Geschichte Wiens: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Babenberger)
(Österreichische Herrscher)
 
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[[Datei:1_Bezirkswappen.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Bezirkswappen|Urheber=Grafik: WStLA|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://www.wien.gv.at/bezirke/bezirkswappen/index.html#bezirk1|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de|Lizenz=CC BY 4.0}}}}]]
  
Die Innere Stadt setzt sich nicht aus verschiedenen Vororten zusammen. Sie war immer eine Einheit, die im Laufe der Jahrhunderte weiter wuchs. Die Anfänge reichen bis zu einer keltischen Siedlung zurück. Vor der Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 bestand Wien nur aus dem 1. Bezirk.
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Viele Jahrhunderte lang bestand Wien nur aus dem heutigen Bezirk Innere Stadt. Schon die früheste keltische Siedlung und römische Legionslager Vindobona befand sich dort. Die Innere Stadt war immer eine Einheit, die im Laufe der Jahrhunderte weiter wuchs. Vor der Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 bestand Wien nur aus dem 1. Bezirk.
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{{IndexPic|[[Datei:1_Wappen_1461-1925.jpg|thumb|200px|center|Altes Wappen von Wien; gültig von 1461 bis 1925]]}}
 
  
== Steinzeit bis zu den Kelten ==
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==Wusstest du schon, dass ...==
  
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*der römische Kaiser Marc Aurel lange in Wien (damals Vindobona) gelebt hat und auch hier gestorben ist?
Die Geschichte Wiens beginnt vor etwa 4 000 Jahren, also in der Steinzeit. Verschiedene Feuersteinwerkzeuge belegen das.
 
  
Das Gebiet war aber auch vorher schon sehr beliebt, da es in der Gegend viele Flüsse und Bäche, sowie fruchtbaren Boden gab. Die Steine für ihre Werkzeuge holten die Menschen aus einem kleinen Steinbruch bei Mauer.
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*ein Wiener Dudelsackspieler namens [[Der liebe Augustin|Markus Augustin]] eine Nacht schlafend in einer Pestgrube verbracht haben soll?
  
Um etwa 2000 v. Chr. gab es eine große Völkerwanderung. Dabei wanderten indogermanische, kriegerische Bauern in das Wiener Becken ein. Sie kamen aus dem Norden und mischten sich nach und nach mit der ansässigen Bevölkerung. Diese Einwanderer waren geschickt in der Bearbeitung von Feuersteinen. Die von ihnen angefertigten Gefäße hatten einen ganz eigenen Stil.
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*Kaiser Franz Joseph oft von Schloss Schönbrunn in die Hofburg zur Arbeit gefahren ist?
  
Die Bevölkerung damals siedelte eher in den hochwassersicheren Bereichen und entlang der Bachläufe. Gegen Ende der Bronzezeit wurde das Klima in dem Gebiet wärmer und trockener. So konnten auch die Täler zunehmend besiedelt werden.
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==Vor- und Frühgeschichte==
  
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[[Datei:3 Archäologische Funde Rasumofskygasse 29.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Archäologische Ausgrabung: Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit|Urheber=Josef Moser|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Erdbergstr_Ausgrabungen_Postparkplatz_10.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 4.0}}}}]]
  
|Bilder=[[Datei:1_bronzezeitlicher_Bauernhof.jpg‎|thumb|200px|center|Bauernhof, wie er in der Bronzezeit ausgesehen hat.]]}}
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[[Datei:Jungsteinzeithaus_Asparn_Zaya.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Nachbau: Haus in der Jungsteinzeit|Urheber=Wolfgang Glock|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Asparn_Zaya_Jungsteinzeithaus.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
== Die Römer ==
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Die Geschichte Wiens beginnt vor etwa 4&nbsp;000 Jahren, also in der Steinzeit. Verschiedene Feuersteinwerkzeuge belegen das.
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=== Vindobona ===
 
Ungefähr 15 v.Chr. kamen die Römer in unser Land. Sie nannten es Pannonien und blieben ungefähr 500 Jahre hier.
 
Sie bauten Wien, das damals Vindobona (Weißer Bach) hieß, zu einer Garnisonstadt (das ist eine Stadt, in der Soldaten leben) um.
 
  
Das römische Lager umfasste den Salzgries, die Rotgasse, die Kramergasse, den Graben, die Naglergasse und den Tiefen Graben.
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Menschen siedelten wohl schon vorher gerne in dem Gebiet, da es in der Gegend viele Flüsse und Bäche, sowie fruchtbaren Boden gab. Die Steine für ihre Werkzeuge holten die Menschen aus einem kleinen Steinbruch bei Mauer.
Es war von drei Meter breiten Steinmauern umgeben. Diese waren bis zu zehn Meter hoch. Die Mauer hatte vier Ecktürme und sechs Tortürme.
 
  
Innerhalb des Lagers befanden sich der Palast des Kommandanten und die Unterkünfte der Legionäre (so hießen die römischen Soldaten).
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Um etwa 2000&nbsp;[[v.&nbsp;Chr.]] gab es eine große Völkerwanderung. Dabei wanderten indogermanische, kriegerische Bauern in das Wiener Becken ein. Sie kamen aus dem Norden und mischten sich nach und nach mit der ansässigen Bevölkerung. Diese Einwanderer waren geschickt in der Bearbeitung von Feuersteinen. Die von ihnen angefertigten Gefäße hatten einen ganz eigenen Stil.
Außerhalb entstanden Lagervorstädte, die sogenannten Canabae.
 
  
|Bilder=[[Datei:1_Hoher_Markt_Ausgrabung.jpg‎|thumb|200px|center|Römische Ausgrabung unter dem Hohen Markt]]}}
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Die Bevölkerung damals siedelte eher in den hochwassersicheren Bereichen und entlang der Bachläufe. Gegen Ende der Bronzezeit wurde das Klima in dem Gebiet wärmer und trockener. So konnten auch die Täler zunehmend besiedelt werden.
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=== Bevölkerung damals ===
 
Die damalige Bevölkerung von Wien setzte sich aus Händlern und Gewerbetreibenden (Canabäer) zusammen. Da Wien eine römische Provinz war, unterstanden die Bewohner der Aufsicht des römischen Lagerkommandanten.  
 
 
 
Die Häuser der Canabäer waren meist Holzbaracken. Sie hatten einen Wohnteil, in dem sich die Familie aufhielt und einen Geschäftsteil. Das war der Verkaufsladen.
 
  
Hier konnten die Soldaten während ihrer Freizeit einkaufen oder sich die Zeit im Wirtshaus vertreiben.
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==Die Römer==
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{{Hauptartikel|Geschichte Wiens: Römisches Reich}}
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[[Datei:Marcus_Aurelius.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Büste des Marc Aurel|Urheber=User:Bibi Saint-Pol|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marcus_Aurelius_Glyptothek_Munich.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
Neben Kleinhändlern, Wirten und Krämern gab es aber auch Großhändler, die die Soldaten mit Leder und Stoff versorgten.
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Ab 9 [[n. Chr.]] bis 433 n. Chr. gehörten Teile des heutigen Österreich zu Pannonien, einer Provinz des [[Altes Rom|'''Römischen Reiches''']]. Im 1. Jahrhundert n.Chr. wurde die Siedlung Vindobona zu einer Garnisonsstadt ausgebaut. Dort waren also Legionäre, römische Soldaten, untergebracht.
  
Auch Juden gab es damals in Wien. Sie kamen wie die Kaufleute mit den Römern in die Stadt. Die Juden bildeten damals schon einen beträchtlichen Anteil der Bevölkerung und hatten sich an der Donau angesiedelt. Sie waren Händler, Kaufleute und Geldverleiher.  
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Vindobona bestand aus dem eigentlichen Legionslager und der Lagervorstadt, den sogenannten Canabae. Dort lebten vorwiegend Händler, Handwerker und ihre Familien. Ihre Häuser waren vorwiegend aus Holz, bestanden aus einem Wohnbereich und einem Geschäftsbereich.
  
Wer sonst noch in Wien lebte, ist schwer zu sagen. Es waren sicher keine Germanen, wohl aber Kelten und römische Veteranen (Veteranen sind Soldaten in Pension).
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Weitere Einwohner waren wahrscheinlich Kelten und römische Veteranen, also Soldaten, die ihre Dienstzeit abgeleistet hatten.
|Bilder=[[Datei:1_Tuchhändler_Carnuntum.jpg|thumb|200px|center|Wieder aufgebautes Haus des Tuchhändlers Lucius in Carnuntum; Straßenseite des Gebäudes]]}}
 
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=== Kaiser Marc Aurel ===
 
  
Er lebte von 121–180. 161  wurde Marc Aurel römischer Kaiser.
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Vindobona lag nahe der Nordgrenze des Römischen Reiches und war ein wichtiger militärischer Stützpunkt. Der römische Kaiser Marc Aurel hat sich viele Jahre hier aufgehalten und ist am 17. März 180 in Wien verstorben.
Marc Aurel bekämpfte das sich ausbreitende Christentum, da in Rom noch immer der Kaiser als Gott verehrt wurde.
 
Er wollte keinen anderen Gott oder keine andere Religion anerkennen.
 
Er besiegte die Germanen in einigen Schlachten.
 
Von diesen Schlachten, an denen die 10. Legion, das Wiener Hausregiment, großen Anteil hatte, berichtet die Siegessäule in Rom. Sie zeigt die wahrscheinlich älteste Teilansicht von Wien, dem damaligen Vindobona.
 
Marc Aurel starb am 17. März 180 in Wien.
 
Nach ihm ist sogar eine Straße benannt, die Marc Aurel-Straße im 1. Bezirk.
 
  
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Das 3. Jahrhundert n. Chr. war eine Zeit des Aufschwungs für Vindobona. Es wurde zum Stützpunkt der römischen Donauflotte. In dieser Zeit erhielt Vindobona auch das römische Stadtrecht.
  
