Die silbernen Buben von Arzberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Dezember 2010, 17:35 Uhr


Nahe des Ortes Arzberg am Eingang zur Raabklamm liegen die stark zerklüfteten Gösser Wände, die angeblich auch heute noch reiche Silbererze bergen. Diese werden von seltsamen Bergmännchen, den silbernen Buben, bewacht.


Einst kam ein armer ehrlicher Bergknappe namens Jakob nach Arzberg, um nach Silber zu suchen. Er untersuchte alle Felswände und kam so auch in die Gösser Wände. Aber er fand keine Erzadern. Todmüde rastete er sich auf einem Rasenstück aus und schlief ein. Als er zu Mitternacht aufwachte, konnte er plötzlich seltsame Vorgänge beobachten. Eine Schar munterer Buben pochte im hellen Mondschein an den Gösser Wänden herum.


Sie bewarfen sich mit funkelnden Steinen und tanzten und sprangen herum. All das geschah völlig lautlos. Da bekam es Jakob mit der Angst zu tun und er wollte davonschleichen. Aber die silbernen Buben bemerkten ihn und bewarfen ihn mit Steinen, bis er bei der Hütte seines Quartiergebers ankam.


Als er seinem Gastgeber am nächsten Morgen die Geschichte erzählte, riet ihm dieser, genau dort nach Silber zu suchen, wo er die Kobolde beobachtet hatte. Tatsächlich hatte Jakob das Glück, auf eine reiche Silberader zu stoßen. Nun war er ein gemachter Mann. Reicher Gewinn war der Lohn seiner eifrigen Arbeit.


Aber sein Glück erweckte den Neid anderer Leute. Er musste nach damaligem Recht einen Teil seines Gewinnes dem Besitzer des Silberberges, dem Grafen von Stubegg, abliefern. Dessen Verwalter ließ Jakob in den Kerker werfen, weil er sich weigerte, mehr Silber als bisher an ihn zu bezahlen.


Der Verwalter wollte sich die Silbermine selbst aneignen. Als er in den Berg eintrat, lockten ihn die silbernen Buben immer weiter ins Innere des Berges, bis er sich in den Gängen des Bergwerks so verirrte, dass er nie mehr ans Tageslicht zurückfand.


Jakob wurde aus dem Kerker entlassen und ließ zum Dank für seine Befreiung die Kirche zum Heiligen Jakob in Arzberg erbauen. Im Bergwerk wurde noch viele Hunderte Jahre Silber abgebaut. Dann wurde das Bergwerk still gelegt. Seither wurden auch keine silbernen Buben mehr gesehen.

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