Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Nicht einmal eine Minute nach der Explosion von „Little Boy“ waren '''80% der Innenstadt völlig zerstört'''. Die Menschen verdampften förmlich in der Hitze. Die Explosion forderte zwischen 20 000 und 90 000 Menschenleben sofort. In den folgenden Wochen starben weitere 60 000 Bewohner an der nuklearen Strahlung. Bis Ende des Jahres 1945 musste Hiroshima etwa 140 000 Opfer beklagen. Durch verschiedene Langzeitfolgen starben insgesamt '''etwa 240 000 Menschen''' durch die Atombombe „Little Boy“. | + | Nicht einmal eine Minute nach der Explosion von „Little Boy“ waren '''80 % der Innenstadt völlig zerstört'''. Die Menschen verdampften förmlich in der Hitze. Die Explosion forderte zwischen 20 000 und 90 000 Menschenleben sofort. |
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==6. bis 9. August== | ==6. bis 9. August== |
Version vom 26. März 2020, 22:22 Uhr
Die beiden Atombombenabwürfe auf die Japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki fanden am 6. und 9. August 1945 statt. Zwar bedeuteten sie das endgültige Ende des zweiten Weltkrieges, doch diese beiden Bomben bedeuteten für weit über 200 000 Menschen den Tod. Viele verbrannten innerhalb von Sekunden, die anderen litten Tage und Monate, bevor auch sie ihr Leben verloren. Die Spätfolgen waren schrecklich.
Aber wie konnte es zu diesen Atombombenabwürfen kommen? Was haben Albert Einstein und der 2. Weltkrieg damit zu tun?
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- die beiden Atombomben "Little Boy" (kleiner Bub) und "Fat Man" (dicker Mann) genannt wurden?
- noch heute in diesen Städten mehr als 30 % mehr Kinder mit Behinderungen als überall anders auf der Welt geboren werden?
- einen Kilometer im Umkreis der Abwurfstelle von Nagasaki 80 % aller Gebäude zerstört wurden?
Entwicklung der Atombombe
Zur Entwicklung einer Atombombe durch die USA kam es, weil diese die Angst hatten, Deutschland könnte ihnen zuvor kommen. Albert Einstein, der berühmte Physiker, setzte sich sehr für Forschungen zur Atomkraft ein. Da er selber Jude war, hatte er fürchterliche Angst davor, was Hitler mit einer alles zerstörenden „Wunderwaffe“ anrichten konnte. Er schrieb einen Brief an den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt. In diesem forderte er ihn auf, das Atomwaffenprogramm voranzutreiben. Den Deutschen musste zuvorgekommen werden.
Einstein arbeitete gemeinsam mit Robert Oppenheimer und anderen Wissenschaftlern an den ersten drei Atombomben. Diese wurden zwei Jahre später fertig gestellt. Das war im Jahr 1945.
Später bereuten die Wissenschaftler, sich an einem derartigen Projekt beteiligt zu haben. Einstein beispielsweise arbeitete sein ganzes weiteres Leben daran, die Atomkraft friedlich nutzen zu können. Oppenheimer setzte sich in weitere Folge für eine starke Rüstungskontrolle ein. Das bedeutet, es sollte eine Kontrolle darüber geben, wer (welches Land) wie viele Atomwaffen besitzen durfte.
Vorgeschichte zum Abwurf
Seit dem Zeitpunkt, als die USA von Japan in Pearl Harbor angegriffen wurde und Amerika damit in den Weltkrieg einstieg, herrschten erbitterte Kämpfe zwischen Japan und den USA. Japan unterstützte Deutschland und Italien. Es wollte die Macht über Ost- und Südostasien erlangen. Die USA kämpften auf der Seite der Franzosen und Engländer, welche Kolonien in den Gebieten hatten, die Japan wollte.
Dieser Kriegsschauplatz im 2. Weltkrieg war der so genannte Pazifikkrieg, an dem zum Teil auch Russland beteiligt war. Japan war deutlich unterlegen und hatte eigentlich schon verloren. Zu diesem Zeitpunkt war der 2. Weltkrieg in Europa bereits beendet. Doch die USA und Japan bekämpften sich weiter. Die USA und auch Russland wollten, dass sich Japan unterwarf, doch die Japaner wollten auf keinen Fall aufgeben. Russland konnte Japan aber noch nicht angreifen, da es einen Nichtangriffspakt mit Japan geschlossen hatte.
Die Amerikaner, die die Bombe bereits fertig gestellt und auch getestet hatten, wollten nicht länger warten. Sie forderten von Japan die sofortige Kapitulation. Doch die von den USA geforderten Bedingungen schienen für die Japaner unannehmbar. Sie konnten nicht unterzeichnen. Präsident Truman gab den Einsatzbefehl zum Abwurf der Atombombe auf Japan.
