Snowboard erinnert stark an Surfen auf Schnee. Snowboarden wurde etwa zu Beginn der 1990er Jahre sehr populär. Besonders Jugendliche begeisterten sich für diese Wintersportart, die damals aber gar nicht mehr so neu war wie es schien. Es entwickelte sich ein richtiger Kult um das Brett, zu dem natürlich auch die entsprechende Kleidung und das richtige Auftreten gehörten. Das ist auch heute noch vielfach so.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Den ersten Vorläufer des Snowboards erfand der Österreicher Toni Lenhardt im Jahr 1900. Dieses „Snowboard" bezeichnete er als Monogleiter. Die Erfindung schlug in seiner Heimat (Steiermark) ein wie eine Bombe. Toni Lenhardt war damit so erfolgreich, dass es ab 1914 in Bruck an der Mur (Steiermark) regelmäßig Monogleiter-Wettbewerbe gab. Dabei blieb es auch für einige Jahre.
Erst Anfang der 1960er Jahre kam es in Amerika zu der eigentlichen Grundsteinlegung des heute so beliebten Wintersports. Tom Sims baute im Rahmen eines Schulprojektes sein erstes „Ski Board". Shermann Poppen, der ein begeisterter Wellenreiter war, konstruierte den sogenannten „Snurfer". Beide hatten das Ziel, auf dem Schnee ähnlich wie auf den Wellen zu reiten.
Etwa 10 Jahre später gründete Jack Burton die heute größte Snowboardfirma der Welt. Auf Grundlage des Snurfers entwickelte er nach und nach aus dem damaligen „Spielzeug" das wettbewerbsfähige Sportgerät von heute.
Weitere 10 Jahre später, also zu Beginn der 1980er Jahre, fand das mittlerweile amerikanische Snowboard den Weg zurück nach Europa. Auch hier entwickelte sich ein wahrer Kult um das Snowboarad.
Olympische Bewerbe
Einzelwettbewerbe für Männer und Frauen im Parallel-Riesenslalom, der Halfpipe, und im Snowboard Cross.
Olympische Geschichte
- 1998 (Nagano): erstmals werden die Einzeldisziplinen Riesenslalom und Halfpipe für Männer und Frauen ausgetragen; interessant ist die Tatsache, dass Snowboard direkt ins olympische Programm aufgenommen wurde, ohne vorher Demonstrationssportart gewesen zu sein;
- 2002 (Salt Lake City): der Riesenslalom wird durch den Parallel-Riesenslalom ersetzt;
- 2006 (Turin): das olympische Snowboardprogramm wird durch den Wettbewerb im Snowboard Cross für Männer und Frauen ergänzt
Ausrüstung
Ähnlich wie bei der Ausrüstung zum Skifahren benötigst du zum Snowboard fahren angemessene Winterbekleidung, Snowboard-Handschuhe und einen Helm.
Den Rest kannst du dir ausleihen. Es wäre schade, bereits am Anfang viel Geld für Board, Bindung und Schuhe auszugeben, wenn du noch gar nicht weißt, ob dir der Sport überhaupt Spaß macht. In jedem Wintersportort gibt es zumindest einen Ski- und Snowboardverleih, wo du dir entsprechende Schuhe, ein Board samt Bindung und einen passenden Helm ausleihen kannst.
Boardarten
Es gibt drei grundsätzlich unterschiedliche Typen von Snowboards: Allroundboards, Freestyleboards und Alpin- oder Raceboards.
Allroundboards sind Snowboards für fast alle „Gelegenheiten". Sie sind sowohl für Geländefahrten, als auch für Fahrten auf der Skipiste bestens geeignet. Gerade für Anfänger sind diese Boards zu empfehlen, da sie im Vergleich zu den zwei anderen Snowboard-Arten relativ einfach zu fahren sind. Bei den Allroundboards gibt es außerdem noch eine Unterscheidung zwischen alpinen und Freestyle orientierten Boards.
Freestyleboards sind etwas breiter als Freestyle orientierte Allroundboards. Außerdem sind die Schaufeln nur sehr wenig gebogen. Das Board ist insgesamt relativ kurz und weich.
Alpin- oder Raceboards sind ziemlich hart und schmal und hauptsächlich für Rennen geeignet. Nur wer schon recht gut snowboarden kann, sollte sich für so ein Brett entscheiden.
Boots
Es gibt zwei sehr unterschiedliche Arten von Snowboardschuhen: Softboots und Hardboots.
Wie der Name schon sagt, sind Softboots recht weich. Das hat den Vorteil, dass diese Schuhe nur selten schmerzen. Du kannst mit diesen fast genauso gut gehen und stehen kann, wie mit ordentlichen Stiefeln. Sie erinnern ein wenig an Moonboots mit der Ausnahme, dass sie Schuhbänder haben, um ordentlich fest geschnürt werden zu können.