=== Wirtschaft damals ===
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==Völkerwanderung==
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[[Datei:Völkerwanderung.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Völkerwanderung in Europa zwischen 2. und 5. Jahrhundert nach Christus|Urheber=Sansculotte|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_völkerwanderung.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]
  
Das 3. Jahrhundert nach Christus war für Vindobona eine wirtschaftlich erfolgreiche Zeit, da das Lager zum Schutz gegen die Germanen stärker befestigt wurde. Es lebten viele Soldaten in der Stadt und die Händler machten mit ihnen gute Geschäfte.
 
Römischer Kaiser war zu dieser Zeit Theodosius. Er verbot die römischen Götter und machte das Christentum zur Staatsreligion.
 
Zum Ende der Römerherrschaft war Vindobona sogar wichtiger als Carnuntum. Es wurde zum Stützpunkt der römischen Donauflotte.
 
Viele römische Funde aus dieser Zeit können heute im Historischen Museum der Stadt Wien besichtigt werden.
 
 
|Bilder=[[Datei:Marcus_Aurelius.jpg|thumb|200px|center|Büste des Marc Aurel]]}}
 
 
== Völkerwanderung ==
 
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Etwa um 400 setzte die große Völkerwanderung ein, weil Hunnen und Awaren (zwei Reitervölker aus dem Osten) mehrere germanische Stämme aus ihrem Gebiet vertrieben. Diese mussten sich neue Wohnräume suchen.
 
Etwa um 400 setzte die große Völkerwanderung ein, weil Hunnen und Awaren (zwei Reitervölker aus dem Osten) mehrere germanische Stämme aus ihrem Gebiet vertrieben. Diese mussten sich neue Wohnräume suchen.
 
So kam es, dass Vindobona gegen Ende des 4. Jahrhunderts von den Germanen zerstört wurde.
 
So kam es, dass Vindobona gegen Ende des 4. Jahrhunderts von den Germanen zerstört wurde.
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Ungefähr zu dieser Zeit entstanden auch die beiden ältesten Kirchen Wiens: die Ruprechtskirche und Maria am Gestade.
 
Ungefähr zu dieser Zeit entstanden auch die beiden ältesten Kirchen Wiens: die Ruprechtskirche und Maria am Gestade.
  
|Bilder=[[Datei:Völkerwanderung.jpg|thumb|200px|center|Völkerwanderung in Europa zwischen 2. und 5. Jahrhundert nach Christus]]}}
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==Mittelalter==
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{{Hauptartikel|Geschichte Wiens: Mittelalter}}
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[[Datei:1_Wappen_1461-1925.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Altes Wappen von Wien; gültig von 1465 bis 1925|Urheber=Hugo Gerard Ströhl (1851–1919)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_Wappen_1461-1925.png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
== Die Awaren ==
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Gegen Ende der Völkerwanderungszeit beherrschten die Awaren den Wiener Raum, aber auch andere Völker wie Romanen oder Germanen siedelten hier. 881 wurde Wien erstmals mit dem heutigen Namen genannt.
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Gegen Ende der Völkerwanderung (bis 796) beherrschten die Awaren den Wiener Raum, sowie ganz Pannonien. Sie waren ein den Hunnen verwandtes Volk.
 
  
Die Awaren lebten in Erdburgen, sogenannten Ringen. Ihr Anführer hieß angeblich Ottak. Werden diese beiden Namen miteinander verbunden, ergibt das den Bezirksnamen Ottakring.  
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Nach 976 herrschten im damaligen Ostarrichi die '''Babenberger'''.  Schon im 11.&nbsp;Jahrhundert war Wien eine wichtige Handelsstadt. Heinrich II. Jasomirgott machte Wien 1256 zu seiner Residenz, er regierte also von Wien aus. Im 13.&nbsp;Jahrhundert unter '''König Ottokar''' erreichte Wien eine Größe, die es bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert behielt.
  
Wien konnte damals als so etwas wie ein Vielvölkerstaat bezeichnet werden. Hier lebten nämlich Romanen, Germanen, Slawen und Awaren.
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Die '''Habsburger''' herrschten ab 1276. Rudolf von Habsburg machte Wien zur Hauptstadt des Herzogtums Österreichs.
  
Nach den Awaren eroberten die Magyaren Wien. Aus dieser Zeit gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen, erst ab 1030 wieder.
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Die Bevölkerung Wiens setzte sich aus vielen verschiedenen Gruppen zusammen. Die Bürger bildeten die größte Gruppe, sie stellten den Stadtrat. Dazu zählten einfache Handwerker ebenso wie reiche Großhändler. Adelige verbrachten meist nur wenig Zeit in der Stadt und hielten sich ansonsten auf ihren Landsitzen oder Burgen auf. Angehörige des Hofstaats, Geistliche, Juden und Studenten besaßen ebenfalls kein Bürgerrecht und unterstanden auch nicht der städtischen Gerichtsbarkeit. Daneben gab es noch viele sogenannte Inwohner, die keinen eigenen Haushalt in der Stadt hatten. Dazu zählten etwa fürstliche Angestellte, Knechte und Mägde wie auch arme Tagelöhner.
  
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==Die Erste Türkenbelagerung==
== Die Babenberger ==
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{{Hauptartikel|Erste Wiener Türkenbelagerung}}
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[[Datei:Rundplan_Wien_Meldemann_1530.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Rundplan von Wien (1530)|Urheber=Niklas Meldeman|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Meldeman-Plan.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Nach 996 herrschten in Österreich, das damals als Ostarrichi erstmals erwähnt wurde, die Babenberger.
 
Erster Markgraf war Leopold I. Er hatte seine Residenz in Melk oder Krems.
 
Leopold III., der später heilig gesprochen wurde, verlegte seine Residenzstadt (Regierungszentrum) nach Wien.
 
Er errichtete auf den Trümmern einer ungarischen Festung auf dem Kahlenberg, dem späteren Leopoldsberg, sein Schloss.
 
  
Unter Heinrich I. Jasomirgott wurde die Ostmark um Teile Oberösterreichs erweitert und zum Herzogtum ernannt.
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1425 tauchten die Türken zum ersten Mal im habsburgischen Grenzland auf.
Er lebte im 12. Jahrhundert. Und da er, wenn er etwas bestätigen wollte, immer "Ja so mir Gott!" sagte, bekam er den Beinamen Jasomirgott.
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Von da an wurden die Osmanen (Türken) als eine lebensgefährliche "Volksnot" empfunden.
In diesem Jahrhundert fanden auch immer noch Kreuzzüge statt. Die Kreuzritter kamen dabei auch durch Wien, wo die neu erbaute Stephanskirche eingeweiht wurde.
 
Herzog Heinrich nahm selber an den Kreuzzügen teil. Von dort brachte er seine Frau, die byzantinische Prinzessin Theodora, mit.
 
Er holte auch die iroschottischen Mönche von Bayern nach Wien. So kam es zur Gründung der Schottenbastei.  
 
  
Unter Leopold VI. wurde das alte Rathaus in der Wipplingerstraße gebaut, in dem 24 Stadträte tagten und ein herzoglicher Richter Recht sprach.
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Viele Sagen und Legenden berichten von der Angst, die die Bevölkerung damals hatte.
  
Aus dieser Zeit stammt auch das erste Wiener Stadtsiegel.
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Nach der Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 und dem Sieg über Ungarn rückte Sultan Süleyman im Spätsommer des Jahres 1529 gegen Wien vor.
Die Stadt Wien veränderte sich damals sehr. Die Burg stand noch außerhalb von Wien, genauso wie der Stephansdom.
 
Wien war zu einem wichtigen Handelsplatz geworden.
 
Die Stadt war fünfmal so groß wie früher. Es wurden neue Stadtmauern benötigt.
 
Dafür wurden die alten Festungsmauern der römischen Siedlung abgetragen und die Gräben zugeschüttet werden.
 
Bevor es jedoch dazu kam, starb 1246 der letzte Babenberger, Herzog Friedrich. Das Land fiel an den deutschen Kaiser zurück.
 
|Bilder=[[Datei:1_Leopold_VI_Statue.jpg|thumb|200px|center|Leopold VI., der Glorreiche. Die Statue steht am Rathausplatz]]}}
 
  
== König Ottokar ==
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Er belagerte die Stadt Wien von 27. September bis 14. Oktober 1529.
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Der deutsche Kaiser setzte König Ottokar von Mähren als Herrscher der Ostmark ein.
 
Auch er führte seine Regierungsgeschäfte von Wien aus und machte es zu einer blühenden Handelsstadt.
 
Damals erhielt Wien das Aussehen, das es bis ins 19. Jahrhundert behielt.
 
Ottokar führte weiter, was die Babenberger begonnen hatten.
 
Er legte eine neue Stadtmauer an, die eine Straßenbreite hinter der heutigen Ringstraße lag.
 
Die Stadtmauern wurden von einem Graben umschlossen, der mit Wasser aus einem Donauarm gefüllt war.
 
 
Ottokar war streng katholisch und lehnte die jüdische Religion ab.
 
  
Unter ihm wurde auch das Priesterzölibat in Wien eingeführt. Seit dieser Zeit durften Priester nicht mehr heiraten.
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==Die Pest in Wien==
1267 änderte sich die Lage für die Juden in Wien. Die Herrscher wurden von der katholischen Kirche gezwungen, Gesetze gegen Juden zu erlassen.
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{{Hauptartikel|Geschichte Wiens: Die Pest in Wien}}
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[[Datei:1_Pestsäule.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Pestsäule am Graben|Urheber=MA 13, media wien|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://lehrerweb.wien/bilddatenbank/item/16691?cHash=e97bedde93351d7f7383ca4c47088184|Linktext=Wiener Bildungsserver}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://kiwithek.wien/index.php/Urheberrecht#Standard_Urheberrechtsschutz|Lizenz=Standardurheberrechtsschutz}}}}]]
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Zwischen den beiden Türkenbelagerungen hatten die Wiener 1679 gegen einen Feind zu kämpfen, der nicht mit Waffen besiegt werden konnte. Das war die '''[[Pest]]''', eine schlimme Seuche. Etwa 10&nbsp;000 Wienerinnen und Wiener starben daran.
  
