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Weißer Hai beim Anschwimmen; © Klaus Jost

Immer wieder geraten Haie in die Schlagzeilen, wenn gerade ein Mensch von einem angegriffen wurde. Sie werden dann als gefährliche Räuber dargestellt, die nichts Besseres zu tun haben, als Menschen zu verfolgen. Das stimmt aber nicht. Diese Angriffe sind meistens Unfälle, bei denen Haie, Menschen mit Fischen verwechseln.

Wenn du weiter liest, kannst du mehr über die größten Räuber der Meere erfahren und nachlesen, warum sie so einen schlechten Ruf haben.


Karibische Riffhaie; © Klaus Jost


Inhaltsverzeichnis

Allgemein

 
Riesenhai beim Fressen

Haie gehören zur Klasse der Knorpelfische. Das bedeutet, dass ihr Skelett komplett aus Knorpeln besteht. In den Knorpeln ist jedoch viel Kalk gelagert, sodass sie sehr fest sind. Die meisten anderen Fische sind so genannte Knochenfische. Ihr Skelett besteht aus Knochenmaterial.

Weltweit gibt es zurzeit an die 500 bekannte Haiarten, die fast alle räuberisch sind. Es gibt allerdings einige Ausnahmen:

  • der Walhai, der zugleich die größte Haiart ist und eine Länge von bis zu 14 Metern erreichen kann,
  • der Riesenmaulhai und
  • der Riesenhai.

Diese Haiarten ernähren sich ausschließlich von Plankton. Das sind kleinste lebende Tierchen und Pflanzen, die im Wasser frei schweben.

Der Name „Hai“ stammt übrigens vom isländischen Wort „hai“ ab, das Haken bedeutet. Mit diesem Haken ist die Form der Schwanzflosse von Haien gemeint.


Geschichte

 
Carcharocles Megalodon; © W. KRAUS Georeproduktion, 2009

Haie gibt es schon seit etwa 350 Millionen Jahren.

Viele der Urzeithaie hatten mehrere lange Stacheln auf ihrem Kopf, die möglicherweise ihrer Verteidigung dienten.

Einer der größten Haie der Urzeit lebte vor etwa 15 Millionen Jahren und erreichte eine Länge von 16 Metern. Dieser Hai hieß Megalodon. Der letzte Urzeithai lebte noch vor 1 Million Jahren.


Aussehen

 
Tigerhai; © Klaus Jost



 
Ammenhai; © Klaus Jost

Haie gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Trotzdem sind die meisten Haiarten relativ leicht erkennbar. Die Größe der verschiedenen Haiarten ist sehr variabel. Die kleinsten Haie sind nur etwa 30 bis 50 cm lang, während die größten Arten bis zu 14 Meter Länge und ein Gewicht von 12 Tonnen erreichen können.

Fast alle Haiarten haben auf jeder Seite hinter ihrem Kopf fünf Kiemenspalten. Ihr Maul liegt an der Unterseite des Kopfes und ist nach hinten gezogen. Dadurch schauen Haie immer unfreundlich aus.

In ihrem Maul haben die Haie unzählige Zähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind. Fällt ein Zahn aus, schiebt sich der dahinterliegende nach vorne und füllt die Lücke aus.

Die Haut ist mit winzigen kleine schuppenartigen Hautzähnchen übersäht. Sie bestehen wie ihre Zähne aus Zahnbein und einem Schmelz. Wenn du einem Hai über vom Kopf aus über den Körper streichen würdest, könntest du fühlen, dass sich seine Haut glatt anfühlt. Würdest du allerdings in die entgegen gesetzte Richtung streichen, wäre seine Haut ganz rau, weil die kleinen Hautzähne alle nach hinten zeigen. Ein Vorteil dieser Haut ist, dass Haie beim schnellen Schwimmen weniger Kraft benötigen.


Die Sinne der Haie

 
Grauer Riffhai; © Klaus Jost


 
Weißspitzen Riffhai; © Klaus Jost

Haie haben ganz besondere Sinne, die es ihnen ermöglichen, Beutetiere schnell und sicher zu finden.

Ihre Geruchsorgane liegen seitlich vorne an der Schnauze. Das Geruchszentrum im Gehirn macht etwa 2/3 der Gehirnmasse aus. Es ist so gut ausgebildet, dass Haie verletzte Fische bereits aus über 75 Metern Entfernung riechen können. Wenn sie Beute riechen, pendeln sie mit ihrem Kopf immer hin und her. So können sie die Geruchsspur verfolgen und ihr Futter finden, selbst wenn sie blind sind.

