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In Süd- und Mittelamerika wurden Fledermaus-Arten entdeckt, die das Blut von Hühnern und anderen Geflügelarten trinken. Somit war die Vampir-Mythos geboren und die Verbindung zwischen Vampiren und Fledermäusen besiegelt.



Inhaltsverzeichnis

Der Vampir-Mythos

Der Glaube an Vampire ist hauptsächlich in Europa verbreitet. (Das Wort Vampir kommt übrigens aus dem Serbischen.)

Der Glaube an Wesen, die sich vom Blut der Lebenden ernähren, existiert allerdings in vielen Kulturen und auf vielen Kontinenten. Hier eine kleine Auswahl:

  • Afrit: Stammt aus der arabischen Mythologie und ist der Geist einer/s Ermordeten, die/der zurückkehrt, um Rache zu nehmen.
  • Baka: Dämon aus Haiti, der nach dem Tod auf die Erde zurückkehrt, um sich an Menschenfleisch zu laben.
  • Danag: Philippinischer Vampirdämon, der – einst den Menschen wohl gesonnen – durch das Schlecken eines Tropfen Blutes zum Vampir wurde.
  • Jigarkhvar: Indische Dämonin, versetzt Menschen mittels ihres Blickes in Ohnmacht, nimmt ihre Leber heraus und isst sie.
  • Mulo: Vampire und Totengeister der Zigeuner-Mythologie, die Nachts die Lebenden erschrecken; sie haben Leiber ohne Knochen und an den Händen fehlen die Mittelfinger.
  • Yara-Ma-Yha-Who: Vampir der Aborigines, der auf Bäumen lebt und sich auf seine Opfer fallen lässt. Er soll sehr klein sein, aber einen extrem großen Kopf haben. Seinen Opfern saugt er das Blut mit den Fingern aus, an denen kleine Sauger sitzen sollen.
  • Zmeu: In Moldawien beheimateter Vampir, der meist in Gestalt einer Flamme erscheinen soll. Er trinkt hauptsächlich das Blut von Frauen und soll zudem alles stehlen, was nicht niet und nagelfest ist.


Was hat es mit Dracula auf sich?



 
Graf Draculae - Vlad III

Die bekannteste Vampirfigur ist ohne Zweifel Graf Dracula. Zum ersten Mal tauchte er in dem gleichnamigen Roman von Bram Stoker, im Jahre 1897 auf. Davor gab es aber schon etliche Schauerromane über ähnliche Blutsauger.

Der historische Vlad III. Draculae lebte im 15. Jahrhundert im rumänischen Fürstentum der Walachei. Als er im Krieg von den Osmanen (alter Begriff für Einwohner der Türkei) als Geisel gehalten wurde, lernte er eine schreckliche Hinrichtungsart kennen, das Pfählen. Diese Methode setzte er später gegen seine Feinde und Verbrecher ein.

Seine ersten Opfer waren hohe Adelige, die sich unloyal – also untreu – verhalten hatten. Bei einem späteren Angriff der Osmanen, ließ er dann mehrere Hundert gefangene Soldaten pfählen. Diese blutrünstige Grausamkeit ließ ihn später zur Vorlage des Grafen Dracula werden.


Gibt es moderne Vampire?



 
Trinkt auch kein Blut! (Robert Pattinson aus "Twilight")

Die amerikanische Schrifstellerin Anne Rice hat mit ihren Büchern Chroniken der Vampire, einen regelrechten Vampir-Boom ausgelöst. Es entstand eine eigenständige Randgruppe der Gesellschaft, die dem Vampirismus huldigt. Anhänger dieser Gruppen kleiden sich im Stil der gängigen Vorstellung von Vampiren.

Dabei entstehen zahlreiche Überschneidungen mit anderen Subkulturen, wie etwa der Gothic-Szene oder der Heavy-Metal-Szene. Mitunter gibt es sogar vereinzelt Menschen, die ihre Faszination für Vampire soweit treibt, dass sie sich für viel Geld von ihren Zahnärzt/Innen die Eckzähne zuspitzen lassen. Doch trinken diese Vampir-Begeisterten tatsächlich Blut? Wohl kaum…

Denn der Verzehr von Blut ist für Menschen äußerst unverträglich! Menschen sind gar nicht in der Lage Blut zu verdauen.


Vampire, die es WIRKLICH gibt

 
Blutegel


 
4 mm große Zecke


 
süßer kleiner Weißflügelvampir...

Blutegel

Auch Blutegel ernähren sich – wie der Name schon sagt – von Blut. Diese Tiere sind mit dem Regenwurm verwandt, können aber im Gegensatz zu ihm nur in feuchter Umgebung überleben.

Hat ein Blutegel es geschafft, sich mit seinen Saugnäpfen an einem Blutspender festzuhalten, sucht er mit seinem anderen Ende nach einer geeigneten Bissstelle. Dann sägt er mit seinem Kiefer eine Ritze in die Haut und saugt das Blut heraus. Es dauert etwa 30 Minuten, bis er satt ist und sich fallen lässt.

Bei bestimmten Krankheiten werden Blutegel in der Medizin eingesetzt. Es gibt sogar Blutegel-Züchter.

Zecken

Die Zecke ist ein kleines Spinnentier mit 8 Beinen und einem Rüssel. Weil sie gefährliche Krankheiten übertragen kann, ist sie allgemein gefürchtet. Sie lebt in Wiesen und im Laub von Sträuchern. Dort wartet sie auf ihre Opfer.

Streift ein Blutspender ihren Lauerposten, klammert sie sich geschickt an ihm fest. Nun beginnt die Suche nach einem geeigneten Essplatz – die Zecke ist dabei sehr wählerisch und krabbelt oft mehrere Stunden auf der Haut herum. Mit ihrem Rüssel sticht sie in die Haut und beginnt ihre Mahlzeit.

Voll gesaugt hat sie in Etwa die Größe einer Rosine.

Vampirfledermaus

Dieser spezielle Fledermausart gibt es nur auf dem amerikanischen Kontinent zu finden. Sie sind die einzigen Säugetiere, die sich ausschließlich vom Blut anderer Säugetiere oder Vögel ernähren. Es werden drei Arten unterschieden, die in jeweils einer eigenen Gattung geführt werden:

  • der Gemeine Vampir
  • der Kammzahnvampir
  • der Weißflügelvampir

Gemeine Vampire bevorzugen Säugetiere als Opfer, insbesondere Rinder. Die beiden anderen Arten haben sich eher auf Vögel spezialisiert.

Die Gefahren des Bisses liegen weniger im Blutverlust (pro Mahlzeit werden etwa 20 bis 30 Milliliter Blut aufgenommen) als in der Infizierung des Opfers mit Krankheiten wie Tollwut.

Weitere Tiere, die sich von Blut näheren, sind die Gelsen.


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