* Sie mussten einen gehörnten gelben Judenhut tragen und dem katholischen Pfarrer ihres Wohngebietes Geld zahlen, bekannt als Zehent (Steuer).
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Überträger der Pest waren Flöhe, die mit Ratten in die Wohnungen gelangten. Das war aber damals unbekannt, die Übertragung der Krankheit blieb ein Rätsel. Die Menschen versuchten sich durch wirkungslose Wundermittel zu schützen.
* Sie durften nicht in der Stadtverwaltung arbeiten, keine Bäder und Gasthäuser betreten und keine christlichen Dienstboten einstellen.
 
* An christlichen Feiertagen hatten sie Ausgehverbot.
 
* Juden durften nicht in der Landwirtschaft, im Handel oder Gewerbe arbeiten, daher konnten sie nur Geldgeschäfte und Altwarenhandel betreiben.
 
* Auch durften kranke Christen nicht zu jüdischen Ärzten gehen.
 
  
Ab dem Beginn des 14. Jahrhunderts lebten ungefähr 800-1000 Juden in Wien. Zur großen Katastrophe für die Juden kam es 1420 unter Herzog Albrecht V.
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Ein Wiener Dudelsackspieler, genannt der '''[[Der liebe Augustin|"liebe Augustin",]]''' soll eine Nacht in einer Pestgrube überlebt haben. Über ihn gibt es verschiedene Legenden.
  
Man warf den Wiener Juden vor, dass sie die katholischen Heiligtümer missachten. Deshalb wurden alle armen Juden aus Österreich vertrieben, die Reichen wurden verhaftet. Man nahm ihnen ihren Besitz weg und als 200 gefangene Juden sich weigerten, zum Christentum überzutreten, tötete man sie. Mit ihrem Geld führte man einen Religionskrieg gegen anders denkende Christen.
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Nach dem Abklingen der Pest wurde zum Dank für das Ende der Seuche die '''Wiener Pestsäule''' am [[Straßen und Gassen des 1. Bezirks|Graben]] errichtet.
Für mehr als 100 Jahre gab es keine Juden in Österreich, da ihnen damals verboten wurde, sich hier wieder anzusiedeln.
 
  
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1713 kam es noch einmal zu einem größeren Ausbruch der Pest, über 2&nbsp;000 Menschen starben. Als die Seuche besiegt war, ließ Kaiser Karl VI. zum Dank dafür die '''[[Glaubenshäuser des 4. Bezirks|Karlskirche]]''' bauen.
  
== Die Habsburger ==
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==Die Zweite Türkenbelagerung==
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{{Hauptartikel|Zweite Wiener Türkenbelagerung}}
1276 übernahm König Rudolf von Habsburg nach einer Schlacht die Herrschaft über Wien.
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[[Datei:1_Zweite_Türkenbelagerung.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Zweite Türkenbelagerung|Urheber=Franz Geffels|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vienna_Battle_1683.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
Er nahm König Ottokar das Land wieder weg, das er vom vorigen Kaiser zur Verwaltung bekommen hatte und setzte seinen Sohn Albrecht I. als Reichsverwalter ein.
 
  
Rudolf machte Wien zur Hauptstadt Österreichs. Seit damals regierten die Habsburger bis 1919 Österreich.
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Obwohl das Osmanische Reich im 17. Jahrhundert weniger auf Eroberung ausgerichtet war als in früheren Zeiten, unternahmen die Osmanen 1682 einen letzten Vorstoß zur Eroberung Mitteleuropas. Als Angriffsziel wurde Wien gewählt, Mitte Juli 1683 begann die Belagerung der Stadt.
  
=== Für Wien wichtige Habsburger ===
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Im übrigen ist die Bezeichnung "Türkenbelagerung" irreführend. Denn das Osmanische Reich war damals weit größer als die heutige Türkei und umfasste auch große Teile Süd- und Osteuropas.
  
*'''Friedrich der Schöne:''' Nachdem er von Ludwig von Bayern gefangen genommen wurden, bemühten sich die Augustinermönche um seine Freilassung. Zum Dank ließ er für sie 1327 die Augustinerkirche bauen.
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==Wichtige Persönlichkeiten der Türkenkriege==
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[[Datei:Markus_von_Aviano.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Markus von Aviano|Urheber=PictureObelix|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marco_d'Aviano-IMG_7772.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 3.0 AT}}}}]]
  
*'''Rudolf der Stifter:''' Er ließ nach der Pestepidemie neue Häuser bauen und legte den Grundstein zum Südturm des Stephansdoms. Außerdem gründete er 1365 die Wiener Universität.
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*'''[[Graf Niklas Salm]]'''
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*'''[[Bürgermeister Wolfgang Treu]]'''
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*'''[[Graf Rüdiger von Starhemberg]]'''
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*'''[[Johann III. Sobieski|König Johann III. Sobieski]]'''
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*'''[[Prinz Eugen von Savoyen]]'''
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*'''[[Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg]]'''
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*'''[[Herzog Karl V. von Lothringen]]'''
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*'''[[Abraham a Sancta Clara]]'''
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*'''[[Markus von Aviano]]'''
  
*'''Albrecht IV.:''' Er förderte den Neubau der zerstörten Kirche Maria am Gestade und ließ den Stephansdom erweitern. Auch die Minoritenkirche, deren Bau bereits 1340 begonnen wurde, ließ er weiterbauen.
 
  
|Bilder=}}
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==Wien im 18. Jahrhundert==
== Das Mittelalter ==
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{{Hauptartikel|Geschichte Wiens: 18. Jahrhundert}}
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[[Datei:1_Wien_im_Barockzeitalter.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel= Wien ca. 1760, vom Belvedere aus gesehen
Die Bewohner des mittelalterlichen Wiens waren bunt gemischt. Adelige, Bürger, Musikanten, Handwerker, und Studenten waren hier zu finden.
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|Urheber= Bernardo Bellotto (Canaletto)
Bei Festen und Prozessionen feierten einzelne Gruppen zwar miteinander, aber das Leben war vom Standeswesen beherrscht.
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|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle= https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bernardo_Bellotto,_il_Canaletto_-_View_of_Vienna_from_the_Belvedere.jpg
Ganz unten standen die Bettler, Arbeiter, Bauern und kleinen Kaufleute. Dann kamen die Bürger und reichen Kaufleute, schließlich die Ritter, der Adel und der König oder Kaiser.
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|Linktext=
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}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL= https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Licensing#Material_in_the_public_domain
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|Lizenz= public domain
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}}}}]]
  
=== Der Adel ===
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In der Zeit der Türkenkriege und während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde der Großteil der Steuereinnahmen in den Ausbau des Heeres und in Verteidigungsanlagen gesteckt. Nachdem Ende 1683 die Gefahr durch das Osmanische Reich endgültig gebannt schien, wurde das anders.
Die Adeligen waren ein besonderes Volk. Sie verachteten alle, die nicht adelig waren. Heiratete beispielsweise ein Adeliger eine Bürgerliche, so wurden die gemeinsamen Kinder "abgewertet". Das heißt diese Kinder waren weniger wert.
 
Gerne bestellten sie Waren, die sie dann nicht bezahlten. Sie spielten Schach, verteilte Almosen an die Armen, liebten die Jagd und Turniere.
 
  
=== Der Bürger ===
+
Eine rege Bautätigkeit setzte ein, Wien wurde zur Barockstadt. Es entstanden prächtige Bürgerhäuser, Adelige errichteten Landsitze in der Umgebung. Jenseits der Stadtmauer und des Glacis, einer freien Fläche rund um die Stadt, entstanden viele Vorstädte. Um 1700 wurde das Schloss Schönbrunn errichtet, das größte Schloss Österreichs.
  
Der Bürger hatte in der Stadt genau festgelegte Pflichten (z. B. Wachdienst) und Rechte, durfte mitbestimmen und Beschlüsse fassen. Er lebte im schönen Stadthaus und wollte mit dem einfachen Handwerker nicht in einem Satz genannt werden.
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Wien wurde in den folgenden Jahrzehnten zur Weltstadt, die Bevölkerung wuchs um mehr als das Doppelte. Innerhalb der Stadtmauern wurden daher Häuser mit drei oder vier Stockwerken errichtet, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war.
Oftmals handelte es sich um Großhändler, die Wein, Luxusgüter und Stoffe verkauften.  
 
  
=== Die Frau ===
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==Wien im 19. Jahrhundert==
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[[Datei:Wiener kongress.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel= Verhandlung auf dem Wiener Kongress 1814/15
 +
|Urheber= unbekannt
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}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL= https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de
 +
|Lizenz= CC0
 +
}}}}]]
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Nachdem Napoleon Bonaparte sich in Paris zum Kaiser gekrönt hatte, gründete auch Erzherzog Franz als [[Kaiser Franz I. von Österreich|Kaiser Franz I.]] 1804 das Kaisertum Österreich mit der Hauptstadt Wien. Vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 fand der Wiener Kongress statt, der nach dem Ende der Napoleonischen Kriege die Neuordnung Europas regelte. Danach folgte die lange Friedensperiode des Biedermeier. Die [[Revolution]] im Jahr 1848 wurde vom Militär niedergeschlagen. Als eine der wenigen Reformen blieb die Bauernbefreiung, die Abhängigkeit der Bauern vom Grundherrn wurde abgeschafft.
  
