Bist du schon einmal in den April geschickt worden?
Am ersten April ist es in vielen Ländern Brauch, seinen Freunden oder der Familie eine erfundene Geschichte aufzutischen. Die Leute werden beispielsweise an Orte geschickt, wo sie angeblich etwas finden oder jemanden treffen sollen. Oder sie bekommen irgendwelche erfundene Neuigkeiten zu hören, die nicht stimmen.
Sogar in Zeitungen werden manchmal am 1. April sensationelle, erfundene Geschichten als Wahrheit dargestellt um damit die Leser in den April zu schicken. Dieses „Hereinlegen“ wird auch als Aprilscherz bezeichnet.
Diese Aprilscherze gibt es schon sehr lange – seit dem 16. Jahrhundert – also seit mittlerweile 500 Jahren! Wer allerdings der "Erfinder" der Aprilscherze ist, kann nicht so genau gesagt werden.
Es gibt beispielsweise die Theorie, dass die Tradition mit dem staatlichen Münzwesen in Deutschland zu tun hat. 1530 wurde beschlossen, zum 1. April 10 Jahre später das staatliche Münzwesen zu vereinheitlichen. Kurz vor dem Stichtag wurde der Termin allerdings vertagt. Spekulanten ernteten dafür Hohn und Spott.
Andere behaupten, dass König Karl IX., der über Frankreich herrschte, dafür verantwortlich war. Er verlegte 1564 das bis dahin am 1. April gefeierte Neujahrsfest auf den 1. Januar. Wer dem nicht folgen wollte, galt als "April-Narr".
Der berühmte Dichter Goethe hat über diese Tradition sogar einen Vers geschrieben:
Willst du den März nicht ganz verlieren,
So lass nicht in April dich führen.
Den ersten April musst überstehen,
Dann kann dir manches Gute geschehen.
(Goethe)