Das Gehör der Haie ist recht einfach. Sie können allerdings viel tiefer hören, als Menschen. Mit ihrem Gehör nehmen sie aber auch Schwingungen auf, wie sie beispielsweise zappelnde Fische aussenden.

Der Geschmackssinn des Hais liegt im Bereich des Gaumens. Sie können erst feststellen, ob eine Beute genießbar ist oder nicht, sobald sie das erste Mal zugebissen haben. Auf ihrem ganzen Körper verteilt sitzen Geschmacksknospen, mit denen sie „vorkosten“ können, indem sie ihre Beute anstupsen oder sich daran reiben.

Haie verfügen auch über einen ausgezeichneten Sehsinn. Ihre Augen sind viel lichtempfindlicher als die Augen von Menschen. In der Dämmerung sehen sie sogar besser als Katzen.


Lebensraum

 
Bullenhai; © Klaus Jost

Haie sind in allen Weltmeeren daheim. Es gibt sogar eine Haiart, die im Süßwasser zu Hause ist – der Bullenhai. Diese Haiart lebt im Nicaraguasee in Mittelamerika.

Nachdem das Nahrungsangebot in Küstengebieten am größten ist, bevorzugen Haie diese Regionen. Sie kommen sogar in Tiefen bis zu 3600 Metern vor.

Auch im arktischen Meer gibt es eine Haiart – den Eishai, auch Grönlandhai genannt. Diese Haiart ernährt sich hautsächlich von Aas, also von bereits toten Tieren. Der Geruchsinn des Eishais ist so fein entwickelt, dass er beispielsweise tote Robben schon aus sehr weiter Entfernung riechen kann. Manchmal kann es mehrere Tage dauern, bis er sein Futter gefunden hat.


Fortpflanzung

 
Ei eines Hais

Haie wachsen sehr langsam und manche Haiarten erreichen deshalb ihre Geschlechtsreife erst im Alter von etwa 30 Jahren.

Sobald sich Haie gepaart haben, legen die Eier legenden Haiarten die befruchteten Eier in Felsen oder Seetang ab. Sobald die Jungen schlüpfen, sind sie auf sich alleine gestellt.

Es gibt aber auch Haiarten, die lebend gebärend sind. Gleich nachdem sie auf die Welt kommen, können die Jungen auf sich selber achten.


Angriffe

 
Weißer Hai im Sprung; © Klaus Jost

Die Möglichkeit, von einem Hai angegriffen zu werden, ist sehr gering. Es ist viel wahrscheinlicher, von einem Blitz getroffen, oder von einer Kokusnuss erschlagen zu werden, als von einem Hai angegriffen zu werden.

Es gibt meistens zwei Gründe, aus denen Haie angreifen.

Der Hauptgrund für einen Haiangriff ist, dass der Hai belästigt wird. Manche Menschen machen sich einen Spaß daraus, langsam schwimmenden Haien auf die Flossen zu greifen. Meistens schwimmen die Haie dann einfach nur schnell weg. Manche drehen sich aber auch um und beißen zu.

Der zweite Angriffsgrund ist, dass sie beispielsweise ein Surfbrett mit möglichem Futter verwechseln.


Gefährung durch den Menschen

 
Haiflossen von verschiedenen Haiarten; © Klaus Jost


 
getrocknete Haizungen

Über 70 Haiarten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Der Grund dafür ist, dass auf Haie für unterschiedlichste Zwecke Jagd gemacht wird. Pro Sekunde werden weltweit 6 Haie getötet.

Meistens werden Haie wegen ihrer Flossen gejagt. In China wird daraus die begehrte Haifischflossensuppe gemacht. Diese Art der Jagd, das so genannte Hai-Finning, ist besonders grausam. Die Haie werden gefangen, es werden ihnen die Flossen abgeschnitten, und anschließend werden die Tiere wieder ins Wasser geworfen, wo sie langsam sterben.

Aber auch in anderen Ländern wird Hai gegessen. Die Haie werden dabei im Produktnamen allerdings nicht genannt. So sind zum Beispiel die vor allem in Deutschland beliebten Schillerlocken eigentlich geräucherter Dornhai.

Präparierte Haigebisse sind als Trophäen sehr beliebt.

Einige Haie verfangen sich auch in Schleppnetzen, die eigentlich für andere Fische gedacht sind. Sie enden als so genannter Beifang.

Der Hai hat aber auch einige natürliche Feinde. Zu diesen zählen der Schwertwal, der Pottwal und die Riesenkrake. Einige Haiarten fressen aber auch kleinere ihrer Artgenossen.


Externe Links

Sonstiges