Als Frau hatte man ein unscheinbares Leben im Mittelalter Wiens. Die Frauen mussten heiraten und Kinder bekommen oder ins Kloster gehen.
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Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer abgetragen, an ihrer Stelle entstand von 1858 bis 1865 die [[Ringstraße]]. Wien wurde in Bezirke eingeteilt, Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Vororte als Bezirke in die Stadt aufgenommen (eingemeindet). Dadurch und durch viele Zuwanderer vor allem aus Böhmen und Mähren wuchs die Bevölkerung Wiens bis 1910 auf etwa 2 Millionen Menschen.
Eine gute Bürgerin musste standesgemäß auftreten und ein Musikinstrument erlernen.
+
==Österreichische Herrscher==
Weitere Ausbildungsmöglichkeiten gab es nur in der Heil- und Krankenpflege, der Hauswirtschaft und dem Erlernen fremder Sprachen.
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[[Datei:Kaiser_Franz_Joseph_I.jpg‎|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kaiser Franz Joseph I.|Urheber=Budapest: Koller Karoly Tanar |Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Datei:FranzjosphI.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/|Lizenz=CC BY-NC-ND 4.0}}}}]]
Als Magd erhielt man keinerlei Ausbildung und musste von Kindheit an im Haus mithelfen, Kinder hüten und durch kleinere Dienste zum Familieneinkommen beitragen.
 
Frauen arbeiteten als Näherinnen, als Wäscherinnen, aber auch als Hebammen (Geburtshelferinnen).
 
Die wenigsten Frauen wurden älter als 40 Jahre.
 
  
=== Die Handwerker ===
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Alle österreichischen Herrscher residierten in Wien, sie lebten also den größten Teil der Zeit in der Stadt. Die ersten lebten in der Hofburg in der Innenstadt.
  
Die Handwerker waren in verschiedenen Standesvertretungen (Zünften) organisiert. Nur wer Mitglied war, durfte dieses Handwerk ausüben.
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Ab Mitte des 18. Jahrhunderts diente das [[Schloss Schönbrunn]], das damals noch außerhalb der Stadt lag, als Sommerresidenz. Dort verbrachten die Habsburger die warme Jahreszeit. Franz Joseph I. fuhr von dort zum Arbeiten in die Hofburg, wenn er sich nicht gerade in Ischl aufhielt.
  
Die Zunft war eine Vereinigung von Handwerkern, die den gleichen Beruf ausübten und vertrat deren Interessen gegenüber dem Fürsten, Kaiser oder König. Sie bestimmte auch, wie viel jemand verdienen durfte. Sie setzte die Arbeitszeiten fest und sogar die Preise, um die Waren verkauft werden durften.
 
Die Zunft überprüfte, ob die Waren in Ordnung waren und kontrollierte regelmäßig die Handwerksbetriebe.
 
Jede Zunft hatte ihr Zunfthaus. Dort wurden Versammlungen abgehalten, neue Regeln beschlossen und Preise festgesetzt.
 
Jede Zunft hatte ihr eigenes Zeichen, weil außer den Reichen und den Adeligen niemand lesen konnte. Darum gab es die Schilder mit den Zunftzeichen.
 
  
Damit jemand ein Handwerker werden konnte, musste er zuerst eine recht lange Lehrzeit hinter sich bringen. Der Lehrling bekam aber kein Geld. Es musste sogar Lehrgeld bezahlt werden. Das verpflichtete viele auch für die Zeit nach der Lehre im selben Betrieb zu bleiben und die Schulden abzuarbeiten.
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Die Herrscher ab Ende des 17. Jahrhunderts waren:
  
Gesellen mussten unverheiratet sein und durften nur einem Meister dienen. Jeder Geselle, der keine Arbeit fand, durfte nur wenige Tage in Wien bleiben.
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*'''[[Kaiser Karl VI.]]'''
  
Wer Meister sein wollte, musste seine Lehrzeit vollendet haben, ehelich geboren sein und seine Wanderjahre hinter sich haben.
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*'''[[Kaiserin Maria Theresia|Erzherzogin Maria Theresia]]'''
  
Im Mittelalter siedelten sich viele Handwerker und Kaufleute in Wien an. Daran erinnern uns heute noch die Straßennamen wie beispielsweise:
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*'''[[Kaiser Josef II.|Kaiser Joseph II.]]'''
  
*die Naglergasse (Verkaufsstraße der Nadelerzeuger)
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*'''[[Kaiser Franz I. von Österreich]]'''
*Tuchlauben (hier hatten sich deutsche Tuchmacher angesiedelt)
 
*die Wallnerstraße (Sitz und Arbeitsstätte der Tuchwalker)
 
*die Wollzeile (Wirkungsstätte der Wollweber und Wollhändler)
 
*die Bäckerstraße (Verkaufsstätte der Bäcker)
 
*die Salzgasse (Verkaufsstraße der Salzhändler)
 
*die Bognergasse (hier wurden Pfeile und Bogen hergestellt und verkauft)
 
*der Kohlmarkt (Verkaufsmarkt der Holz- und Kohlenhändler)
 
*die Goldschmiedgasse (Verkaufsstätte der Goldschmiede)
 
*der Bauernmarkt (Verkaufsplatz der Bauern)
 
*der Fleischmarkt (Innungsplatz und Verkaufsplatz der Fleischhauer)
 
*der Hafnersteig (Sitz und Verkaufsstätte der Hafner)
 
*die Krugerstraße (Verkaufsstraße für Töpfer und Krugmacher)
 
 
=== Gerichtsbarkeit ===
 
  
Das Foltermuseum am Fritz-Grünbaum-Platz 1 im 6. Bezirk zeigt, mit welch schrecklichen Mitteln die Menschen zu Geständnissen gezwungen wurden.
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*'''[[Kaiser Franz Joseph I.]]'''
Oft waren die Schmerzen der Menschen, die sie durch die Folterwerkzeuge erleiden mussten, so groß, dass sie auch Verbrechen gestanden, die sie gar nicht begangen hatten.
 
Zu diesen Foltermethoden zählten etwa:
 
 
 
*'''Rad:''' Der Verurteilte wurde am Rad festgebunden. Dieses wurde sichtbar aufgestellt. Der Körper des Getöteten wurde den Raben überlassen.
 
*'''Bäckerschupfen:''' In Wien wurden Bäcker, deren Brot oder Semmeln nicht schwer genug waren, in einen Käfig gesperrt. Dieser wurde dann mitsamt dem Bäcker einige Male in ein Fass mit Wasser oder in die Donau getaucht.
 
*'''Storch:''' Bei dieser Folter wurde der Verurteilte in Eisen gelegt. Er hatte durch die Eisen große Schmerzen in seinen Armen, Beinen und im Rücken.
 
*'''Halsgeige und Schandmaske:''' Zänkische Weiber wurden in eine sogenannte Halsgeige (Fischers Geige, Zankgeige) gesperrt. Beim Strafvollzug wurde auch eine Maske verwendet, auf der das Verbrechen des oder der Verurteilten dargestellt wurde.
 
 
 
Für diese Foltermethoden gab es Henker oder Scharfrichter, die die Strafe vollzogen. Sie wurden von der Gesellschaft gemieden und ausgestoßen, da die Menschen Angst vor ihnen hatten. Da sie auch als Schuldeneintreiber arbeiteten, wollte niemand mit ihnen zu tun haben.
 
 
 
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== Die 1. Türkenbelagerung ==
 
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1425 tauchten die Türken zum ersten Mal im habsburgischen Grenzland auf.
 
Von da an wurden die Osmanen (Türken) als eine lebensgefährliche "Volksnot" empfunden.
 
Viele Sagen und Legenden berichten von der Angst, die die Bevölkerung damals hatte.
 
  
Nach der Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 und dem Sieg über Ungarn rückte Sultan Süleyman im Spätsommer des Jahres 1529 gegen Wien vor.
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==Der Erste Weltkrieg (1914-1918)==
Er belagerte die Stadt Wien von 27. September bis 14. Oktober 1529. Mehr dazu findest du im Hauptartikel '''[[Die Erste Wiener Türkenbelagerung]]'''.
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{{Hauptartikel|Erster Weltkrieg}}
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[[Datei:1_Kaiser_Karl_I.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Kaiser Karl I., der letzte Kaiser Österreichs|Urheber=Bain News Service, publisher|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Charles_I_of_Austria.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
== Die Pest in Wien ==
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Nachdem ein serbischer Nationalist am 28. Juni 1914 in Sarajewo den österreichischen Thronfolger erschossen hatte, erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Österreich rechnete mit einem kurzen Krieg, doch da Russland als Schutzmacht Serbiens und danach auch die übrigen Großmächte in den Krieg eintraten, entwickelte sich daraus der bisher größte Krieg der Geschichte.
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Zwischen den beiden Türkenbelagerungen hatten die Wiener gegen einen Feind zu kämpfen, der nicht mit Waffen besiegt werden konnte. Das war die Pest, eine schlimme Seuche. Zehntausende Wiener starben daran.
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Am Beginn des Krieges war [[Österreich]] mit [[Ungarn]] eine [[Monarchie]] und [[Kaiser Franz Joseph I.|Franz Joseph]] war der Regent. Nach dem Tod von Franz Joseph 1916 wurde Karl zum Kaiser gekrönt.
  
Selbst der Leibarzt des Kaisers, Dr. Wilhelm Freiherr von Mannagetta, und der berühmte Arzt Dr. Paul de Sorbait, Direktor der Universität, konnten die Pest in Wien nicht besiegen. Sie konnten nur versuchen, durch Vorsichtsmaßnahmen eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
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Wien war zwar im Ersten Weltkrieg nicht direkt bedroht, doch die Stadt konnte kaum mehr mit Lebensmitteln und Bekleidung versorgt werden. Viele Menschen litten an Hunger.
 
