Edelweiß: Unterschied zwischen den Versionen
Gudrun (Diskussion | Beiträge) |
|||
(14 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | {{ | + | <wibsLanguages/> |
+ | [[Datei:Edelweißstock.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Edelweißstock mit Gebirge im Hintergrund|Urheber=Springginggelar|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edelweissstock_an_der_Hoefats.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] | ||
− | Das Edelweiß ist die '''berühmteste Blume der Alpen'''. Hoch oben, zwischen ''' | + | Das Edelweiß ist die '''berühmteste Blume der [[Alpen]]'''. Hoch oben, zwischen '''1 800 und 3 000''' Metern Höhe, wächst diese seltene Pflanze. |
Das Edelweiß wurde in grauer Vorzeit zusammen mit Milch und etwas Honig verkocht. Dieser Trank sollte gegen '''Bauchschmerzen''' helfen. Der Wirkung des Tranks verdankt das Edelweiß den Namen Bauchwehblume. | Das Edelweiß wurde in grauer Vorzeit zusammen mit Milch und etwas Honig verkocht. Dieser Trank sollte gegen '''Bauchschmerzen''' helfen. Der Wirkung des Tranks verdankt das Edelweiß den Namen Bauchwehblume. | ||
Zeile 7: | Zeile 8: | ||
Manchmal wurde aus dem Edelweiß auch ein '''Liebestrank''' gekocht. Ob der jedoch bei Liebeskummer geholfen hat? | Manchmal wurde aus dem Edelweiß auch ein '''Liebestrank''' gekocht. Ob der jedoch bei Liebeskummer geholfen hat? | ||
− | Heute gibt es auf jeden Fall nur noch wenige dieser schönen Hochgebirgsblumen, obwohl sie streng geschützt werden. In Österreich steht das Edelweiß bereits '''seit 1886 unter Naturschutz'''. | + | Heute gibt es auf jeden Fall nur noch wenige dieser schönen Hochgebirgsblumen, obwohl sie streng geschützt werden. In [[Österreich]] steht das Edelweiß bereits '''seit 1886 unter Naturschutz'''. |
− | Einer der Gründe für den | + | Einer der Gründe für den geringer werdenden Bestand der Pflanze ist, dass ihr Lebensraum immer kleiner wird. Durch den '''Klimawandel''' wird es auch in den Bergen immer wärmer. Die Alpenpflanzen wie das Edelweiß wandern deshalb immer höher hinauf, weil sie es kühler brauchen. Irgendwann können sie jedoch nicht mehr höher wandern und sterben allmählich aus. |
− | + | [[Datei:Edelweißblüten.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Edelweißblüten|Urheber=Tobias Gasser|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LeontopodiumAlpinum-1.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 2.5}}}}]] | |
− | {{ | ||
− | == Allgemein == | + | ==Allgemein== |
− | {{ | + | |
+ | [[Datei:Rückseite_österreichische_2-Cent-Münze.png|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Rückseite der österreichischen 2-Cent-Münze|Urheber=European Central Bank (ECB)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Austrian_2_eurocent.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] | ||
Das Edelweiß wächst in den '''oberen Bereichen''' der Alpen und anderer Gebirge. | Das Edelweiß wächst in den '''oberen Bereichen''' der Alpen und anderer Gebirge. | ||
Zeile 23: | Zeile 24: | ||
Das Edelweiß ist schon lange Zeit eine Art '''Symbol der Alpen'''. Das Bild des Edelweiß ist jedoch nicht nur an Trachtenkleidung zu finden. Es ist auch ein beliebtes '''Markenzeichen''' für verschiedene Produkte und das '''Logo''' von verschiedenen Alpenvereinen. Sogar auf den '''österreichischen Zwei-Cent-Münzen''' ist diese Blume abgebildet. | Das Edelweiß ist schon lange Zeit eine Art '''Symbol der Alpen'''. Das Bild des Edelweiß ist jedoch nicht nur an Trachtenkleidung zu finden. Es ist auch ein beliebtes '''Markenzeichen''' für verschiedene Produkte und das '''Logo''' von verschiedenen Alpenvereinen. Sogar auf den '''österreichischen Zwei-Cent-Münzen''' ist diese Blume abgebildet. | ||
− | |||
− | |||
− | == Aufbau == | + | ==Aufbau== |
− | {{ | + | [[Datei:Edelweißblüte.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Edelweißblüte|Urheber=Antonia Lötscher-Juan|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://pixabay.com/de/edelweiss-blume-alpen-schweiz-1753481/|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]] |
+ | |||
+ | [[Datei:Edelweiß_seitlich.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Edelweiß von der Seite fotografiert|Urheber=Daniel Schwen|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CH_Leontopodium_alpinum_2.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 4.0}}}}]] | ||
− | Das Edelweiß ist eine sehr '''ausdauernde''' Pflanze, die bis zu 20 | + | Das Edelweiß ist eine sehr '''ausdauernde''' Pflanze, die bis zu 20 Zentimeter hoch werden kann. Sie ist '''wollig-weiß''' und '''stark behaart'''. Die '''Hochblätter''' (5 bis 15 Stück) sind glänzend weiß und formen den '''mehrzackigen Stern'''. Die eigentliche Blüte besteht aus mehreren '''Röhrenblüten''' (je 5 bis 7 mm) in der Mitte des weißen Sterns – außen sitzen die weiblichen, innen die männlichen Röhrenblüten. |
