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Das Wort Fronleichnam kommt aus dem Alt- bzw. Mittelhochdeutschen und bedeutet „Des Herren Leib“. Damals hatte das Wort liknam ð lichnam ð Leichnam noch nicht die gleiche Bedeutung wie heute. Man bezeichnete damit den lebendigen Leib.

Der offizielle Titel des Festes lautet: „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Es wird gefeiert, dass Jesus beim letzten Abendmahl (am Gründonnerstag) sein Fortbestehen im Brot (Leib) und Wein (Blut) verkündet hat. Deshalb ist dieser Feiertag ein Donnerstag.

Eigentlich sollte Fronleichnam ja am Gründonnerstag gefeiert werden. Da der Gründonnerstag jedoch in der Fastenzeit liegt und deshalb eher still begangen wird, wurde für Fronleichnam der 2. Donnerstag nach Pfingsten festgelegt.

Dieses Fest ist eines der wenigen, welches keinen heidnischen oder jüdischen Ursprung hat. Es entwickelte sich erst gegen Ende des 11. Jahrhunderts. Um 1200 zeigte man erstmalig in einer Eucharistiefeier verwandeltes Brot. Im Jahre 1264 schrieb Papst Urban IV. das Fronleichnamsfest für die ganze Kirche vor. Papst Johannes XXII setzte es in die Praxis um und wählte den 2. Donnerstag nach Pfingsten für die Feierlichkeiten. Richtig durchsetzen konnte sich das Fest allerdings erst im 14. Jahrhundert, nachdem es vor allem vom Dominikanerorden verbreitet wurde.

Wichtigster Bestandteil des Fronleichnamsfestes war seit jeher eine feierliche Prozession. Bei dieser trägt der Priester die Monstranz hoch erhoben. Er führt damit den Zug der Prozession an. Der Weg führt zu vier provisorisch aufgebauten Altären, welche die vier Evangelien symbolisieren sollen. Die erste urkundlich erwähnte Fronleichnamsprozession wurde 1277 in Köln abgehalten.

Fronleichnam wird in vielen katholischen Gegenden beinahe wie ein Volksfest begangen. In manchen Regionen Österreichs haben sich die Fronleichnamsprozessionen zu richtigen Touristenmagneten entwickelt. Blumen spielen bei den Prozessionen seit jeher eine wesentliche Rolle. In vielen Orten der Steiermark und Kärnten beispielsweise legen die Frauen früh am Morgen ganze Teppiche aus Blumen. Dafür wird ein Untergrund aus Tannen- und Fichtennadeln vorbereitet und auf diesem werden mosaikartige Muster, Bilder oder Sprüche aus Blumen aufgebreitet. Dieser Brauch wurde vor ca. 200 Jahren aus Italien übernommen. Andernorts bilden Kinder die Spitze der Prozession und streuen Blütenblätter auf den Weg. Es gibt auch Prozessionen, die auf dem Wasser stattfinden. Diese Tradition ist vor allem im oberösterreichischen Seengebiet zu beobachten.

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