Flüchtlinge
Jemand, der seine Heimat fluchtartig verlässt, wird als Flüchtling bezeichnet. Die Gründe für diese Flucht können unterschiedlich sein.
Zuständig für Flüchtlinge ist das Hochkommissariat (UNHCR) der UNO. Derzeit sind viele Millionen Menschen auf der Flucht, da es in ihrem Land nicht mehr sicher ist.
Sie können um Schutz und Aufenthalt (Asyl) in anderen Ländern ansuchen.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- mehr als die Hälfte aller flüchtenden Menschen (51 Prozent) Kinder sind?
- ein Großteil aller Flüchtlinge weltweit in so genannten Entwicklungsländern (= Länder die ohnehin schon sehr arm sind) Zuflucht finden?
- sich Österreich seit dem Ende des 2. Weltkrieges verpflichtet hat, Flüchtlinge aufzunehmen, ihnen zu essen und ein Dach über den Kopf zu geben?
Gründe
Menschen flüchten aus den unterschiedlichsten Gründen.
Kriege, die ein Leben nicht mehr sicher machen, können ein Grund sein.
Außerdem auch Verfolgung und Folter aufgrund politischer Einstellungen, denn nicht überall herrscht Meinungsfreiheit wie bei uns!
Menschen werden auch wegen ihrer Religion verfolgt.
Umweltflüchtlinge müssen ihr Land verlassen, da es nicht mehr bewohnbar ist – beispielsweise durch Naturkatastrophen wie Tsunamis oder Dürre.
Unfassbare Zahlen
Laut UNHCR waren Ende 2020 weltweit mehr als 82 Millionen (82 000 000) Menschen gezwungen ihrer Heimat zu verlassen.
Davon sind 48 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht und werden als Binnenvertriebene bezeichnet. Über 20 Millionen Flüchtlinge wurden registriert. Mehr als 4 Millionen suchten um Asyl an.
Während des 2. Weltkrieges wurden 30 Millionen Menschen vertrieben oder waren auf der Flucht.
(Quelle: UNHCR Österreich Stand 3.3.2022)
Begriffe
Viele dieser Begriffe werden vermischt. Wie diesen Gruppen von Menschen geholfen werden kann, ist aber rechtlich sehr unterschiedlich.
Binnenvertriebene
Damit sind Menschen gemeint, die innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind, aber es nicht verlassen. Die Gründe dafür können zB Krieg, Gewalt, aber auch Naturkatastrophen sein. Da sie nicht ihr Land verlassen haben, sind sie nicht durch die Genfer Flüchtlingskonvention geschützt.
Flüchtlinge
Das sind Menschen, die zur Flucht gezwungen sind und nicht gefahrlos in ihr Heimatland zurückkehren können. Ihr Heimatstaat kann oder will sie nicht mehr schützen. Viele Länder haben sich durch die Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet, Flüchltinge aufzunehmen, zu schützen und versorgen.
Asylsuchende
Diese Menschen haben noch keine offizielle Anerkennung als Flüchtlinge. Sie müssen um Asyl (Aufnahme und Schutz) des jeweiligen Landes ansuchen. Wird Asyl gewährt, werden aus Asylsuchenden Flüchtlinge.
Migrant:innen
Hier verlassen Menschen aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat um aktiv ihre Lebenssituation zu verbessern (zB um ihre Kinder zu versorgen). Sie können aber gefahrlos wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Sie fallen nicht unter den Schutz durch die Genfer Flüchtlingskonvention.
Auf der Flucht
Seit vielen Jahren wird in der Politik wiederholt von einer Flüchtlingskrise in Europa gesprochen. Ein Teil der Menschen auf der Flucht suchen Schutz in Europa. Viele der Menschen auf Seit 2015 sind über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. (Während des 2. Weltkrieges wurden 30 Millionen Menschen vertrieben oder waren auf der Flucht.)
In vielen Ländern herrschen Bürgerkriege oder unzumutbare Lebensumstände (zB in Syrien, Irak, Afghanistan, Pakistan, Eritrea, Nigeria, Somalia).
Eine Flucht ist unglaublich gefährlich und meistens unter dramatischen Umständen. Viele Menschen bezahlen sogenannten „Schleppern“ viel Geld (meistens ihr letztes Geld) um sie in ein anderes Land zu bringen. Doch diese Schlepper sind nur geldgierig und die Flucht bleibt dennoch sehr gefährlich und von Gewalt geprägt.
Viele der Flüchtlinge versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Häufig sterben Menschen dabei.
Manche Familien schicken nur ein Mitglied der Familie auf die Flucht, zum Teil aus Geldgründen, manchmal aber auch, weil die Strapazen einer solchen „Reise“ zu hart sind. Für dieses eine Familienmitglied hoffen sie dann auf eine bessere Zukunft.
Die Lage in der Heimat muss katastrophal sein, dass man eine Flucht, die man eventuell mit dem Leben bezahlt, in Kauf nimmt.
Asyl
Oft ist für flüchtende Menschen völlig ungewiss, wie lange sie in welchem Land bleiben.
Asylbewerber erhalten meistens keine Arbeitserlaubnis. Das heißt, die Menschen, die schon eine sehr harte Zeit hinter sich haben, nicht wissen, wie es ihrer Familie in der Heimat geht und traumatisiert sind von der Flucht, können den ganzen Tag nichts tun als warten. Frust und Depression macht sich breit, auch die Gewaltbereitschaft kann sich steigern.
Viele hoffen darauf, dass es bald eine Möglichkeit gibt, wieder in ihr Heimatland zurückzukehren und dass es sicher genug ist um dort zu leben.
Externe Links
- UNHCR Österreich: https://www.unhcr.org/dach/at/