− | In den großen Höhen, in denen das Edelweiß wächst, ist die '''Sonnenstrahlung''' besonders stark. Das hat zwar den Vorteil, dass die Pflanzen wesentlich mehr Energie für die '''Fotosynthese''' (die Verwandlung von Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von UV-Licht in Traubenzucker und Sauerstoff) bekommen. Die starke '''UV-Strahlung''' kann aber für die Pflanzen auch '''schädlich''' sein – genauso wie für den Menschen. Wir cremen uns mit Sonnencreme ein und ziehen uns an, um uns zu schützen. | + | In den großen Höhen, in denen das Edelweiß wächst, ist die '''Sonnenstrahlung''' besonders stark. Das hat zwar den Vorteil, dass die Pflanzen wesentlich mehr Energie für die '''[[Fotosynthese]]''' (die Verwandlung von Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von UV-Licht in Traubenzucker und Sauerstoff) bekommen. Die starke '''UV-Strahlung''' kann aber für die Pflanzen auch '''schädlich''' sein – genauso wie für den Menschen. Wir cremen uns mit Sonnencreme ein und ziehen uns an, um uns zu schützen. |
Die Pflanzen haben dafür ihre '''eigenen Strategien''' entwickelt. Das Edelweiß schützt sich durch ganz '''viele, feine Härchen'''. Diese '''[[reflektieren]]''' die Sonnenstrahlen und stellen damit den Schutz für die Blume dar. Diese Reflexion des Lichts lässt die Pflanze '''weiß''' erschienen. Die dichten Härchen schützen das Edelweiß aber auch vor der Kälte, die in so großen Höhen herrscht. | Die Pflanzen haben dafür ihre '''eigenen Strategien''' entwickelt. Das Edelweiß schützt sich durch ganz '''viele, feine Härchen'''. Diese '''[[reflektieren]]''' die Sonnenstrahlen und stellen damit den Schutz für die Blume dar. Diese Reflexion des Lichts lässt die Pflanze '''weiß''' erschienen. Die dichten Härchen schützen das Edelweiß aber auch vor der Kälte, die in so großen Höhen herrscht. | ||
− | Das Edelweiß blüht übrigens zwischen Juli und September. Ihren weißen Stern (die Scheinblüte) bewahrt die Pflanze jedoch '''bis in den Winter''' hinein. | + | Das Edelweiß blüht übrigens zwischen Juli und September. Ihren weißen Stern (die Scheinblüte) bewahrt die Pflanze jedoch '''bis in den [[Winter]]''' hinein. |
Wächst ein Edelweiß in tiefer gelegenen Regionen, erscheint es '''eher grünlich''', da hier die Härchen nicht so dicht wachsen. | Wächst ein Edelweiß in tiefer gelegenen Regionen, erscheint es '''eher grünlich''', da hier die Härchen nicht so dicht wachsen. | ||
− | + | ==Fortpflanzung== | |
− | |||
− | == | + | [[Datei:Edelweiss_in_Felsspalte.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Edelweiß wächst in einer Felsspalte|Urheber=Meneerke bloem|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leontopodium_alpinum_RHu_01.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/|Lizenz=CC BY-SA 4.0}}}}]] |
− | {{ | ||
Das Edelweiß kann sich '''zwittrig''' fortpflanzen – das bedeutet, dass es keine zweite Blume benötigt, um sich zu vermehren. Da diese Pflanze recht selten ist, sichert diese Fortpflanzungsart ihr Überleben und ihre Vermehrung. | Das Edelweiß kann sich '''zwittrig''' fortpflanzen – das bedeutet, dass es keine zweite Blume benötigt, um sich zu vermehren. Da diese Pflanze recht selten ist, sichert diese Fortpflanzungsart ihr Überleben und ihre Vermehrung. | ||
Zeile 51: | Zeile 50: | ||
Sobald die Blüten befruchtet sind, bilden sich die Samen, die ähnlich wie beim '''[[Löwenzahn]]''' am Ende von '''kleinen Schirmchen''' hängen. Die Samen werden mit Hilfe der Schirmchen '''vom Wind''' verblasen oder '''von Tieren''' vertragen. | Sobald die Blüten befruchtet sind, bilden sich die Samen, die ähnlich wie beim '''[[Löwenzahn]]''' am Ende von '''kleinen Schirmchen''' hängen. Die Samen werden mit Hilfe der Schirmchen '''vom Wind''' verblasen oder '''von Tieren''' vertragen. | ||
− | Wenn der Ort, wo die Samen hinfallen, für ein neues Wachstum geeignet | + | Wenn der Ort, wo die Samen hinfallen, für ein neues Wachstum geeignet ist, entsteht ein neues Edelweiß und der Kreislauf kann von vorne beginnen. |
+ | |||
+ | |||
+ | ==Sonstiges== | ||
− | + | * [[Alpen|Zu den Alpen]] | |
− | |||
− | + | '''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]''' | |
− | |||
+ | [[Kategorie:Artikel des Tages]] | ||
[[Kategorie:Pflanzen]] | [[Kategorie:Pflanzen]] | ||
+ | [[Kategorie:Sommer]] | ||
+ | [[Kategorie:Wusstest du schon]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2020, 08:48 Uhr
Das Edelweiß ist die berühmteste Blume der Alpen. Hoch oben, zwischen 1 800 und 3 000 Metern Höhe, wächst diese seltene Pflanze.