Die Pest wurde auch der "schwarze Tod" genannt. Sie trat immer wieder in Wien auf. Überträger der Krankheit war ein kleiner Floh. Das wurde aber erst viele Jahre später erkannt. Die Bevölkerung damals wusste das nicht. Die Menschen trugen Masken, um sich vor der Pest zu schützen und schluckten Wundermittel aller Art. Aber das alles half nichts.
 
Die Pestkranken wurden in besondere Spitäler weit außerhalb der Stadt gebracht. Eines davon stand in St. Marx.
 
Dort pflegten Mönche des Lazarusordens die Pestkranken. St. Lazarus war übrigens der Pestheilige. Nach ihm wurden diese Spitäler auch Lazarette genannt.
 
Schon damals neigten einige Menschen dazu, den Juden die Schuld an Krankheiten oder sonstigen Übelständen zu geben.
 
Diesmal behaupteten viele Menschen, sie hätten die Brunnen vergiftet und dadurch die Pest über Wien gebracht. Deswegen wurden viele von ihnen erschlagen.
 
  
Ein Wiener hat eine Nacht in der Pestgrube überlebt. Sein Nachname ist leider nicht bekannt. Er hieß Augustin N. und lebte wirklich in Wien. Um ihn herum entstanden einige Sagen und Gedichte.
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==Zwischenkriegszeit==
  
=== Die Pestsäule ===
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Der letzte Kaiser, Karl, musste auf den Thron verzichten und Österreich wurde zur [[Republik]].
 +
Das neue Österreich war stark verkleinert. Die Tschechoslowakei (heute [[Tschechien]] und [[Slowakei]]), [[Ungarn]] und Teile [[Italien|Italiens]] gehörten nicht mehr dazu. Die Grenzen entsprachen fast den heutigen.
  
Noch heute erinnert die Pestsäule am Graben an die Seuche.  
+
Wien, das zuvor die Hauptstadt eines Riesenreiches gewesen war, war plötzlich viel zu groß - vom "Wasserkopf Wien" war die Rede. Daher wurde Wien am 10. November 1920 als eigenes Bundesland definiert.
  
Den Grundstein für die Pestsäule, oder auch Dreifaltigkeitssäule, wurde 1687 von Kaiser Leopold I. gelegt. Sie sollte aus Marmor sein und nach Entwürfen von Matthias Rauchmüller errichtet werden. Dieser starb aber plötzlich im Jahre 1686.
+
Hunger und Not herrschten in der Stadt. Die Menschen hatten kaum etwas zu essen. Viele Männer waren im Krieg gefallen. Auch die Frauen mussten arbeiten gehen.
 
 
Seine Arbeit wurde von Fischer von Erlach und Lodovico Burnacini fertiggestellt.
 
 
=== Die Karlskirche ===
 
 
 
Unter Kaiser Karl VI. schlug die Pest 1713 in Wien noch einmal mit aller Macht zu. Angeblich starben damals 122 849 Menschen an dieser schlimmen Seuche.
 
 
 
Karl VI. flüchtete nicht vor der Pest. Er vertraute darauf, dass Gott ihn und seine Familie beschützen würde.
 
Als die Seuche endlich besiegt war, ließ er zum Dank dafür die Karlskirche bauen. Auch sie wurde von Fischer von Erlach entworfen. Ihr Bau dauerte von 1716 bis 1737.
 
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== Die 2. Türkenbelagerung ==
+
Österreich hatte nun zunächst eine vom Volk gewählte Regierung. Doch von Frieden konnte keine Rede sein. Nachdem Kanzler Dollfuß 1933 das Parlament entmachtet hatte, kam es 1934 zu einem Bürgerkrieg. Die Demokratie war wieder abgeschafft, bis 1938 war Österreich ein autoritär regierter Ständestaat.
  
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+
Die Partei der Nationalsozialisten bekam immer mehr Macht. Verzweiflung und Arbeitslosigkeit trieben die Menschen zu dieser Partei, die ihnen Wohlstand und Arbeit versprach. Die Partei behauptete aber, dass dies nur durch eine Vereinigung Österreichs und [[Deutschland|Deutschlands]] erreicht werden könne.
 
 
Seit dem Tode Süleymans des Prächtigen im Jahre 1566 übten die Großwesire im Reich die Macht aus.
 
Die Sultane waren nur mehr am Palastleben und nicht am Kriegführen interessiert. Der Verfall des osmanischen Reiches wurde im Westen allerdings nicht wahrgenommen. Man hielt die Türken immer noch für sehr gefährlich. Und das nicht zu unrecht. Denn im Jahr 1683 kam es zur <div class="intern">[[Die Zweite Wiener Türkenbelagerung|'''Zweiten Wiener Türkenbelagerung''']]</div><br />.
 
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== Wichtige Persönlichkeiten der Türkenkriege ==
 
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*'''<div class="intern">[[Graf Niklas Salm]]</div>'''
 
*'''<div class="intern">[[Bürgermeister Wolfgang Treu]]</div>'''
 
*'''[[Graf Rüdiger von Starhemberg]]'''
 
*'''[[Johann III. Sobieski]]'''
 
*'''[[Prinz Eugen von Savoyen]]'''
 
*'''[[Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg]]'''
 
*'''[[Herzog Karl V. von Lothringen]]'''
 
*'''[[Abraham a Sancta Clara]]'''
 
*'''[[Markus von Aviano]]'''
 
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== Geschichte des Wiener Kaffeehauses ==
 
 
 
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Die Wiener Kaffeehaus-Tradition geht zurück auf das Jahr 1683, als die Türken Wien belagerten.
 
Georg Franz Koltschitzky schlug sich durch die feindlichen Linien zu Polens König Sobieski und Herzog Karl von Lothringen durch. Er holte das Entsatzheer nach Wien.
 
Die Türken flohen Hals über Kopf und Koltschitzky wurde als Retter Wiens gefeiert.
 
Daher durfte er sich auch als erster etwas von der Kriegsbeute nehmen.
 
Er wollte weder Gold noch Waffen, sondern nur Säcke mit braunen Bohnen. Diese kannte er von seinen Reisen, die er als Dolmetscher in die Türkei gemacht hatte.
 
Diese braunen Bohnen waren Kaffeebohnen.
 
Wenig später eröffnete er ein Kaffeehaus in Wien mit dem Namen 'Zur blauen Flasche'. Koltschitzky begründete damit die bis heute währende Wiener Kaffeehaustradition.
 
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== Die Barockstadt der Habsburger ==
 
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Während der beiden Türkenbelagerungen war Wien wirtschaftlich sehr arm. Alles, was die Habsburger an Steuern und Abgaben von den Bürgern bekamen, wurde für das Heer, Kanonen, Gewehre und andere militärische Ausrüstungsgegenstände gebraucht.
 
Nach 1683 wurde das endlich anders. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben erholte sich. Wien wurde zu einer Stadt, die in ganz Europa anerkannt war.
 
Viele neue Paläste, Bürgerhäuser und Kirchen mit großen Gärten und Parks wurden gebaut. Wien war keine düstere mittelalterliche Festung mehr, sondern eine fröhliche Stadt.
 
Jenseits der Stadtmauer und dem Glacis entstanden viele Vorstädte.
 
 
 
Zu dieser Zeit wurde auch zwischen 1693-1713 das berühmteste Schloss Wiens, das Schloss Schönbrunn gebaut.
 
Noch wohnte die kaiserliche Familie aber in der Hofburg, in der Wiener Innenstadt.
 
Die Habsburger prägten seit dem 12. Jahrhundert die Geschichte Österreichs und daher auch seiner Hauptstadt Wien. Sie machten sie nicht nur zur Hauptstadt des Kaiserreiches, sondern auch zu einer Weltstadt. Mit ihnen kamen Ritter, Adelige und Hofbeamte nach Wien. Sie alle brauchten eine Wohnung. Es entstanden viele neue Häuser. Die Gärten und die letzten freien Gründe waren alle bald verbaut.
 
Platz wurde zur Mangelware, da Wien ja von einer Stadtmauer umgeben war.
 
Also konnte man nicht mehr in die Breite bauen. Es mussten höhere Häuser gebaut werden. Manche Gebäude waren drei bis vier Stockwerke hoch, was für die damalige Zeit wirklich ungewöhnlich war.
 
 
 
50 Jahre nach der 2. Türkenbelagerung hatte Wien etwa 30 000 Einwohner. Nach weiteren 50 Jahren waren es schon 75 000.
 
Handel und Gewerbe blühten, auch das Gehalt der kleinen Leute stieg. Das Leben in Wien wurde lebenswert. Viel reicher als die kleinen Leute waren aber die Adeligen geworden. Sie hatten Kriege gewonnen und dafür zur Belohnung viele Güter bekommen. Sie bauten Schlösser in Wien und in den Vorstädten, insgesamt waren es ungefähr 200.
 
Und sie brauchten wieder viele Tausende Diener.
 
Trotz höherem Einkommen gab es etwas, an dem es mangelte: an der Bildung der Bürger. Es gab nämlich keine Schulpflicht. Lehrer hatten nur die Adeligen. Sie wurden entweder zu Hause oder in kirchlichen Instituten unterrichtet. Das änderte sich erst, als Maria Theresia Kaiserin wurde und die Schulpflicht einführte.
 
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== Österreichische Herrscher ==
 
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Alle österreichischen Herrscher hatten ihren Hauptwohnsitz in Wien. Die ersten lebten in der Hofburg in der Innenstadt. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts war der Wohnsitz der Herrscherfamilien das Schloss Schönbrunn.
 
Die Herrscher ab Ende des 17. Jahrhunderts waren:
 
 
 
*'''[[Kaiser Karl VI.]]'''
 
*'''[[Kaiserin Maria Theresia]]'''
 
*'''[[Kaiser Josef II.]]'''
 
