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Am Wienfluss stand vor vielen Jahren eine Mühle, diese wurde "Bärenmühle" genannt. Ein kleines Gässchen, eigentlich ein kleiner Durchgang von der rechten Wienzeile zur Operngasse, der "Bärenmühldurchgang", erinnert noch heute an diese Mühle.
Wie diese Mühle zu ihrem Namen kam, erzählt uns folgende Sage:
In den Wäldern um Wien lebten damals noch Bären, die sich im Winter häufig in die Stadt wagten. Der Grund dafür war, dass sie oft im verschneiten Wald keine Nahrung finden konnten. Als einmal der Müller spät am Abend nach Hause kam, wurde er überraschend von einem Bären, den er vorher nicht gesehen hatte, angefallen und zu Boden geworfen.
Der Müller rief um Hilfe. Das hörte sein Knecht, der in seiner Wohnung im ersten Stock schon im Bett lag. Der Knecht sprang auf und lief zum Fenster. Er sah seinen Herrn in Gefahr und sprang ohne zu überlegen mitten auf den Rücken des Bären.
Er packte das Tier mit beiden Händen um den Hals und drückte ihm die Kehle so fest zu, dass der Bär den Müller loslassen musste. Der Müller hatte sich bald von seinem Schrecken erholt und holte Hilfe vom Nachbarn. Alle Leute der Nachbarschaft eilten herbei und rückten dem Bären mit Sensen, Dreschflegeln und Heugabeln auf den Leib, bis es ihnen mit vereinten Kräften gelang, das wilde Tier zu überwältigen.
Der Müller wollte seinen Knecht reich belohnen, dieser aber wollte nur das Fell des Bären. Er trug es von damals an immer bei sich, sodass er von allen Leuten nur mehr "der Bärenhäuter" genannt wurde.
Zur Erinnerung an seine wunderbare Rettung ließ der Müller ein Bild des Bären malen und hängte es als Schild über seine Mühle, die seit dieser Zeit die "Bärenmühle" hieß.
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