Abwurf auf Hiroshima
Das erste Ziel war Hiroshima, das damals Militärstützpunkt für Südjapan war. Die Bombe, die den Namen „Little Boy“ (kleiner Junge) trug, sollte eigentlich schon am 1. August 1945 abgeworfen werden, doch das Wetter war zu schlecht und der Termin wurde verschoben.
Am 6. August sorgte ein wolkenloser Himmel für freie Sicht und das Flugzeug, "Enola Gay", mit der Bombe an Bord startete um 2:45 in der Früh. Gegen sieben Uhr morgens überflog die Enola Gay gemeinsam mit zwei anderen Flugzeugen die Stadt. Es wurde Bombenalarm gegeben. Doch nachdem die Flugzeuge wieder abdrehten, wurde entwarnt. Die Bewohner von Hiroshima kamen wieder aus den Luftschutzbunkern.
Kurze Zeit später – um 8:16 Uhr – wurde die Bombe abgeworfen. Die Menschen hatten keine Gelegenheit mehr, die schützenden Räume aufzusuchen. Die Bombe explodierte in 580 Metern Höhe direkt über der Innenstadt von Hiroshima.
Auswirkung
Nicht einmal eine Minute nach der Explosion von „Little Boy“ waren 80 % der Innenstadt völlig zerstört. Die Menschen verdampften förmlich in der Hitze. Die Explosion forderte zwischen 20 000 und 90 000 Menschenleben sofort.
In den folgenden Wochen starben weitere 60 000 Bewohner an der nuklearen Strahlung.
Bis Ende des Jahres 1945 musste Hiroshima etwa 140 000 Opfer beklagen.
Durch verschiedene Langzeitfolgen starben insgesamt etwa 240 000 Menschen durch die Atombombe „Little Boy“.
6. bis 9. August
Die Überlebenden von Hiroshima hatten keine Möglichkeit, das Unglück zu melden. Die Verbindung zur „Außenwelt“ war genauso zerstört wie beinahe alle Gebäude der Innenstadt. Die Explosion wurde erst Stunden später gemeldet. Die Ursache war zu dem Zeitpunkt nicht bekannt.
In der Nacht zum 7. August forderte der amerikanische Präsident Truman die Japaner nochmals zur Kapitulation auf. Doch nachdem das Ausmaß der Zerstörung Hiroshimas nicht bekannt war, handelten die Japaner nicht entsprechend. Sie hofften auf Hilfe von Russland. Doch die Russen erklärten Japan am 8. August den Krieg. Das Schriftstück dazu erreichte Tokio (die Hauptstadt Japans) jedoch nicht.
Am 9. August trafen sich die japanischen Minister, um über einen sofortigen Friedensschluss zu verhandeln. Das war allerdings erst 2 Minuten bevor die zweite Atombombe („Fat Man“) über Nagasaki abgeworfen wurde – das neuerliche Unglück konnte nicht mehr abgewendet werden.
Abwurf auf Nagasaki
Die Hafenstadt Nagasaki, die ein wichtiger Kriegshafen war, wurde als zweites Ziel ausgewählt.
Die Wetterverhältnisse für den Abwurf waren am 9. August nicht mehr so günstig, wie noch einige Tage zuvor. Die Bombe verfehlte daher ihr eigentliches Ziel, den Rüstungskonzern Mitsubishi um mehr als 2 Kilometer. Die Explosion erfolgte in 470 Metern Höhe über dem Boden.
Im Umkreis von 1 Kilometer wurden 80 % aller Gebäude zerstört. Etwa 22 000 Menschen starben sofort und weitere 40 000 bis Ende des Jahres.
Ende des Pazifikkrieges
Die Regierung von Japan war entsetzt. Nach langen Verhandlungen kapitulierte Japan schließlich. Allerdings unter der Bedingung, dass es als Kaiserreich weiter bestehen durfte. Der Japanische Kaiser selbst richtete eine entsprechende Rede an sein Volk. Das war übrigens das erste Mal, dass die Japaner ihren Kaiser sprechen hörten.
Die Folgen dieser Rede waren verheerend. Zahlreiche Soldaten begingen Selbstmord.
Am 2. September 1945 schließlich wurde die Kapitulationsurkunde unterschrieben. Einige Tage später unterzeichnete auch die China-Armee und schließlich am 12. September die Südost-Asien Streitkräfte Japans. Der Pazifikkrieg und damit der 2. Weltkrieg waren nun endgültig beendet.
Spätfolgen
Doch die Auswirkungen der abgeworfenen Atombomben sind immer noch spürbar. In beiden betroffenen japanischen Städten kommen etwa 30 % mehr Kinder mit Behinderungen zur Welt, als in der übrigen Welt. Die Krebserkrankungen treten hier ebenfalls vermehrt auf.
Der Schrecken der Atombomben sitzt nach wie vor in allen Köpfen. Zwar wird die Kraft der Kernspaltung mittlerweile in erster Linie zur Erzeugung von Energie eingesetzt, doch die Angst vor Unfällen ist groß. Auch die Angst vor weiteren Atombomben wird niemals aufhören. Und das ist gut so.