Spielidee
Die grundlegende Spielidee beim Tennis besteht darin, einen Tennisball mit einem Schläger über das Netz in das gegnerische Spielfeld zu schlagen. Dabei unterschieden wir das Einzelspiel (einer gegen einen) und das Doppelspiel (zwei gegen zwei). Das Hin- und her-Schlagen des Balles über das Netz wird Ballwechsel genannt. Ziel eines Ballwechsels ist es, den Gegner den Spielregeln entsprechend so an- oder auszuspielen, dass dieser den Ball nicht mehr oder nur fehlerhaft retournieren kann. Der Ball darf dabei höchstens einmal aufspringen, bevor er wieder ins Feld des Gegners zurückgeschlagen wird.
Geschichte
Die Ursprünge des Tennisspiels liegen weitgehend im Nebel grauer Vorzeit. In vielen Kulturen, verteilt über die ganze Erde, wurden nachweislich Spiele ausgeübt, die in irgendeiner Weise in ihrer Spielidee oder mit ihren Spielgeräten auf spätere Schlägersportarten hinweisen. Der Begriff Tennis leitet sich vom französischen „tenez“ ab, was soviel wie „nehmt oder haltet“ (den Ball) bedeutet, und in den Anfängen wahrscheinlich ein Zuruf des Aufschlägers an seinen Mitspieler gewesen ist. Das Spiel entwickelte sich aus dem Freizeitvergnügen nordfranzösischer Mönche, die auf ihren Klosterhöfen versuchten, einen Ball in die Arkadenbögen rund um den Hof zu spielen. Im 13. Jahrhundert Das erfreute sich das Spiel rasch auch außerhalb der Klostermauern großer Beliebtheit. Im 14.und 15. Jahrhundert finden wir in Italien mit „Pallone“ und in Frankreich mit „jeu de paume“ die Ahnen des Tennis. Der aus Lederstücken genähte Ball wurde als „jeu de paume“ („Spiel mit der Handfläche“) zunächst mit der bloßen oder handschuhgeschützten Hand geschlagen. Die ersten Schlaggeräte die sich ebenfalls in dieser Zeit entwickelten waren zunächst vollständig aus Holz, dann mit Pergament und etwa ab dem 16. Jahrhundert mit Saiten bespannt.
Spielfeld
Tennis wird im Freien oder in der Halle gespielt. Die Abmessungen des Spielfeldes sind dabei immer gleich. Unterschiedlich ist jedoch der Bodenbelag. Während im Freien vorwiegend auf Sand-, Hart- oder Rasenplätzen gespielt wird, sind in der Halle meistens spezielle Kunststoff- oder Teppichbeläge vorherrschend. Die unterschiedlichen Bodenbeläge verändern das Absprungverhalten des Balles zum Teil sehr stark und erfordern so eine gute Anpassungsfähigkeit der Tennisspieler.
Das Spielfeld ist ein Rechteck. Es ist 23,77m lang und beim Einzel 8,23m, beim Doppel 10,97m breit. Die Linien, die den Platz am Ende und an den Seiten begrenzen, werden als Grund- bzw. Seitenlinien bezeichnet. Die beiden Spielhälften werden durch das Netz getrennt. Das Netz ist in der Mitte des Platzes 91,4cm und außen 107cm hoch. Zusätzlich gibt es vier Aufschlagfelder, die durch die Aufschlaglinie (auf beiden Seiten des Platzes 6,40m vom Netz entfernt) und die Mittellinie begrenzt werden. Alle Linien zählen zum Spielfeld und sind weißer Farbe. Springt ein Ball auf einer Linie auf, gilt er als in den Teil des Platzes gespielt, den die Linie begrenzt. Also erst wenn der ganze Ball außerhalb des Spielfeldes bzw. der Linie aufspringt, ist er >aus bzw. out.
Spielregeln
Das umfangreiche Tennis-Regelwerk hat sich in einer langen Zeitspanne entwickelt und wurde ständig verbessert. Heute ist der Internationale Tennisverband (ITF – The International Tennis Federation) für die Veröffentlichung der Regeln verantwortlich. Es werden alle für das Spiel erforderliche Dinge wie Spielfeld, Tennisbälle, Tennisschläger, Bekleidung, Wettkampfregeln, Punktgewinn, Punktverlust und vieles mehr, genau festgehalten. Einige der Regeln sind nur dann von Bedeutung, wenn du Tennis als Turniersport ausübst.
