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Einst stand Markgraf Leopold der Heilige und seine Gemahlin Agnes im Söller ihres Schlosses, das er auf dem Leopoldsberg hatte errichten lassen, und sah in das Land hinein. Sie wollten ein Kloster erbauen lassen und überlegten, wo der rechte Platz dafür wäre.
Plötzlich kam starker Wind auf, riss Markgräfin Agnes ihren kostbaren Schleier vom Haar und trug ihn fort. Leopold tröstete seine Gemahlin und ritt mit seinem Gefolge in die Richtung, in die der kostbare Schleier fortgetragen worden war. Doch all ihre Suche ergab nichts.
Acht Jahre später jagte Markgraf Leopold wieder in jenem Wald, als plötzlich die Hunde zu bellen begannen. Leopold glaubte, sie hätten ein Wild aufgespürt. Als er jedoch zu ihnen kam, sah er auf einem Holunderstrauch den hauchdünnen Schleier seiner Gemahlin. Wie durch ein Wunder war er über all die Jahre unversehrt geblieben. Markgraf Leopold ritt nach Hause zu seiner Gattin und übergab ihr den Schleier. Sogleich beschlossen sie, an jener Stelle, wo der Schleier gefunden wurde, das Kloster erbauen zu lassen.
Heute noch kann man diesen schönen Bau bewundern. Er trägt auf dem grünen Kupferdach den Babenberger Hut und die deutsche Kaiserkrone.
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