Reiten ist eine sehr beliebte Sportart, vor allem bei Teenagern.
Kaum eine Sportart bietet so viel Abwechslung und unterschiedliche Möglichkeiten, wie der Pferdesport.
Hier erfährst du welche Ursprünge dieser Sport hat und welche vielseitigen Varianten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lange vor unserer heutigen Zeit entdeckten die Menschen das Pferd als Reit-, Zug- und Lasttier. Die Pferde wurden damals von den Menschen noch nicht gezüchtet. Es gab große Herden mit Wildpferden, die umherzogen. Die Menschen fingen sich einzelne Pferde und zähmten sie. Die Pferde damals waren noch nicht so groß, wie sie es heute sind. Sie hatten nur etwa die Größe unserer heutigen Haflinger und sahen ziemlich struppig aus.
Nach und nach entdeckten die Menschen, dass Pferde nicht nur sehr nützlich, sondern auch für Freizeit tolle Gefährten waren. Diese Entwicklung dauerte allerdings viele tausend Jahre.
Mit der Zeit entwickelten sich die unterschiedlichsten Reit- und Fahrstile. Aus diesen wiederum entstanden die einzelnen Pferdesportarten, die wir heute kennen. Auch an Reiterspielen fanden die Menschen zunehmend Gefallen.
Da das Pferd in der heutigen Zeit vor allem als Sport– und Freizeitgefährte Verwendung findet, wird nach immer neuen Sport- und Spielmöglichkeiten rund um das Pferd gesucht. Sogar die unterschiedlichen Reitstile, die sich in den verschiedenen Ländern unabhängig voneinander entwickelt hatten, beginnen sich immer mehr auszubreiten und zu mischen.
So erfreut sich zum Beispiel das so genannte „Westernreiten“ in Österreich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit.
Allgemein
Reiten bedeutet nicht nur, sich in einen Sattel zu setzen und den Anweisungen zu folgen, die der Reitlehrer oder die Reitlehrerin gibt.
Zum Reiten gehört zumindest das Striegeln des Pferdes vor dem Reiten und das Absatteln und Versorgen des Pferdes nach dem Reiten dazu.
Wenn du „dein“ Pferd als Partner betrachtest und dich entsprechend verhältst, wird dich der Pferdesport schnell begeistern.
Anfang
Aller Anfang ist schwer...
Bevor du mit der Reiterei beginnen kannst, musst du dir einen geeigneten Reitstall – am besten in deiner Nähe – suchen.
Manche Reitlehrer und Reitlehrerinnen haben die Angewohnheit, dich gleich auf das fertig gesattelte Pferd zu setzen, so dass es nur schwer möglich ist, mit deinem zukünftigen Partner, dem Pferd, eine „Beziehung“ aufzunehmen.
Ist es vom Stallbetrieb her nicht machbar, die Pferde vorher selber zu striegeln, so sollte doch zumindest die Möglichkeit bestehen, das Pferd selber aus der Box in die Reithalle oder auf den Reitplatz zu bringen!
Ausrüstung
Je nachdem für welchen Reitstil du dich entscheidest, benötigst du unterschiedliche Kleidung und Schuhe.
Fällt deine Wahl auf einen Reitstall, der „englisch“ unterrichtet, brauchst du eine Reithose und hohe Reitstiefel.
Entscheidest du dich für den Westernreitstil, so genügen bequeme Jeans. Stiefel brauchst du hier aber auch – am besten Westernboots. Es gibt fürs Westernreiten auch eigene Boots, die leider nicht überall zu bekommen sind. Geschäfte, welche die richtige Ausrüstung führen, sind in Österreich noch selten.
Am wichtigsten ist es, einen Helm zu tragen – egal, welchen Reitstil du wählst.
Auch bei der Ausrüstung für das Pferd wird übrigens zwischen den beiden Reitstilen unterschieden.
Englischer Reitstil
Der heutige englische Reitstil entstand aus der Hochkultur des Reitens in den Adelshäusern.
Wichtigster Bestandteil dieses Reitstils ist das Dressurreiten. Durch das Dressurreiten wird eine weichere und gesündere Gangart für Pferd und Reiter geübt. Ziel des Dressurreitens ist nicht die sture Aneinanderreihung von Lektionen, auch nicht das stundenlange im Kreis herumhetzen, sondern die Schulung des Pferdes mehr Gewicht auf den Hinterbeinen zu tragen. So wird die Gesundheit des Pferdes durch Entlastung der Vorderbeine und die Gesundheit des Reiters geschont. Außerdem ist diese Grundschulung des Pferdes die Lebensversicherung des Reiters und der Reiterin im Gelände.
