Der Frühlingskrokus ist die Krokusart, die bei uns recht weit verbreitet ist.
Er gehört, genauso wie das Schneeglöckchen und die Frühlingsknotenblume, zu den so genannten Frühblühern. Bereits bevor der letzte Schnee geschmolzen ist, sprießen die ersten bunten Spitzen aus der Erde hervor. Das funktioniert deshalb, weil auch Krokusse Knollenpflanzen sind. In der Knolle oder Zwiebel, werden die Nährstoffe, die diese Blume zum Wachsen braucht, über den Winter gespeichert. Im Frühjahr wachsen dann daraus die neuen Krokusse.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Krokusse gehören zur Familie der Schwertliliengewächse.
Die ursprüngliche Heimat des Frühlingskrokus war vermutlich Griechenland und Kleinasien. Durch Händler gelangte diese Pflanze nach Deutschland und Österreich, wo sie von reichen Kaufleuten und Fürsten gekauft wurde.
Heute ist der Krokus sehr weit verbreitet. Der Frühlingskrokus wächst in den Alpen, den Pyrenäen und auf der Balkanhalbinsel. Natürlich wird der Krokus auch in Gärten gerne gepflanzt, da er nach dem Winter einer der ersten Farbpunkte in dem noch mit Schnee bedeckten Garten ist.
Der Krokus bevorzugt saftige Wiesen und nährstoffreiche Böden zwischen 600 und 2.700 Metern Höhe. Hier sind Krokusse oft bestandsbildend. Das bedeutet, dass innerhalb weniger Jahre eine recht große Krokuswiese entstehen kann.
Viele Krokusarten sind auch im Orient, in ganz Europa und in Nordafrika zu finden. In Parks und Gärten wachsen sie auf der ganzen Welt - vorausgesetzt es ist nicht zu heiß oder zu kalt.
Aussehen
Krokusse haben also, wie bereits erwähnt, eine Knolle, die ihnen das Überwintern und das frühe Blühen ermöglicht.
An der Unterseite der Knolle sprießen kleine, fadenförmige Wurzeln, welche die Knolle mit Nährstoffen und Wasser versogen. Außerdem wird die Knolle mit Hilfe der Wurzel fest im Erdboden verankert.
Achtung! Die Knolle des Krokus ist übrigens sehr giftig!
Aus der Oberseite der Knolle wachsen meistens fünf Laubblätter, die fast immer eine weiße Linie in der Mitte aufweisen. Diese Linie ist der Mittelnerv. Die Ränder der Blätter sind glatt.
Die Blüten der Krokusse sind meistens weiß. Sie können aber auch lila, hellviolett oder gelb gefärbt sein. Einzelne Züchtungen können auch andere Farbvarianten hervorbringen. Die Blüte der Krokuspflanze besteht aus 2 mal 3 Blütenblättern, von denen die äußeren etwas größer als die inneren sein können.
Die Staubblätter im Inneren der Blüte sind meist gelb. Wenige Arten haben auch schwarze oder weiße Staubblätter. Bestäubt werden diese Pflanzen durch Insekten. Für Hummeln, die schon sehr früh im Jahr unterwegs sind, stellen alle Frühblüher eine sehr wichtige Nahrungsquelle dar.
Vermehrung
Krokusse können sich auf zwei unterschiedliche Arten (geschlechtlich und ungeschlechtlich) vermehren.
Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung entstehen nach der Blütezeit aus der Knolle oder Zwiebel so genannte Tochterknollen, die auch Brut- oder Verjüngungsknollen genannt werden. Aus diesen neuen Knollen wachsen im folgenden Jahr wieder neue Blüten und Blätter.
Bei der geschlechtlichen Vermehrung reifen nach der Bestäubung erst im Sommer langsam hartschalige Samen heran. Die Samen sind Frostkeimer. Das bedeutet, dass sie erst nach einem Frost - also im nächsten Frühjahr - keimen können. Haustiere und Vögel sorgen für die Verbreitung indem sie die Samen fressen. Die Samenschalen können im Magen und Darm aber nicht zerstört und verdaut werden. So werden die Samen unbeschadet an einem anderen Ort wieder ausgeschieden. Wenn sie in den Boden gelangen, beginnen sie nach dem Winter zu keimen und langsam entsteht aus einem Samen wieder ein blühender Krokus. Allerdings dauert es immerhin bis zu 7 Jahren, bis aus einem solchen Samen eine blühende Pflanze wird.
Verwendung
Der Krokus war vermutlich bereits in der Antike bekannt. Er diente den Ägyptern, Hebräern und Phöniziern als Heilpflanze und in der Küche.
Aus Krokussen wurden auch Duftstoffe hergestellt. Die Römer verwendeten diese Pflanze zum Färben von Stoffen.
Später, im Mittelalter, hatte der Krokus eine besondere Bedeutung. Es hieß, der Krokus sei ein pflanzliches Allheilmittel. Deshalb wurde er auch als König der Pflanzen bezeichnet.
Auch heute noch hat diese Pflanze eine wirtschaftliche Bedeutung. Eine Art des Krokus, der Crocus sativus, liefert das sehr teure Gewürz Safran, das früher besonders zum Kuchenbacken verwendet wurde, um dem Gebäck eine schöne gelbe Farbe zu verleihen. Aber auch Stoffe wurden mit Safran leuchtend gelb gefärbt.