Hardboots sehen fast wie gewöhnliche Skischuhe aus. Sie sind aus festem Kunststoff und mit vier bis fünf Schnallen zu schließen. Der Vorteil dieser Schuhe ist, dass ein besserer Übertrag der Bewegung auf das Board möglich ist. Deshalb verwenden sportliche Fahrer eher Hardboots.
Wettbewerbe
Die Möglichkeiten mit einem Snowboard Spaß zu haben reichen viel weiter, als einfach nur die Skipisten bergab zu fahren. Es gibt eine ganze Reihe an Wettbewerben bei denen sich Snowboarder in unterschiedlichsten Disziplinen messen können.
Seit 1994 wird der Snowboard-Weltcup für Männer und Frauen veranstaltet. Die einzelnen Disziplinen sind:
Parallel-Riesenslalom
Hier werden zwei Kurse mit etwa 25 Toren gesetzt. Der Abstand der einzelnen Tore beträgt zwischen 20 und 25 Metern. Der Hang muss eine Höhendifferenz von 120 bis 200 m aufweisen. Die Qualifikation sieht vor, dass die Fahrer (oder Fahrerinnen) einzeln abwechselnd auf der roten und der blauen Piste fahren. Die 16 besten Fahrer jeder Farbe kommen in die Ausscheidungsrunde. Hier wird auf der jeweils anderen Piste gefahren. Die Zeiten vom ersten und vom zweiten Lauf werden zusammengezählt und die 16 Schnellsten steigen in das Finale auf. Das Finale wird im k.o.-System gefahren. Jeweils zwei Fahrer treten gegeneinander in zwei Läufen an. Wer hier als Erster die Ziellinie überfährt steigt in die nächste Runde auf.
Parallel-Slalom
Der Parallelslalom wird gleich ausgetragen wie der Parallel-Riesenslalom. Der Unterschied liegt nur im Abstand der Tore zueinander und in der Anzahl der Tore.
Snowboardcross
Dieser Bewerb wird auch SBX abgekürzt. Das ist eine Disziplin, bei der Race und Freestyle miteinander verbunden sind. Bei diesem Wettbewerb startet jeweils eine Gruppe von mindestens vier Snowborder(innen) gleichzeitig. Sie fahren gegeneinander eine genau festgelegte Strecke auf der es Schanzen, Tunnel, Buckel und sogar Wassergräben gibt. Die zwei ersten einer jeden Gruppe steigen in die nächste Runde auf. Bei diesem Bewerb geht es oft ganz schön zur Sache. Stürze sind hier keine Seltenheit.
Halfpipe
Bei diesem Bewerb wird in einer Halfpipe gefahren. Diese hat die Form einer halben Röhre. Die Halfpipe muss für Wettkämpfe des Internationalen Skiverbandes oder auch für die Olympischen Spiele eine vorgeschriebene Breite haben. Je nach Höhe und Länge der Pipe erlaubt sie dem Athleten mehrere Tricks in Folge, die von einer Jury bewertet werden. Bei den Sprüngen zählen Vielfalt, Schwierigkeit und Ausführung.
Big Air
... oder auch Straight Jump ist in der Snowboard-Sprache der Begriff für eine Sprungschanze und den dazugehörigen Kunstsprung. Hier gibt es nur einen einzigen Absprung. In der Luft wird dann ein Trick gezeigt. Je nach Schwierigkeitsgrad des Tricks, des Styls, der Durchführung und der Landung werden von einer Jury Punkte vergeben.
Tipps
Das Wichtigste beim Snowboarden ist, mit einem ordentlichen Kurs zu beginnen. Denn, wenn du diesen Sport mit Hilfe einer Snowboardlehrerin oder eines Snowboardlehrers erlernst, bleiben dir viele Enttäuschungen erspart. Außerdem lernst du dadurch nicht gleich eine falsche Technik. In Österreich gibt es eine ganze Menge an Ski- und Snowboardschulen. In jedem Skigebiet findest du zumindest eine dieser Schulen. Deshalb ist es hier nicht sehr sinnvoll, all diese Ski- und Snowboardschulen aufzureihen.
Einen Tipp möchte ich dir noch auf den Weg geben. Fahr bitte nur auf für Snowboarden oder Skifahren vorgesehenen Pisten und Strecken. Abseits dieser Flächen kann sehr gefährlich sein. Eine Lawine kann schnell entstehen und auch ein Sturz in nicht vorgesehenem Gelände kann böse ausgehen, wenn du nicht gefunden wirst.
Externe Links
Die Begriffe rund um das Snowboard sind fast ausschließlich englischsprachig. Damit du aber auch weißt, was welcher Begriff bedeutet, schau doch mal im Snowboard-Lexikon nach.