*'''[[Kaiser Franz I. von Österreich]]'''
 
*'''[[Kaiser Franz Joseph I.]]'''
 
 
 
 
 
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== Zwischenkriegszeit ==
 
 
 
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Der letzte Kaiser, Karl, musste auf den Thron verzichten und Österreich wurde zur Republik.
 
Das neue Österreich war stark verkleinert. Die Tschechoslowakei, Ungarn und Teile Italiens gehörten nicht mehr dazu. Die Grenzen entsprachen fast den heutigen.
 
Hunger und Not herrschten in der Stadt. Die Menschen hatten kaum etwas zu essen. Viele Männer waren im Krieg gefallen. Auch die Frauen mussten arbeiten gehen.
 
Österreich hatte nun eine vom Volk gewählte Regierung. Doch von Frieden konnte keine Rede sein. Es kam zu einem Bürgerkrieg. Bürger schossen auf Bürger. Viele starben.
 
  
Die Partei der Nationalsozialisten bekam immer mehr Macht. Verzweiflung und Arbeitslosigkeit trieben die Menschen zu dieser Partei, die ihnen Wohlstand und Arbeit versprach. Die Partei behauptete aber, dass dies nur durch eine Vereinigung Österreichs und Deutschlands erreicht werden könne.
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Die Sozialdemokraten waren gegen die Vereinigung. Doch die Menschen wollten endlich Arbeit, Sicherheit und Wohnungen. Keiner fragte, wie die Nationalsozialisten das erreichen wollten.
Die Sozialdemokraten waren gegen die Vereinigung.
 
Doch die Menschen wollten endlich Arbeit, Sicherheit und Wohnungen. Keiner fragte, wie die Nationalsozialisten das erreichen wollten.
 
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== Der Zweite Weltkrieg (1938-1945) und seine Folgen ==
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==Der Zweite Weltkrieg (1938-1945) und seine Folgen==
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{{Hauptartikel|Geschichte Wiens: Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit}}
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[[Datei:1_Anschluss_Österreich.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Einzug von Hitlers Wagenkolonne in Wien|Urheber=unbekannt|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bundesarchiv_Bild_146-1972-028-14,_Anschluss_%C3%96sterreich.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0 DE}}}}]]
  
Es kam zur Besetzung Österreichs durch Adolf Hitler im Jahre 1938.
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[[Datei:Besatzungszonen_Wien.png|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Besatzungszonen in Wien|Urheber=Paasikivi|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vienna_Allied_sectors_(1945-1955).png|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 4.0}}}}]]
Nach der Eingliederung wurde an den meisten öffentlichen Gebäuden die Hakenkreuzfahne aufgezogen. Nur die Innere Stadt senkte seine Fahne tief. Das war ein Zeichen der Trauer.  
 
Einige Österreicher hatten die Politik der Partei nämlich durchschaut. Denn wie konnte man denn Arbeit schaffen? Wie konnte man Geld verteilen, das ja offensichtlich nicht vorhanden war? Das ging doch nur, wenn die Arbeitsplätze und das Geld einer Gruppe von Menschen weggenommen werden würde.
 
  
Diese Menschengruppe waren die Juden. Sie wurden aus Wien vertrieben und ihr Vermögen beschlagnahmt.
+
Am 12. März 1938 ließ Adolf Hitler die Wehrmacht in Österreich einmarschieren. Am 13. März wurde der "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich verkündet. Bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|'''Zweiten Weltkriegs''']] 1945 war Österreich als Ostmark ein Teil Nazi-Deutschlands.  
Den anderen Menschen wurde gesagt, die Juden seien an ihren Problemen und an ihrer Arbeitslosigkeit schuld. Viele verzweifelte, arbeitslose Menschen glaubten das sogar.
 
Da die Juden meist Kaufleute waren, also Geschäfte und Läden hatten, erhielt der Staat viel Geld.
 
  
Willkommenen Anlass dafür, gegen die Juden vorzugehen, bot ihnen der Mordanschlag eines 17-jährigen jüdischen Buben auf einen deutschen Diplomaten am 7. November 1938. Er wurde dafür hingerichtet, doch damit war die Geschichte noch nicht vorbei.
+
Mit den Novemberpogromen des Jahres 1938 begannen in Österreich die Judenverfolgungen. Synagogen wurden zerstört, jüdische Geschäfte geplündert. Juden wurden gefangen genommen und verschwanden plötzlich. Offiziell wurden sie "umgesiedelt", in Wahrheit wurden sie in Konzentrationslager gebracht, wo sie Zwangsarbeit verrichten mussten, wobei viele ums Leben kamen. Noch schlimmer waren Vernichtungslager, wo die Menschen meist sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Etwa zehn Millionen Juden wurden getötet, wie auch Roma, Sinti, Homosexuelle, behinderte Menschen, Regimegegner, Polen und Russen.
Der damalige Reichspropagandaminister Goebbels veranlasste daraufhin eine Strafmaßnahme, die gegen alle Juden gerichtet war.
 
  
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, der sogenannten Reichskristallnacht, wurden in Wien 42 Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt. Die Reichskristallnacht dauerte aber leider nicht nur eine Nacht.
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Viele Menschen wussten nichts von diesen Verbrechen, andere wollten nichts davon wissen. Erst nach dem Krieg mussten Deutsche und Österreicher sich eingestehen, dass viele von ihnen an den Verbrechen der Nazis und ihrer Verbündeten Mitschuld trugen.
Tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zerstört und beschlagnahmt. 6 547 Juden kamen in Haft. Sie mussten als Schikane (unnötige Quälerei) sogar die Straßen waschen.
 
  
Die meisten glaubten, die gefangengenommenen Juden werden in andere Länder geschickt oder in Ghettos, wo sie unter sich bleiben und leben konnten. Aber sie täuschten sich.
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Große Teile von Wien waren im Krieg durch Bomben zerstört worden, etwa der [[Stephansdom]], die [[Staatsoper|Oper]], das [[Burgtheater]], der [[Wurstelprater|Prater]] und viele Wohnhäuser. Der Wiederaufbau dauerte viele Jahre.
Diese Menschen wurden in Lager gebracht und auf grausame Weise getötet. Wollte ihnen jemand zur Flucht verhelfen oder sie verstecken, musste er selbst damit rechnen, getötet zu werden. Trotzdem gab es einige Menschen, die zu helfen versuchten.  
 
  
Österreich wurde beschuldigt, an dem Völkermord (Holocaust), der an den Juden begangen worden war, mitschuldig zu sein.
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Nach 1945 stand Österreich noch zehn Jahre unter Besatzung. US-Amerikaner, Sowjetrussen, Franzosen und Engländer hatten das Land in Besatzungszonen aufgeteilt. Auch Wien war in vier Zonen eingeteilt, nur der [[Innere Stadt (1. Bezirk)|1. Bezirk]] wurde gemeinsam verwaltet. Erst 1955 wurde Österreich wieder unabhängig.
Die Ausmaße wurden erst jetzt sichtbar. Insgesamt hatten Hitler und seine Mitarbeiter 10 Millionen Juden getötet.
 
Aber auch Roma, Sinti, politische Gegner, Polen und Russen waren vernichtet worden.
 
  
Nach dem Krieg wurde bereits die Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Partei als Verbrechen gewertet. Dabei waren viele nur zur Partei gegangen, um Arbeit zu bekommen. Das Parteiprogramm hatte sie nicht interessiert. Und als sie begriffen, was passierte, war es zu spät. Aussteigen konnte niemand mehr, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.
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==Wien nach 1955==
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[[Datei:Neue Donau.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Die Donauinsel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes|Urheber=My Friend|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Neue_Donau1.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]
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Ab den 50er Jahren gab es immer mehr Autos in Wien. Viele Straßen und die ersten Stadtautobahnen wurden gebaut. In den 60er Jahren begann die Planung der '''U-Bahn'''. Die U4 und die U6 fahren heute teilweise auf den Strecken der alten Wiener Stadtbahn, die es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gab.
  
Die Wiener waren nicht nur geschockt durch die Bombenangriffe, die ihrer Stadt schlimme Zerstörungen zugefügt hatten. Sie begriffen erst jetzt, welche Verbrechen geschehen waren. Ihre Söhne und Männer hatten für einen unmenschlichen Diktator gekämpft und waren dafür gestorben.
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Der Autoverkehr in der Innenstadt wurde nach und nach verringert. Der [[Straßen und Gassen des 1. Bezirks|'''Graben''']] wurde 1971 zur ersten Fußgängerzone Wiens, 1974 wurde auch die '''Kärntner Straße''' zur Fußgängerzone.  
Durch die Bomben waren der Stephansdom, die Oper, das Burgtheater, der Prater und viele Wohnhäuser zerstört worden. Es kostete viel Arbeit, das alles wieder aufzubauen.
 
Neue Gebäude entstanden. Vor allem Gemeindebauten mit mehreren Stockwerken wurden gebaut. Nur in der Innenstadt sind heute noch viele alte Gebäude aus der Kaiserzeit zu bewundern.
 
  
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Eines der größten Modernisierungsprojekte war die Errichtung der '''[[Donauinsel]]''' und des Entlastungsgerinnes in den 70er und 80er Jahren. Ab 2013 wurden auch große Teile der [[Mariahilfer Straße|'''Mariahilfer Straße''']] zur Fußgängerzone. Dieser Plan war zunächst sehr umstritten, gilt heute jedoch als erfolgreich.
  
== Die vier Besatzungsmächte (1945-1955) ==
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Seite dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Aufnahme unserer Nachbarländer in die EU ist die Zusammenarbeit mit diesen Ländern enger geworden. Viele Menschen aus '''[[Ungarn]]''', '''[[Tschechien]]''' und der '''[[Slowakei]]''' kommen nach Wien, um hier zu arbeiten.
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Nach dem Krieg war Wien von den vier Befreiungsarmeen besetzt.
 
