Während dieses Spiel früher in Gasthöfen und Lokalen als kurzweiliger Zeitvertreib eingesetzt wurde, hat es sich mittlerweile zu einer echten Trendsportart entwickelt.
Die einfach zu erlernenden Regeln und die schnellen Erfolgserlebnisse sind nur einige Gründe, die den Tischfußball so beliebt machen. Wo immer ein "Wuzler" (so wird in Österreich der Fußballtisch genannt) aufgestellt ist, zieht er begeistertes Publikum an.
Und wenn du selbst nicht spielen willst, hast du beim Zusehen mindestens genauso viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis
Die Regeln
Beim Tischfußball wird zwischen Grund- und Turnierregeln (siehe Link unten) unterschieden. Die Grundregeln des Spiels sind denkbar einfach:
Jede Mannschaft besitzt elf Figuren, die an je vier beweglichen Stangen befestigt sind. An den Griffen, die außerhalb des Spielfeldes liegen, können die Sportler die Stangen und damit die Figuren bewegen. Die Spielerin (der Spieler) kann sie nun sowohl um die eigene Achse drehen, zu sich hinziehen oder von sich wegschieben. Dabei versucht die Spielerin den Fuß ihre Figur so zu platzieren, dass sie den Ball abwehrt oder möglichst gezielt trifft. Am besten in das gegnerische Tor. Gespielt wir entweder zu zweit oder zu viert. Die Spieler stehen dabei einander gegenüber. Geübte beherrschen in diesem Spiel unzählige Kniffs und Tricks.
Es ist nicht alles erlaubt
Die Spieler dürfen die Stangen nicht mehr als 360° Grad (also eine ganze Umdrehung) drehen. Es entstehen sonst zu leicht Glückstreffer. Das Rütteln oder Anheben des Tisches ist nicht gestattet. Beide Hände gehören immer an die Griffe des Kickertisches, außer wenn der Ball in einem toten Winkel liegt und von keiner Figur mehr erreicht werden kann. In diesem Fall wird lieber ein neuer Einwurf oder ein Anspiel von der Ecke aus gemacht.
Wann zählt ein Tor
Eigentlich gilt die Regel: Jeder Ball der die Torlinie überschreitet, ist ein Treffer. Es kann aber passieren, dass der Ball von der Torwand zurück ins Feld springt. Die meisten Hobbyspieler zählen dies allerdings nicht als Punkt und setzen das Spiel fort.
Einwerfen darf nach einem Treffer die Mannschaft, die das letzte Tor NICHT verbuchen konnte. Dabei ist es erlaubt, den Ball in seiner Richtung zu beeinflussen.
Bei Hobbyspielen hat die Mannschaft gewonnen, die als erste sechs Tore erzielt hat. Das ergibt sich daraus, dass bei öffentlichen Kickertischen meistens eine Münze eingeworfen werden muss (50 Cent – 1 Euro). Für diesen Münzeinwurf erhält man 11 Bälle.
Geschichte
Wir nehmen heute an, dass der erste Tischfußballtisch von dem Franzosen Lucien Rosengart entwickelt wurde. Er arbeitete damals bei dem Automobilhersteller Citroen. Im Gegensatz zu den Tischen heute waren die Stangen damals noch an den Kopfenden angebracht.
Diese Idee wurde später von der Schweizer Firma Kicker aufgegriffen und weiterentwickelt. Diese neuen Tische waren in Deutschland, Schweiz und Belgien so beliebt, dass sich das Wort Kicker gegenüber Tischfußball durchsetzte. In der deutschsprachigen Schweiz werden die Tische umgangssprachlich Töggelikasten genannt, in Österreich Wuzler oder Wuzelkasten.
Ein beliebter Glauben ist, dass Tischfußball erfunden wurde um verletzte Soldaten bei ihrer Genesung zu unterstützen. Er wurde sehr erfolgreich bei der Rückgewinnung der Hand-Augen-Koordination (= Fähigkeit Gegenstände mit den Augen zu erfassen und entsprechend die Hände zu bewegen) eingesetzt. Heute finden wir viele Wuzeltische in Lokalen, Gasthöfen oder in gemeinnützigen Einrichtungen, zB Jugendzentren.
Tischtypen
Nicht jeder Tisch hat die gleiche Beschaffenheit. Sie unterscheiden sich durch die Stangen, Material und Form der Figuren, die Eigenschaften der Spieloberfläche und durch den Zustand der Bälle. Einige Tische haben Glasplatten, um ein Reinfassen sowie das unabsichtliche Herausschießen von Bällen zu verhindern.
Der internationale Tischfußballverband unterscheidet derzeit zwischen zwei Tischen. Auf den offiziellen Tischen werden Weltmeisterschaften, auf den anerkannten Tischen, Turniere ausgetragen.
Hilfsmittel
- Griffbänder, Fingerlinge und Handschuhe: Werden benutzt, um das Abrutschen der Hände zu verhindern bzw. um den Halt an den Griffen zu verbessern.
- Silikonöl oder Silikonspray: Lässt die Stangen besser gleiten und erleichtert dadurch die schnelle Ausführung der Schusstechniken.
- Magnesiumcarbonat: Wird wie in der Leichtathletik verwendet, damit die Hände nicht schwitzen.