Der Sommer neigt sich nun dem Ende zu. Die Tage sind schon deutlich kürzer als noch vor einem Monat und die Nächte werden langsam kühl. Das alles sind deutliche Zeichen, dass der Herbst vor der Türe steht.
Jedoch bedeutet das nicht, dass es nun keine schönen warmen Tage mehr geben kann. Die Sonne hat im Herbst noch genug Kraft um die Luft zu erwärmen und für schöne Herbsttage zu sorgen.
Hast du schon einmal den Begriff „Altweibersommer“ gehört? Nachfolgend erfährst du mehr darüber.
Inhaltsverzeichnis
Altweibersommer
Als Altweibersommer wird die im Spätsommer auftretende Schönwetterperiode genannt.
Wie das Wetterlexikon von Austrocontrol dieses Wetterphänomen beschreibt, kannst du hier nachlesen.
Diese herbstliche Schönwetterperiode gibt es nicht nur bei uns in Österreich. Im östlichen Nordamerika wird sie „Indian Summer“ genannt. In Schweden heißt diese Periode „Brigittensommer“, in Frankreich "Éte de la Saint-Martin", in Böhmen "Wenzelsommer" und in der Schweiz wird sie "Witwensommerli" genannt.
Beschreibung
Spätsommerliche Schönwetterperiode, die mit großer Häufigkeit Ende September, aber auch oft bis Ende November, besonders im östlichen Mitteleuropa auftritt.
Ursache ist ein Festlandshoch über Osteuropa, das trocken-kontinentale Luft nach Mitteleuropa einströmen lässt.
Mit dem Altweibersommer gehen eine plötzliche starke Laubverfärbung und das Auftreten von Spinnfäden einher, an denen sich meist junge Spinnen mit dem Wind forttragen lassen.
Eine gleichartige Wetterperiode im östlichen Nordamerika, die oft nur wenige Tage andauert, wird Indianersommer (Indian Summer) genannt.
Namensgebung
... oder wie der Altweibersommer zu seinem Namen kommt.
Die Wissenschafter sind sich nicht ganz einig, woher der Name "Altweibersommer" tatsächlich herkommt. Eine Erklärung für den Namen lautet so:
„Der Ursprung dieses Namens führt weit in die Vergangenheit, in die germanische Mythologie zurück. An September-Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es in den klaren Nächten stark ab. In den Morgenstunden sind zahlreiche Spinnweben durch den Tau deutlich zu erkennen. Nach altem Glauben zeigt sich darin das Wirken der "Nornen", der alten Schicksalsgöttinnen, die die Lebensfäden der Menschen spinnen.“
Eine weitere Erklärung für die Bezeichnung Altweibersommer lautet so:
„Die Bezeichnung Altweibersommer stammt aus der Zeit, als man das Jahr in die Winter- und die Sommerhälfte einteilte. Damals wurden Frühling und Herbst "Weibersommer" genannt. Später hieß der Frühling "Junger Weibersommer" und der Herbst "Alter Weibersommer". Die feinen Spinnweben symbolisierten die dünnen grauen Haare der alten Frauen.“
Ob du nun an die germanischen Göttinnen glaubst oder eher der meteorologischen Erklärung vertraust ... eines ist sicher, der Altweibersommer zählt zu einer der schönsten Jahreszeiten!
Woher kommen all die Spinnfäden?
Wenn im Herbst ein lauer Wind weht und keine Regenfälle oder gar Stürme in Sicht sind, lassen sich viele kleine Spinnen an ihren zarten Fäden durch die Luft pusten. Das hat den Sinn, dass sich die neugeborenen Spinnen schnell verbreiten können und so eine Spinnenüberbevölkerung an einer Stelle leichter vermieden werden kann.
Das ist auch der Grund dafür, warum es im Herbst besonders viele Spinnfäden gibt, die im Tau glitzern können. In der Mythologie galten diese Fädchen übrigens auch als Werk von Elfen oder Zwergen, die für die Mondspinnerin arbeiteten.