Das waren die Amerikaner, die Russen, die Franzosen und die Engländer.
 
Mit einem Jeep (Auto) fuhren sie durch die Stadt und kontrollierten die Straßen. Von jeder Besatzungsmacht saß ein Soldat in diesem Jeep.
 
Darum wurden sie von den Wienern "Die Vier im Jeep" genannt.
 
Die Besatzung dauerte 10 Jahre.
 
Endlich verkündete am 15. Mai 1955 der österreichische Außenminister Leopold Figl nach Abschluss des Staatsvertrages vom Balkon des Oberen Belvedere:
 
"Österreich ist frei!"
 
  
Nach dem Krieg kamen viele aus Wien geflohene Juden oder solche, die wie durch ein Wunder die Leiden im Konzentrationslager überlebt hatten, wieder nach Wien zurück.
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==Sonstiges==
Das von den Nationalsozialisten eingezogene Vermögen konnte nur teilweise wieder zurückgegeben werden.
 
  
Um an die Leiden der Juden zu erinnern, wurde im 1. Bezirk das Judendenkmal am Judenplatz errichtet, das 1999 eingeweiht wurde. An dieser Stelle befand sich 1420 das jüdische Ghetto.
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*[[Innere_Stadt_(1._Bezirk)|Zum 1. Bezirk]]
  
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'''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]'''
  
 
[[Kategorie:Wien]]
 
[[Kategorie:Wien]]
[[Kategorie:Damals]]
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[[Kategorie:Geschichtliches]]
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[[Kategorie: Artikel des Tages]]
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[[Kategorie:Wusstest du schon]]

Aktuelle Version vom 2. Mai 2022, 09:34 Uhr

Bezirkswappen - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Viele Jahrhunderte lang bestand Wien nur aus dem heutigen Bezirk Innere Stadt. Schon die früheste keltische Siedlung und römische Legionslager Vindobona befand sich dort. Die Innere Stadt war immer eine Einheit, die im Laufe der Jahrhunderte weiter wuchs. Vor der Eingemeindung der Vorstädte im Jahr 1850 bestand Wien nur aus dem 1. Bezirk.

Wusstest du schon, dass ...

  • der römische Kaiser Marc Aurel lange in Wien (damals Vindobona) gelebt hat und auch hier gestorben ist?
  • ein Wiener Dudelsackspieler namens Markus Augustin eine Nacht schlafend in einer Pestgrube verbracht haben soll?
  • Kaiser Franz Joseph oft von Schloss Schönbrunn in die Hofburg zur Arbeit gefahren ist?

Vor- und Frühgeschichte

Archäologische Ausgrabung: Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit - Josef Moser commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0
Nachbau: Haus in der Jungsteinzeit - Wolfgang Glock commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Die Geschichte Wiens beginnt vor etwa 4 000 Jahren, also in der Steinzeit. Verschiedene Feuersteinwerkzeuge belegen das.

Menschen siedelten wohl schon vorher gerne in dem Gebiet, da es in der Gegend viele Flüsse und Bäche, sowie fruchtbaren Boden gab. Die Steine für ihre Werkzeuge holten die Menschen aus einem kleinen Steinbruch bei Mauer.

Um etwa 2000 v. Chr. gab es eine große Völkerwanderung. Dabei wanderten indogermanische, kriegerische Bauern in das Wiener Becken ein. Sie kamen aus dem Norden und mischten sich nach und nach mit der ansässigen Bevölkerung. Diese Einwanderer waren geschickt in der Bearbeitung von Feuersteinen. Die von ihnen angefertigten Gefäße hatten einen ganz eigenen Stil.

Die Bevölkerung damals siedelte eher in den hochwassersicheren Bereichen und entlang der Bachläufe. Gegen Ende der Bronzezeit wurde das Klima in dem Gebiet wärmer und trockener. So konnten auch die Täler zunehmend besiedelt werden.

Die Römer

Büste des Marc Aurel - User:Bibi Saint-Pol commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Ab 9 n. Chr. bis 433 n. Chr. gehörten Teile des heutigen Österreich zu Pannonien, einer Provinz des Römischen Reiches. Im 1. Jahrhundert n.Chr. wurde die Siedlung Vindobona zu einer Garnisonsstadt ausgebaut. Dort waren also Legionäre, römische Soldaten, untergebracht.

Vindobona bestand aus dem eigentlichen Legionslager und der Lagervorstadt, den sogenannten Canabae. Dort lebten vorwiegend Händler, Handwerker und ihre Familien. Ihre Häuser waren vorwiegend aus Holz, bestanden aus einem Wohnbereich und einem Geschäftsbereich.

Weitere Einwohner waren wahrscheinlich Kelten und römische Veteranen, also Soldaten, die ihre Dienstzeit abgeleistet hatten.

Vindobona lag nahe der Nordgrenze des Römischen Reiches und war ein wichtiger militärischer Stützpunkt. Der römische Kaiser Marc Aurel hat sich viele Jahre hier aufgehalten und ist am 17. März 180 in Wien verstorben.

Das 3. Jahrhundert n. Chr. war eine Zeit des Aufschwungs für Vindobona. Es wurde zum Stützpunkt der römischen Donauflotte. In dieser Zeit erhielt Vindobona auch das römische Stadtrecht.

Völkerwanderung

Völkerwanderung in Europa zwischen 2. und 5. Jahrhundert nach Christus - Sansculotte commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Etwa um 400 setzte die große Völkerwanderung ein, weil Hunnen und Awaren (zwei Reitervölker aus dem Osten) mehrere germanische Stämme aus ihrem Gebiet vertrieben. Diese mussten sich neue Wohnräume suchen. So kam es, dass Vindobona gegen Ende des 4. Jahrhunderts von den Germanen zerstört wurde.

Aus der Zeit der Völkerwanderung gibt es keine schriftlichen Überlieferungen. Allzu oft wechselten die hier lebenden Völker. Man nimmt heute an, dass Wien durchgehend bewohnt war.

Zuerst lebten die Menschen nur in einem kleinen Teil des zerstörten Römerlagers rund um die später erbaute Ruprechtskirche. Die alten Straßen und Befestigungsmauern des Römerlagers wurden in die neue Siedlung (Viennis) miteinbezogen. Ungefähr zu dieser Zeit entstanden auch die beiden ältesten Kirchen Wiens: die Ruprechtskirche und Maria am Gestade.

Mittelalter

Altes Wappen von Wien; gültig von 1465 bis 1925 - Hugo Gerard Ströhl (1851–1919) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Gegen Ende der Völkerwanderungszeit beherrschten die Awaren den Wiener Raum, aber auch andere Völker wie Romanen oder Germanen siedelten hier. 881 wurde Wien erstmals mit dem heutigen Namen genannt.

Nach 976 herrschten im damaligen Ostarrichi die Babenberger. Schon im 11. Jahrhundert war Wien eine wichtige Handelsstadt. Heinrich II. Jasomirgott machte Wien 1256 zu seiner Residenz, er regierte also von Wien aus. Im 13. Jahrhundert unter König Ottokar erreichte Wien eine Größe, die es bis ins 19. Jahrhundert behielt.

Die Habsburger herrschten ab 1276. Rudolf von Habsburg machte Wien zur Hauptstadt des Herzogtums Österreichs.

Die Bevölkerung Wiens setzte sich aus vielen verschiedenen Gruppen zusammen. Die Bürger bildeten die größte Gruppe, sie stellten den Stadtrat. Dazu zählten einfache Handwerker ebenso wie reiche Großhändler. Adelige verbrachten meist nur wenig Zeit in der Stadt und hielten sich ansonsten auf ihren Landsitzen oder Burgen auf. Angehörige des Hofstaats, Geistliche, Juden und Studenten besaßen ebenfalls kein Bürgerrecht und unterstanden auch nicht der städtischen Gerichtsbarkeit. Daneben gab es noch viele sogenannte Inwohner, die keinen eigenen Haushalt in der Stadt hatten. Dazu zählten etwa fürstliche Angestellte, Knechte und Mägde wie auch arme Tagelöhner.

Die Erste Türkenbelagerung

Rundplan von Wien (1530) - Niklas Meldeman commons.wikimedia.org, CC0 1.0

1425 tauchten die Türken zum ersten Mal im habsburgischen Grenzland auf. Von da an wurden die Osmanen (Türken) als eine lebensgefährliche "Volksnot" empfunden.

Viele Sagen und Legenden berichten von der Angst, die die Bevölkerung damals hatte.

Nach der Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 und dem Sieg über Ungarn rückte Sultan Süleyman im Spätsommer des Jahres 1529 gegen Wien vor.

Er belagerte die Stadt Wien von 27. September bis 14. Oktober 1529.

Die Pest in Wien

Pestsäule am Graben - MA 13, media wien Wiener Bildungsserver, Standardurheberrechtsschutz

Zwischen den beiden Türkenbelagerungen hatten die Wiener 1679 gegen einen Feind zu kämpfen, der nicht mit Waffen besiegt werden konnte. Das war die Pest, eine schlimme Seuche. Etwa 10 000 Wienerinnen und Wiener starben daran.

Überträger der Pest waren Flöhe, die mit Ratten in die Wohnungen gelangten. Das war aber damals unbekannt, die Übertragung der Krankheit blieb ein Rätsel. Die Menschen versuchten sich durch wirkungslose Wundermittel zu schützen.

Ein Wiener Dudelsackspieler, genannt der "liebe Augustin", soll eine Nacht in einer Pestgrube überlebt haben. Über ihn gibt es verschiedene Legenden.

Nach dem Abklingen der Pest wurde zum Dank für das Ende der Seuche die Wiener Pestsäule am Graben errichtet.