Das Edelweiß wurde in grauer Vorzeit zusammen mit Milch und etwas Honig verkocht. Dieser Trank sollte gegen Bauchschmerzen helfen. Der Wirkung des Tranks verdankt das Edelweiß den Namen Bauchwehblume.
Manchmal wurde aus dem Edelweiß auch ein Liebestrank gekocht. Ob der jedoch bei Liebeskummer geholfen hat?
Heute gibt es auf jeden Fall nur noch wenige dieser schönen Hochgebirgsblumen, obwohl sie streng geschützt werden. In Österreich steht das Edelweiß bereits seit 1886 unter Naturschutz.
Einer der Gründe für den geringer werdenden Bestand der Pflanze ist, dass ihr Lebensraum immer kleiner wird. Durch den Klimawandel wird es auch in den Bergen immer wärmer. Die Alpenpflanzen wie das Edelweiß wandern deshalb immer höher hinauf, weil sie es kühler brauchen. Irgendwann können sie jedoch nicht mehr höher wandern und sterben allmählich aus.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Das Edelweiß wächst in den oberen Bereichen der Alpen und anderer Gebirge.
Früher galt es als Liebesbeweis, wenn ein Bursch seiner Angebeteten ein Edelweiß pflückte. Das war oft sehr gefährlich, da das Edelweiß hauptsächlich in unzugänglichen Felsspalten und auf kalkhaltigem Boden wächst. Es kam immer wieder vor, dass der ein oder andere Bursch dabei tief abstürzte.
Das Edelweiß ist schon lange Zeit eine Art Symbol der Alpen. Das Bild des Edelweiß ist jedoch nicht nur an Trachtenkleidung zu finden. Es ist auch ein beliebtes Markenzeichen für verschiedene Produkte und das Logo von verschiedenen Alpenvereinen. Sogar auf den österreichischen Zwei-Cent-Münzen ist diese Blume abgebildet.
Aufbau
Das Edelweiß ist eine sehr ausdauernde Pflanze, die bis zu 20 Zentimeter hoch werden kann. Sie ist wollig-weiß und stark behaart. Die Hochblätter (5 bis 15 Stück) sind glänzend weiß und formen den mehrzackigen Stern. Die eigentliche Blüte besteht aus mehreren Röhrenblüten (je 5 bis 7 mm) in der Mitte des weißen Sterns – außen sitzen die weiblichen, innen die männlichen Röhrenblüten.
In den großen Höhen, in denen das Edelweiß wächst, ist die Sonnenstrahlung besonders stark. Das hat zwar den Vorteil, dass die Pflanzen wesentlich mehr Energie für die Fotosynthese (die Verwandlung von Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von UV-Licht in Traubenzucker und Sauerstoff) bekommen. Die starke UV-Strahlung kann aber für die Pflanzen auch schädlich sein – genauso wie für den Menschen. Wir cremen uns mit Sonnencreme ein und ziehen uns an, um uns zu schützen.
Die Pflanzen haben dafür ihre eigenen Strategien entwickelt. Das Edelweiß schützt sich durch ganz viele, feine Härchen. Diese reflektieren die Sonnenstrahlen und stellen damit den Schutz für die Blume dar. Diese Reflexion des Lichts lässt die Pflanze weiß erschienen. Die dichten Härchen schützen das Edelweiß aber auch vor der Kälte, die in so großen Höhen herrscht.
Das Edelweiß blüht übrigens zwischen Juli und September. Ihren weißen Stern (die Scheinblüte) bewahrt die Pflanze jedoch bis in den Winter hinein.
Wächst ein Edelweiß in tiefer gelegenen Regionen, erscheint es eher grünlich, da hier die Härchen nicht so dicht wachsen.
Fortpflanzung
Das Edelweiß kann sich zwittrig fortpflanzen – das bedeutet, dass es keine zweite Blume benötigt, um sich zu vermehren. Da diese Pflanze recht selten ist, sichert diese Fortpflanzungsart ihr Überleben und ihre Vermehrung.
Das Edelweiß wird aber auch von Fliegen, Käfern und Faltern bestäubt.
Sobald die Blüten befruchtet sind, bilden sich die Samen, die ähnlich wie beim Löwenzahn am Ende von kleinen Schirmchen hängen. Die Samen werden mit Hilfe der Schirmchen vom Wind verblasen oder von Tieren vertragen.
Wenn der Ort, wo die Samen hinfallen, für ein neues Wachstum geeignet ist, entsteht ein neues Edelweiß und der Kreislauf kann von vorne beginnen.