Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges ging in Österreich auch die Monarchie zu Ende. Bis dahin wurde Österreich von einem Kaiser, dem Monarchen, regiert.
Österreich musste sich jetzt neu orientieren. Es wurde beschlossen, dass die neue Staatsform die einer demokratische Republik werden sollte. Im ersten Jahr der Republikgründung hieß der Staat Deutsch-Österreich.
Dieses Ereignis fand am 12. November 1918 statt. Die Erste Republik bestand jedoch nur bis zum Jahr 1938 - bis Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen wurde.
Die ersten Jahre
Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war für Österreich sehr schwierig. Die Volksvertreter mussten rasch ans Werk, denn wirtschaftlich stand das Land vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe.
Durch den Verlust von Ungarn, Böhmen, Mähren, Südtirol und Slowenien war Österreich auf nur noch 12 Prozent seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Bedeutende ehemalige Wirtschaftsstandorte waren für immer verloren. Es schien, als ob der junge Staat allein nicht Lebensfähig wäre.
Doch die neu eingesetzte Regierung gab ihr Bestes und machte letztlich das Unmögliche möglich.
Bedeutende Politiker der Geburtsstunde der Ersten Republik waren:
- Karl Seitz - Vorsitzender der ersten provisorischen (vorübergehenden) Nationalversammlung
- Karl Renner - erster Staatskanzler der Republik
- Viktor Adler - erster provisorischer Außenminister
In der ersten Koalitionsregierung von 1918 bis 1920 entstanden noch heute bedeutende Sozialgesetze wie Beispielsweise die Schaffung der Arbeiterkammer, die Sozialversicherung und der Acht-Stunden-Tag.
Was geschah mit dem letzten Kaiser? Er verzichtete am 11. November 1918 auf einen Anteil an den Staatsgeschäften und musste schließlich am 24. März 1919 gemeinsam mit seiner Familie das Land verlassen. Etwa zwei Wochen später wurde in Österreich der Adel abgeschafft.