Schneeglöckchen sind die ersten Blumen die aus der Schneedecke hervorblitzen, sobald es etwas wärmer wird. Sie sind ein sicheres Zeichen dafür, dass nun bald der Frühling kommt.
Weil diese Blumen die ersten sind, die den Frühling ankündigen, werden sie auch Frühblüher oder Frühlingsboten genannt.
Wenn du wissen möchtest, woher das Schneeglöckchen seinen Namen hat und wie es gebaut ist, dann lies einfach weiter.
Wusstest du übrigens, dass die Ameisen für die Verbreitung der Schneeglöckchensamen sorgen?
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung und Vorkommen
Woher das Schneeglöckchen seinen Namen hat, ist nicht schwer zu erraten. Diese Blume hat eine glockenförmige Blüte und blüht bereits, wenn noch Schnee liegt. Der englische Name des Schneeglöckchens lautet „Snowdrop“, was übersetzt Schneetropfen heißt. Der botanische Name dieser Pflanze, Galanthus nivalis, bedeutet frei übersetzt „aus dem Schnee kommende Milchblume“.
In der Natur wächst das Schneeglöckchen vorwiegend in feuchten Laub- und Laubmischwäldern. Schneeglöckchen nutzen in diesen Wäldern die kurze Zeit bevor die Blätter der Laubbäume wieder austreiben und das Licht für sie schlechter wird. Viele Schneeglöckchen werden aber auch wegen ihrer frühen Blütezeit in Gärten gezogen.
Aufbau
Das Schneeglöckchen ist ein Zwiebelgewächs mit jeweils einer weißen, nickenden Blüte. Die Blüte hat drei äußere und drei innere Blütenblätter.
Jedes Schneeglöckchen bringt außerdem zwei linealförmige, fleischige Blätter hervor. Ein Schneeglöckchen wird etwa 8 bis 30 cm hoch.
Die Zwiebel des Schneeglöckchens ist giftig!
Nachdem diese Pflanzen unter Naturschutz steht, darfst du frei in der Natur vorkommende Schneeglöckchen nicht pflücken!
Zwiebel
Die gesamte Energie, die das Schneeglöckchen braucht, um aus der Erde zu kommen, steckt in seiner Zwiebel. Dort sind alle Nährstoffe gespeichert.
Im Frühling verbraucht die Pflanze die Vorräte, die sie im Vorjahr in der Zwiebel angelegt hat.
Blüte
Auf jedem Stängel wächst immer nur eine Blüte, die aus drei äußeren und drei inneren Blütenblättern besteht. Die inneren Blütenblätter sind etwa um die Hälfte kleiner als die äußeren und tragen oft einen grünen Fleck an der Spitze. Diese Flecken sind sogenannte Saftmale.
Wenn du die inneren Blütenblätter genauer betrachtest, siehst du, dass sie auf ihrer Innenseite grünlich gefärbt sind.
Innerhalb der Blütenblätter befinden sich sechs gelbe Staubgefäße. Hier entwickelt sich der Blütenstaub. Die Staubgefäße umringen einen weiteren Teil der Blüte – den „Stempel“.
Fortpflanzung
Schneeglöckchen können sich auf zwei verschiedene Arten fortpflanzen. Die erste Möglichkeit besteht, wie bei vielen anderen Pflanzen auch, durch die Bestäubung der Blüte. Diese erfolgt durch Insekten, die bereits im Februar und März aktiv sind.
Aus der Blüte entwickelt sich nach der Bestäubung die Fruchtkapsel mit dem Samen und dem Nährkörper. Ameisen haben eine Vorliebe für diesen Nährkörper, der am Samen festgewachsen ist. Nach der Fruchtbildung fällt der Stängel zu Boden und die Ameisen tragen den Nährkörper samt Samen in ihren Bau. Oft fressen sie den Nährkörper jedoch bereits unterwegs auf und lassen den Samen unbeachtet liegen. So tragen die Ameisen zur Verbreitung des Schneeglöckchens bei.
Die zweite Möglichkeit zur Vermehrung der Schneeglöckchen sind so genannte Brutzwiebeln. Die Brutzwiebeln entwickeln sich am unteren Ende der ausgewachsenen Zwiebel. Sie lösen sich später von der Hauptzwiebel ab und bilden eigene Stöcke.