Die Heuschreckenplage des Jahres 1749: Unterschied zwischen den Versionen
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− | |Bilder=[[Datei:Wanderheuschrecke.jpg|thumb|200px|center|{{ImageCaption|Titel=Wanderheuschrecken schließen sich zu großen Schwärmen zusammen und suchen sich gemeinsam neue Nahrungsquellen. Weil es so viele sind, fressen sie die Kornfelder ganzer Gebiete auf.|Urheber= | + | |Bilder=[[Datei:Wanderheuschrecke.jpg|thumb|200px|center|{{ImageCaption|Titel=Wanderheuschrecken schließen sich zu großen Schwärmen zusammen und suchen sich gemeinsam neue Nahrungsquellen. Weil es so viele sind, fressen sie die Kornfelder ganzer Gebiete auf.|Urheber=Wilfried Berns|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=http://tierdoku.de/index.php?title=Bild:Wanderheuschrecke-01.jpg|Linktext=tierdoku.de}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]}} |
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Version vom 25. April 2017, 14:46 Uhr
Immer wieder gab es Naturkatastrophen, die schlimmes Unheil über die Vororte brachten. Manchmal waren es Feinde, wie die Türken oder die Truppen unter dem französischen Kaiser Napoleon, die Dörfer verwüsteten und Felder und Wiesen zerstörten. Andere Male waren es die schlimmen Krankheiten der früheren Zeit, wie die Pest oder die Cholera, die viele Menschen aus dem Leben rissen. Die Dörfer waren nach solchen Epidemien oft halb ausgestorben, und in vielen Häusern überlebte kein einziger Bewohner. In manchen Jahren waren es aber Tiere, die großes Unheil über ein Dorf brachten. So war es auch vor ungefähr 250 Jahren.
Im Jahr 1749, als Maria Theresia regierte, kam ein so gewaltiger Heuschreckenschwarm von Westen her in Richtung Penzing, dass es ganz dunkel wurde, weil man die Sonne nicht mehr sehen konnte. Die kleinen Insekten fraßen die Felder ganz kahl und ließen kein bisschen von der Frucht übrig.
In seiner Verzweiflung ging der Pfarrer von Penzing über den Wienfluss hinüber in das Schloss Schönbrunn. Er kannte die Kaiserin sehr gut, weil sie immer wieder, wenn sie im Schloss Schönbrunn war, zu ihm zur Messe kam. So ersuchte er die hohe Frau, ob sie ihm nicht Unterstützung beim Kampf gegen die Insekten gewähren konnte.
Maria Theresia hatte Verständnis mit der armen Bevölkerung von Penzing und befahl einer Reitertruppe, den Herrn Pfarrer zu unterstützen. Mit Trommeln und Posaunen zogen sie über den Wienfluss und machten so viel Lärm wie nur möglich. Zusätzlich schossen sie mehrmals in die Luft, um auch die letzten Heuschrecken zu vertreiben.
Es dauerte eine ganze Weile, doch dann war es geschafft. Die Heuschrecken waren vertrieben und die kaiserlichen Reiter traten wieder den Rückzug an.
Der Pfarrer aber war total erschöpft. So sehr hatte er sich noch nie in seinem Leben angestrengt! „Geh in den Keller und bring´ mir einen guten Tropfen herauf!“, befahl er seiner Köchin. „Aber gib Acht, dass er wirklich kühl ist!“
Der Pfarrer trank das Glas Wein auf einen Zug leer und schenkte sich noch einmal nach. Als ihm dann kalt wurde, legte er sich nieder und wollte sich endlich ausruhen. Doch er bekam hohes Fieber und begann zu fantasieren. Am nächsten Tag musste die Köchin den Arzt holen. Der stellte fest, dass der Pfarrer eine Lungenentzündung hatte. Obwohl der Doktor jeden Tag kam, konnte er den Priester nicht retten.
Nach wenigen Tagen starb der Pfarrer und wurde dann auf dem Penzinger Friedhof begraben.