Spieldauer
Tennis hat keine zeitliche Begrenzung wie zum Beispiel Fußball oder Handball. Aus diesem Grund können manche Spiele sehr lange dauern. Gespielt wird meist über zwei oder drei Gewinnsätze. Der Spieler, der als Erster die vorgegebene Anzahl von Sätzen gewinnt, hat das Match gewonnen. Bei Spielen mit zwei Gewinnsätzen kann das Spiel höchstens drei, bei Spielen mit drei Gewinnsätzen höchstens fünf Sätze dauern. Hierbei sind Matches von drei bis vier Stunden Dauer keine Seltenheit. Im Damentennis wird bei allen Turnieren ausschließlich auf zwei Gewinnsätze gespielt.
Spielablauf
Zunächst wird ausgelost welcher Spieler mit dem Aufschlagspiel beginnt. Dieser fängt immer von der rechten Seite an, nach jedem Punkt wechselt er beim Aufschlag die Position. Der andere Spieler steht ihm beim Rückschlag immer diagonal gegenüber.
Beim Aufschlag muss der Ball aus der Luft in das gegnerische Aufschlagfeld befördert werden. Dabei darf der Ball weder ins Netz noch außerhalb des Aufschlagfeldes gelangen. Falls dies doch geschieht, bekommt der Spieler einen zweiten Aufschlag. Begeht er einen erneuten Fehler, spricht man von einem „Doppelfehler“ und der Punkt geht an den anderen Spieler.
Zählweise
Für einen Tennisanfänger scheint die Zählweise im Tennis zunächst unverständlich. Ein Tennismatch wird nach Punkten, Spielen und Sätzen gewertet. Um die ungewöhnliche Punktezählung 15, 30 und 40 zu verstehen, machen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte des Tennisspiels. Bei den Vorläufern des heutigen Tennis wurde bereits im 14. Jahrhundert in Frankreich um Geld gespielt. Es gab angeblich sogar richtige Berufsspieler. Die seltsame Zählweise hat höchst wahrscheinlich etwas mit der damaligen Währung zu tun. So wurde um 4 Sous für ein Spiel gekämpft. 1 Sous aber hatte 15 Deniers. Diese 15 Deniers mussten bei jedem verlorenen Punkt an den Netzpfosten gelegt werden. Beim dritten verlorenen Punkt hätte jeder 45 Deniers hinterlegt. Mit dem nächsten Fehler und dem Verlust des Spiels waren natürlich auch die 45 Deniers weg. Als das Spiel später nach England exportiert wurde und natürlich nicht mehr um französisches Geld gespielt wurde, muss die 5 bei 45 verschwunden sein, wahrscheinlich weil es sich 40 schneller aussprechen ließ. Und so zählen alle Tennisspieler „15 – 30 – 40 – Spiel“.
Ausrüstung
Zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen zählen der Tennisschläger, Tennisbälle, Tennisschuhe und Tennisbekleidung.
Schläger Der Tennisschläger sah schon zu Zeiten des Major Wingfield (Ende des 19. Jhdt.) im Prinzip so aus wie heute. Die ellipsoide bis runde Form des Schlägerkopfes, der Schaft, die Griffform und die Art der Bespannung sind bis heute geblieben. Stark verändert haben sich vor allem die Materialien, aus welchen die Schläger gefertigt werden. Hier gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Modellen, welche den verschiedenen Spielertypen das Spiel erleichtern soll. Vollständig verschwunden ist der früher gebräuchliche schwere Schläger aus Holz mit kleiner Schlagfläche (ca. 450 cm²). Durchgesetzt haben sich verschiedenste leichtere Kunststoffschläger mit wesentlich vergrößertem Schlägerkopf. Die großen Veränderungen im Schlägerbau sind auch für die höheren Ballgeschwindigkeiten im Tennis verantwortlich.
Schlägerbespannung Wenn du einen Kindertennisschläger im Sportfachgeschäft kaufst, ist dieser meistens bereits mit einer Bespannung versehen. Wenn du dir diese genauer ansiehst, wirst du erkennen, dass die Saiten in zwei verschiedenen Richtungen verlaufen, nämlich in Längs- und in Querrichtung. Für alle Längssaiten gilt, dass sie länger sind als die Quersaiten und, dass es immer mehr Quersaiten gibt als Längssaiten. Das Bespannen eines Tennisschlägers sieht anfänglich sehr kompliziert aus und erfordert natürlich auch eine gewisse Erfahrung und Sorgfalt. Man benötigt dafür auch eine spezielle Bespannungsmaschine. Auch wenn du es kaum glauben kannst, besteht eine Bespannung meistens nur aus einem einzigen langen Stück einer Tennissaite. Die Länge der benötigten Saite richtet sich dabei nach der Größe der Schlagfläche und beträgt je nach Schläger etwa 10-12 Meter.