Einer der wesentlichen Unterschiede des Englischen Reitstils zum Westernreiten ist, dass die Zügel in ständigem Kontakt mit dem Pferdemaul stehen und der Reiter das Pferd bei jedem Schritt antreibt bzw. den Takt angibt.
Western-Reiststil
Das Westernreiten entstand durch die Einflüsse der ersten spanischen Einwanderer in Amerika. Der Stil wurde durch die Arbeitsbedingungen der Cowboys auf der Ranch geprägt. Diese Rinderhirten verbrachten lange Zeit im Sattel. Das beeinflusste die Ausrüstung, den Sitz und die Zügelführung (der Zügel soll hier lose hängen). Die Geschicklichkeit und das Vertrauen von Pferd und Reiter ist diese Arbeit notwendig.
Heute wird das Westernreiten auch bei uns in Europa immer beliebter. Es gibt Wettkämpfe, bei denen Pferd und Reiter bestimmte Aufgaben zu bewältigen haben. Dabei muss das Pferd mitdenken und oftmals selbständig Übungen bewältigen.
Das Pferd wird beim Westernreiten hauptsächlich über Gewichtsverlagerung und Druck am Körper gelenkt und die Geschwindigkeitsänderung erfolgt über die Stimme.
Der Gehorsam des Pferdes wird auch hier sehr wichtig genommen. Westernpferde sind im Allgemeinen kleiner, wendiger und ausdauernder als Englische Pferde.
Freizeitreiten
Viele Reiter und Reiterinnen haben keine Lust an irgendwelchen Wettbewerben oder Turnieren teilzunehmen.
Sie sind so genannte Freizeitreiter.
Eine wichtige Voraussetzung für das Freizeitreiten ist aber trotzdem, dass der Reiter und die Reiterin gut im Sattel sitzen und das Pferd gehorcht. Dieser Gehorsam kann durch verschiedene Dressurübungen, aber auch durch das Überspringen kleinerer Hindernisse und oftmaliger Gangwechsel geübt werden.
Nachdem beim Freizeitreiten vor allem im Gelände geritten wird, ist der Gehorsam des Pferdes die notwendige Versicherung für den Reiter. Ein Sturz im Gelände kann schwere Folgen haben!
Ob dieser Gehorsam nun durch englische Reitweise oder durch Westernreiten erzielt wird, spielt dabei keine Rolle.
Wettbewerbe
Es gibt verschiedene Reit- und Fahrwettbewerbe für Mensch und Pferd. Je nach Reitstil wird in unterschiedlichen Bewerben gegeneinander angetreten.
Pferdespiele
Polo
Das ist ein Mannschaftssport. Hier treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Die ReiterInnen haben einen Schläger in der Hand mit dem sie einen Ball in das jeweils gegnerische Tor schießen müssen. Bei diesem Spiel müssen die Pferde sehr wendig sein und einiges ertragen können, denn die Reiter gehen manchmal nicht gerade sanft mit ihnen um. Gewonnen hat natürlich die Mannschaft mit den meisten Punkten.
Horseball
Das ist ebenfalls ein Mannschaftssport. Hier allerdings gibt es keine Schläger. Der Ball, der in den gegnerischen Korb geworfen werden soll, ist größer als der Ball für Polo und hat Schlaufen, an denen er aufgehoben werden kann. Die Reiter, die diesen Sport ausüben, müssen sehr geschickt sein, um den auf dem Boden liegenden Ball aufheben zu können. Damit die Pferde nicht überfordert werden, hat jede Mannschaft zwar sechs Spieler, zwei davon sind aber immer in der Outzone und können eingewechselt werden.
Es gibt noch eine Menge andere Wettbewerbs- und Pferdespielarten wie etwa Orientierungsreiten, Ringstechen, Skijöring, Wanderreiten, Fuchsjagden, Polocross und Leistungspflügen.
Eine spanndende Arbeit mit den Pferden ist außerdem die Freiarbeit mit dem Pferd, die vor allem durch den „Pferdeflüsterer“ bekannt wurde. Sie eröffnet erstaunliche Möglichkeiten in der Pferdearbeit und der Beziehung mit dem Pferd.
Noch mehr über Reiten und Fahren in Österreich kannst du bei den einzelnen Links in der Linkliste erfahren.
Externe Links
Landesverbände für Reiten und Fahren:
- im Burgenland
- in Kärnten
- in Niederösterreich
- in Oberösterreich
- in Salzburg
- in der Steiermark
- in Tirol
- Vorarlberg
- in Wien