahmen - und Verletzungen im Halsbereich durch das Stopfen.

In '''Österreich''', '''Deutschland''' und einigen anderen Ländern ist es bereits '''verboten''', Gänse zu stopfen. Es werden hier aber viele Gänse aus anderen Ländern importiert, wo das Gänsestopfen noch erlaubt ist.

Auch du kannst mithelfen, diese Tierquälerei zu '''stoppen''' – indem du und deine Eltern beim Kauf einer Gans darauf achtet, woher sie stammt.

'''Übrigens''': das Fleisch von „'''glücklichen'''“ Gänsen schmeckt auch besser!

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== Externe Links ==
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'''[http://www.world-of-animals.de/tierlexikon/Gaensevoegel.html Arten und Rassen von Gänsen]'''
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== Sonstiges ==

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