In Österreich wird die Tomate auch als Paradeiser bezeichnet. Ebenso wie die Gurke, der Kürbis oder Melanzani gehört die Paradeiser zum Fruchtgemüse. Es werden die Früchte der Pflanze verspeist. Um genau zu sein zählt sie zu den Beerenfrüchten.
Paradeiser enthalten verschiedene Vitamine sowie Mineralstoffe. Sie sind gesund und schmecken besonders gut.
Übrigens bestehen sie zu 95 Prozent aus Wasser.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die aus Süd- und Mittelamerika stammende Tomate wurde von den Maya und Azteken „xitomatl“ genannt. Sie ist vermutlich mit dem spanischen Seefahrer Christoph Kolumbus wie auch Kartoffel oder Kürbis nach Europa gebracht worden. Damals waren sie gelblich. Daher stammt auch die bis heute gültige italienische Bezeichnung „pomodoro“ (wörtlich: Goldapfel).
Bis der Paradeiser auch auf Tellern landete, dauerte es noch, denn früher galt sie wie auch die Kartoffel als Zierpflanze. Etwa um 1900 konnten Tomaten auf Wiener Märkten erstanden werden.
Tomatenpflanze
Die Tomate zählt wie auch Kartoffel, Paprika oder die Tabakpflanze zur Familie der Nachtschattengewächse.
Die Paradeiserpflanze ist fein behaart und hat gelblichen Blüten.
Ihre Früchte gehören zu den Beeren. Anfangs sind diese noch grün und reifen zu meist roten (siehe Sortenvielfalt) Früchten heran. Je nach Sorte hat die Frucht eine unterschiedliche Anzahl an Fruchtkammern in denen sich der Samen befindet.
Unreife Tomaten sowie Blätter und Stängel sind mäßig giftig und sollten daher nicht mitgegessen werden.
Paradeiserpflanzen wachsen im Glashaus oder im Freien, benötigen ausreichend Licht, aber mögen es nicht zu nass.
Sortenvielfalt
In Supermärkten findest du meist nur eine kleine Auswahl an unterschiedlichen, fast ausschließlich roten Paradeisersorten. Doch die Vielfalt ist riesig. Manche Quellen sprechen von über 2500 andere bis zu 6000 verschiedene Sorten.
Je nach Sorte haben Paradeiser nicht nur unterschiedliche Größen, Formen sondern auch ganz tolle Farben. Abgesehen von rot kommen sie in gelb, orange, grün, violett bis schwarz oder sogar gestreift vor. Tomaten sind rundlich, oval oder sogar birnen- und herzförmig.
Verwendung
In Österreich werden über 44.000 Tonnen Tomaten geerntet und noch weitaus mehr verbraucht ob roh als Salat, in einer Soße verkocht oder zu Pommes frites als Ketchup.
Der Paradeiser ist mit Abstand das beliebteste Gemüse in Österreich. Durchschnittlich isst jede/r pro Jahr 27,2 kg Tomaten in den unterschiedlichsten Formen.
(Zahlen: Statistik Austria 2010/11)
Ketchup
Das sehr beliebte Ketchup enthält neben Paradeiser, Essig, Salz und Gewürzen auch Zucker. Seit 1962 wird in Mattersburg (Burgenland) beim Österreichischen Marktführer Felix Ketchup produziert.
Tipp: Wie du Ketchup aus einer Glasflasche bekommst? Bevor du die Flasche öffnest, schüttle sie kräftig, dann fließt das Ketchup leicht heraus.
Tomatina
Jedes Jahr am letzten Mittwoch im August herrscht in einem kleinen Städtchen in Spanien für eine Stunde ein festlicher Ausnahmezustand. Mehrere zehntausende Menschen bewerfen sich bei der Tomatina auf den Straßen mit überreifen Tomaten. Dabei entstehen regelrechte Flüsse aus Tomatensaft. Zu den Regeln zählen, dass die Paradeiser vor dem Werfen zerdrückt werden müssen. Das Saubermachen der Straßen gehört ebenso zu den Pflichten der Teilnehmenden.
Die Tomatina gelangte 2004 mit 38 000 Teilnehmenden und 125 000 kg (125 Tonnen) Tomaten ins Guinness Buch der Rekorde.
(Anmerkung: Leider verhungern noch immer auf der Welt täglich Menschen!)
Redewendungen
„Hast du Tomaten auf den Augen?“ Diese Frage wird gerne gestellt, wenn etwas Offensichtliches übersehen wird. Bespiel: Du suchst dein Lieblingsstofftier, dass auf deinem Bett liegt.
Als „treulose Tomate“ wird jemand bezeichnet der sich nicht an eine Versprechen hält oder sich nicht meldet.
Jemand „wird rot wie eine Tomate“, wenn sich er oder sie vor Scham errötet.