Frau Hildegard, Herrin von Hernals, hatte ihren Mann im Krieg verloren. Sie hatte zwei Söhne. Heinrich, der ältere und sanftere, liebte die Dornbacher Fleischhauertochter Agnes. Burghart, der zweite Sohn, war ein wilder Jäger und verstand sich nicht mit Heinrich.
Frau Hildegard verbat Heinrich jeden weiteren Verkehr mit Agnes. Heinrich zog voll Verzweiflung auf einen Kreuzzug. Agnes schenkte ihm zum Abschied einen Beutel voll Heimaterde.
Heinrich war fünf Jahre verschollen. Längst bereute Frau Hildegard ihre Hartherzigkeit. Sie entschloss sich zu einem Gelübde: Sie schwor, Heinrich keinen Wunsch zu versagen, sollte er wieder nach Hause kommen.
Eines Tages brachte ein Bote die Nachricht, dass Heinirch auf dem Heimweg sei. Er war auf dem Kreuzzug verwundet worden, Sklave in Syrien gewesen, nach Griechenland geflohen und hatte dort Kriegsdienste geleistet.
Burghart, der selbst Herr an der Als werden wollte, ritt Heinrich entgegen, um ihn mit Gewalt am Betreten des Heimatbodens zu hindern. Aber Heinrich konnte den Kampf vermeiden. Er trat auf die Heimaterde aus Agnes´ Beutel.
So erfüllte sich das Gelübde der Mutter. Heinrich und Agnes heirateten. Er und seine Nachfolger wurden die "Griechen von Hernals" genannt.