Kaktus: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2021, 09:39 Uhr
Kakteen zählen zu den Sukkulentenpflanzen (succus=Saft), den Dickblattpflanzen. Bei den Kaktusgewächsen handelt es sich um eine Familie mit rund 2 000 verschiedenen Arten.
Es sind dickfleischige, ausdauernde Pflanzen, die viele unterschiedliche Formen aufweisen. Die Stängelbildung kann blatt-, säulen-, kugel- oder scheibenförmig ausfallen.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- es rund 2 000 unterschiedliche Kakteenarten gibt?
- Tiere durch Dornen oder Stacheln abgehalten werden ihn zu fressen?
- er im Inneren seines Stammes Wasser speichern kann und somit langanhaltende Trockenheit aushält?
Allgemeines
Im Inneren ihres Stammes können Kakteen Wasser speichern. So sind sie gut angepasst für langanhaltende Trockenheit.
Ihre Blätter sind zu Dornen zurückgebildet. Diese schützen vor Tierfraß. Viele Kakteenarten entwickeln große prächtige Blüten, die sich aber meist nur für kurze Zeit öffnen.
Für zusätzlichen Schutz sind viele Arten mit einer Wachsschicht überzogen, um die Verdunstung des Wassers zu verringern. Rippen, Lamellen, Warzen, und Haare vermindern außerdem Schäden durch zu starke Sonneneinstrahlung.
Herkunft
Ursprünglich ist der Kaktus in Amerika beheimatet. Dort ist er von Kanada im Norden bis hinunter nach Chile im Süden verbreitet. Er ist in den tropischen Regenwäldern genauso zu finden wie im Gebirge oder in den Steppen und Wüsten. Erst nach der Entdeckung Amerikas wurden die Kakteen weltweit verbreitet.
In Afrika hat es ursprünglich keine Kakteen gegeben, sondern Pflanzen die diesen nur ähnlich sehen. Heute kannst du Kakteen auch in den Mittelmeerländern finden, wie z.B. Kroatien, Italien und Spanien.
Aufbau
Kakteen sind in dornige Stämme und Wurzeln gegliedert. Die Stämme der Kakteen sind Wasserspeicher und normalerweise geschwollen und fleischig. Viele sind so geformt, dass Regenwasser direkt zum Boden abfließen kann und vom Wurzelsystem aufgenommen wird.
Die Wurzeln formen dicht unter der Oberfläche weit verzweigte Systeme: So können die Pflanzen aus einem möglichst großen Gebiet Wasser beziehen. Wüstenpflanzen stehen normalerweise weit voneinander entfernt, um ihre Wassernutzung zu optimieren.
Einordnung
Kakteengwächse bilden die Familie Cactaceae.
Einige Kakteen, die du vielleicht kennst:
Feigenkaktus: Der Feigenkaktus wird im Volksmund auch "Ohrwaschelkaktus" genannt. Er entwickelt Früchte, die wir essen können. Sie schmecken süß.
Weihnachtskaktus: Er wird so genannt, weil er jedes Jahr um die Weihnachtszeit blüht.
Die Königin der Nacht: Dieser Kaktus heißt so, weil er nur einmal im Jahr und auch dann nur eine Nacht lang blüht.
Echinocactus grusonii: Dieser Kaktus ist kugelförmig und besitzt viele spitze Dornen. Im Volksmund wird er auch "Schwiegermutterstuhl" genannt.
Verbreitung der Kakteen
Die Familie besteht aus etwa 1 650 Arten, von denen die meisten wasserarmen Gebieten angepasst sind. In Ländern in denen Kakteen natürlich vorkommen, sind deren Früchte wichtige Quellen für Nahrung und Trinkwasser.
Kakteen sind nicht sehr pflegebedürftig und entwickeln bizarre Formen. Daher werden sie von Zierpflanzenliebhabern sehr geschätzt. Dadurch sind viele zunehmend gefährdet. Bereits 17 Kakteenarten stehen heute vor dem Aussterben, weil ihre Bestände von „Kakteenfreunden" und professionellen Sammlern stark dezimiert werden. Besonders im Südwesten der Vereinigten Staaten und im Norden Mexikos wachsen beliebte Sorten.
Eine Auflistung sämtlicher Kakteen-Arten findest du auf www.wikipedia.de.
Verwendung und Pflege
Wenn man sie richtig behandelt, werden Kakteen sehr alt und können sogar einen Menschen überleben.
Wärme, viel Sonne und nicht zu nasser Boden sind bei den meisten Kakteen-Arten die wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Wachstum.
In manchen Ländern werden Kakteen auch als Nutzpflanzen angebaut, denn einige Arten tragen wohlschmeckende Früchte. Andere sind Lieferanten verschiedener Arzneimittel.
Krankheiten und Schädlinge
Kakteen sind hartnäckige Pflanzen und so treten Krankheiten eher selten auf. Probleme können sich ergeben durch:
- Bakterielle Infektionen: schwammiges, weiches Gewebe an manchen Stellen
- Viruserkrankungen: Auswüchse
- Pilzbefall
Schädlinge sind Insekten, die den Kaktus schwächen. Gegen diese Schädlinge hilft ein Gemisch aus Wasser und Schmierseife, mit dem der Kaktus einsprüht wird. Auch Nützlinge, also andere Insekten, die die Schädlinge fressen, können eingesetzt werden. Auf chemische Spritzmittel sollte besser verzichtet werden.
- Wollläuse: Nützlinge wie die Larven der Marienkäfer haben Läuse zum Fressen gern.
- Spinnmilben: Gegen Spinnmilben können Raubmilben eingesetzt werden. Die Raubmilben fressen die Spinnmilben, ohne den Kaktus zu schwächen.
Eigene Kakteen heranziehen
Falls du selbst einmal aus Samen eine Pflanze heranziehen möchtest, sind folgende Punkte beachten:
- Saatgut: Gewünschte Samen auswählen. Im Internet informieren unter oder in Gärtnerei (Markt, Gewächshaus,Blumengeschäft) nachfragen.
- Zeitpunkt: Frühjahr oder Frühsommer. Mai bis Juli.
- Behälter: Geeignet ist alles, was abdeckbar ist - mit etwa einer Klarsichtfolie, einem durchsichtigen Deckel oder einer Glasscheibe. Nur ein Wasserabzugsloch sollte vorhanden sein. Dieses kann sich später auch zur Bewässerung eignen.
- Standort: Dem Behälter sollte bei etwa 25 °C , ein heller, allerdings nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzter Platz zugewiesen werden.
- Erde: Handelsübliche Kakteenerde. (Blumengeschäft, etc.) Andere Variante: Normale Aufzuchterde mit 25 % Quarzsand mischen.
Tipps zum Kauf von Kakteen in Märkten/Kakteengärtnerein
- Frisch eingetroffen Pflanzen im April und im Mai kaufen!
- Pflanze genau ansehen: Schädlingsbefall, künstlich befestigte Blüten, frischer Austrieb!
- Im Vorhinein klar werden welche Gattung erwünscht ist. Kakteenbücher ansehen!