1713 kam es noch einmal zu einem größeren Ausbruch der Pest, über 2 000 Menschen starben. Als die Seuche besiegt war, ließ Kaiser Karl VI. zum Dank dafür die Karlskirche bauen.

Die Zweite Türkenbelagerung

Zweite Türkenbelagerung - Franz Geffels commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Obwohl das Osmanische Reich im 17. Jahrhundert weniger auf Eroberung ausgerichtet war als in früheren Zeiten, unternahmen die Osmanen 1682 einen letzten Vorstoß zur Eroberung Mitteleuropas. Als Angriffsziel wurde Wien gewählt, Mitte Juli 1683 begann die Belagerung der Stadt.

Im übrigen ist die Bezeichnung "Türkenbelagerung" irreführend. Denn das Osmanische Reich war damals weit größer als die heutige Türkei und umfasste auch große Teile Süd- und Osteuropas.

Wichtige Persönlichkeiten der Türkenkriege

Markus von Aviano - PictureObelix commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 AT


Wien im 18. Jahrhundert

Wien ca. 1760, vom Belvedere aus gesehen - Bernardo Bellotto (Canaletto) commons.wikimedia.org, public domain

In der Zeit der Türkenkriege und während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde der Großteil der Steuereinnahmen in den Ausbau des Heeres und in Verteidigungsanlagen gesteckt. Nachdem Ende 1683 die Gefahr durch das Osmanische Reich endgültig gebannt schien, wurde das anders.

Eine rege Bautätigkeit setzte ein, Wien wurde zur Barockstadt. Es entstanden prächtige Bürgerhäuser, Adelige errichteten Landsitze in der Umgebung. Jenseits der Stadtmauer und des Glacis, einer freien Fläche rund um die Stadt, entstanden viele Vorstädte. Um 1700 wurde das Schloss Schönbrunn errichtet, das größte Schloss Österreichs.

Wien wurde in den folgenden Jahrzehnten zur Weltstadt, die Bevölkerung wuchs um mehr als das Doppelte. Innerhalb der Stadtmauern wurden daher Häuser mit drei oder vier Stockwerken errichtet, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war.

Wien im 19. Jahrhundert

Verhandlung auf dem Wiener Kongress 1814/15 - unbekannt commons.wikimedia.org, CC0

Nachdem Napoleon Bonaparte sich in Paris zum Kaiser gekrönt hatte, gründete auch Erzherzog Franz als Kaiser Franz I. 1804 das Kaisertum Österreich mit der Hauptstadt Wien. Vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 fand der Wiener Kongress statt, der nach dem Ende der Napoleonischen Kriege die Neuordnung Europas regelte. Danach folgte die lange Friedensperiode des Biedermeier. Die Revolution im Jahr 1848 wurde vom Militär niedergeschlagen. Als eine der wenigen Reformen blieb die Bauernbefreiung, die Abhängigkeit der Bauern vom Grundherrn wurde abgeschafft.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtmauer abgetragen, an ihrer Stelle entstand von 1858 bis 1865 die Ringstraße. Wien wurde in Bezirke eingeteilt, Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Vororte als Bezirke in die Stadt aufgenommen (eingemeindet). Dadurch und durch viele Zuwanderer vor allem aus Böhmen und Mähren wuchs die Bevölkerung Wiens bis 1910 auf etwa 2 Millionen Menschen.

Österreichische Herrscher

Kaiser Franz Joseph I. - Budapest: Koller Karoly Tanar www.geschichtewiki.wien.gv.at, CC BY-NC-ND 4.0

Alle österreichischen Herrscher residierten in Wien, sie lebten also den größten Teil der Zeit in der Stadt. Die ersten lebten in der Hofburg in der Innenstadt.

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts diente das Schloss Schönbrunn, das damals noch außerhalb der Stadt lag, als Sommerresidenz. Dort verbrachten die Habsburger die warme Jahreszeit. Franz Joseph I. fuhr von dort zum Arbeiten in die Hofburg, wenn er sich nicht gerade in Ischl aufhielt.


Die Herrscher ab Ende des 17. Jahrhunderts waren:

Der Erste Weltkrieg (1914-1918)

Hauptartikel: Erster Weltkrieg
Kaiser Karl I., der letzte Kaiser Österreichs - Bain News Service, publisher commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Nachdem ein serbischer Nationalist am 28. Juni 1914 in Sarajewo den österreichischen Thronfolger erschossen hatte, erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Österreich rechnete mit einem kurzen Krieg, doch da Russland als Schutzmacht Serbiens und danach auch die übrigen Großmächte in den Krieg eintraten, entwickelte sich daraus der bisher größte Krieg der Geschichte.

Am Beginn des Krieges war Österreich mit Ungarn eine Monarchie und Franz Joseph war der Regent. Nach dem Tod von Franz Joseph 1916 wurde Karl zum Kaiser gekrönt.

Wien war zwar im Ersten Weltkrieg nicht direkt bedroht, doch die Stadt konnte kaum mehr mit Lebensmitteln und Bekleidung versorgt werden. Viele Menschen litten an Hunger.

Zwischenkriegszeit

Der letzte Kaiser, Karl, musste auf den Thron verzichten und Österreich wurde zur Republik. Das neue Österreich war stark verkleinert. Die Tschechoslowakei (heute Tschechien und Slowakei), Ungarn und Teile Italiens gehörten nicht mehr dazu. Die Grenzen entsprachen fast den heutigen.

Wien, das zuvor die Hauptstadt eines Riesenreiches gewesen war, war plötzlich viel zu groß - vom "Wasserkopf Wien" war die Rede. Daher wurde Wien am 10. November 1920 als eigenes Bundesland definiert.

Hunger und Not herrschten in der Stadt. Die Menschen hatten kaum etwas zu essen. Viele Männer waren im Krieg gefallen. Auch die Frauen mussten arbeiten gehen.

Österreich hatte nun zunächst eine vom Volk gewählte Regierung. Doch von Frieden konnte keine Rede sein. Nachdem Kanzler Dollfuß 1933 das Parlament entmachtet hatte, kam es 1934 zu einem Bürgerkrieg. Die Demokratie war wieder abgeschafft, bis 1938 war Österreich ein autoritär regierter Ständestaat.

Die Partei der Nationalsozialisten bekam immer mehr Macht. Verzweiflung und Arbeitslosigkeit trieben die Menschen zu dieser Partei, die ihnen Wohlstand und Arbeit versprach. Die Partei behauptete aber, dass dies nur durch eine Vereinigung Österreichs und Deutschlands erreicht werden könne.

Die Sozialdemokraten waren gegen die Vereinigung. Doch die Menschen wollten endlich Arbeit, Sicherheit und Wohnungen. Keiner fragte, wie die Nationalsozialisten das erreichen wollten.

Der Zweite Weltkrieg (1938-1945) und seine Folgen

Einzug von Hitlers Wagenkolonne in Wien - unbekannt de.wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 DE
Besatzungszonen in Wien - Paasikivi commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Am 12. März 1938 ließ Adolf Hitler die Wehrmacht in Österreich einmarschieren. Am 13. März wurde der "Anschluss Österreichs" an das Deutsche Reich verkündet. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 war Österreich als Ostmark ein Teil Nazi-Deutschlands.

Mit den Novemberpogromen des Jahres 1938 begannen in Österreich die Judenverfolgungen. Synagogen wurden zerstört, jüdische Geschäfte geplündert. Juden wurden gefangen genommen und verschwanden plötzlich. Offiziell wurden sie "umgesiedelt", in Wahrheit wurden sie in Konzentrationslager gebracht, wo sie Zwangsarbeit verrichten mussten, wobei viele ums Leben kamen. Noch schlimmer waren Vernichtungslager, wo die Menschen meist sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Etwa zehn Millionen Juden wurden getötet, wie auch Roma, Sinti, Homosexuelle, behinderte Menschen, Regimegegner, Polen und Russen.

Viele Menschen wussten nichts von diesen Verbrechen, andere wollten nichts davon wissen. Erst nach dem Krieg mussten Deutsche und Österreicher sich eingestehen, dass viele von ihnen an den Verbrechen der Nazis und ihrer Verbündeten Mitschuld trugen.

Große Teile von Wien waren im Krieg durch Bomben zerstört worden, etwa der Stephansdom, die Oper, das Burgtheater, der Prater und viele Wohnhäuser. Der Wiederaufbau dauerte viele Jahre.

Nach 1945 stand Österreich noch zehn Jahre unter Besatzung. US-Amerikaner, Sowjetrussen, Franzosen und Engländer hatten das Land in Besatzungszonen aufgeteilt. Auch Wien war in vier Zonen eingeteilt, nur der 1. Bezirk wurde gemeinsam verwaltet. Erst 1955 wurde Österreich wieder unabhängig.

Wien nach 1955

Die Donauinsel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes - My Friend commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Ab den 50er Jahren gab es immer mehr Autos in Wien. Viele Straßen und die ersten Stadtautobahnen wurden gebaut. In den 60er Jahren begann die Planung der U-Bahn. Die U4 und die U6 fahren heute teilweise auf den Strecken der alten Wiener Stadtbahn, die es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gab.

Der Autoverkehr in der Innenstadt wurde nach und nach verringert. Der Graben wurde 1971 zur ersten Fußgängerzone Wiens, 1974 wurde auch die Kärntner Straße zur Fußgängerzone.

Eines der größten Modernisierungsprojekte war die Errichtung der Donauinsel und des Entlastungsgerinnes in den 70er und 80er Jahren. Ab 2013 wurden auch große Teile der Mariahilfer Straße zur Fußgängerzone. Dieser Plan war zunächst sehr umstritten, gilt heute jedoch als erfolgreich.

Seite dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Aufnahme unserer Nachbarländer in die EU ist die Zusammenarbeit mit diesen Ländern enger geworden. Viele Menschen aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei kommen nach Wien, um hier zu arbeiten.

Sonstiges

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