Kaffee ist nach Wasser das beliebteste Getränk, nicht nur in Österreich. Der wichtigste Grund dafür ist wohl nicht sein bitterer Geschmack, sondern die aufputschende Wirkung.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- es den Kaffee in Europa bereits seit 300 Jahren gibt?
- er ursprünglich nicht getrunken, sondern in Form von "Energiebällen" gegessen wurde?
- im Jahr 1675, der König von England sämtliche "Kaffeehäuser" schließen ließ, da er Angst hatte, die Leute würden sich dort gegen ihn verschwören?
Kaffee als Genussmittel
Es war eigentlich eher Zufall, dass Kaffee als Genussmittel entdeckt wurde. Eine Geschichte erzählt, vom Hirten Kaldi. Dieser hütete seine Ziegen in der Nähe des Klosters Schehodel im Jemen. Eines Nachts wunderte er sich darüber, dass seine Tiere die ganze Nacht über fröhlich herumsprangen statt zu schlafen. Kaldi kam dahinter, dass sie die kleinen roten Früchte des wilden Kaffeebaumes gefressen hatten. Gemeinsam mit den Mönchen des Klosters sammelte er einige der Kirschen, trocknete und zerstieß sie und goss heißes Wasser darüber. So wurde der erste Kaffee getrunken.
Ob diese Geschichte stimmt oder nicht, kann nicht gesagt werden. Doch es ist schon möglich, dass sich so etwas ähnliches zugetragen hat.
Produktion
Nachdem Kaffee also in Europa bekannt und immer beleibter wurde, war es nötig, die Kaffeepflanzen auch entfernt von ihrer ursprünglichen Heimat anzupflanzen. Die Bäume mit ihren begehrten Früchten wachsen heute in den tropischen Gebieten in Südamerika, Afrika und Asien.
Ernte
Die Ernte erfolgt einmal im Jahr. Es gibt nur wenige Gebiete, wo sogar zweimal jährlich geerntet werden kann. Nachdem die Bäume oder Sträucher aber gleichzeitig Blüten, unreife Früchte und reife Kaffeekirschen tragen, kann die Erntezeit bis zu drei Monate dauern.
Die roten Kaffeekirschen werden gepflückt oder mit Hilfe von Erntemaschinen geerntet. Diese Maschinen haben aber den Nachteil, dass sie auch unreife Kirschen abstreifen. Die Qualität des Kaffees ist dann nicht mehr so gut.
Säuberung
Nach der Ernte werden die Kaffeekirschen zum Trocknen aufgelegt, sodass sich das Fruchtfleisch und das dünne Silberhäutchen leicht von den Kaffeebohnen lösen lassen. Die Trocknung dauert etwa 3 bis 5 Wochen. Eine zweite Möglichkeit schneller zu den Bohnen zu gelangen ist, diese mit Hilfe von Wasser vom Fruchtfleisch zu befreien. Die sauberen Bohnen müssen anschließend aber trotzdem getrocknet werden. Dieser Vorgang dauert aber nur 2 bis 3 Tage. Die so genannte Nassaufbereitung geht schneller und ergibt auch besseren Kaffee. Allerdings wird hier eine Menge Wasser benötigt und auch verschmutzt.
Sind die Bohnen trocken, so werden noch das Pergamenthäutchen und das Silberhäutchen abgeschält. Eine letzte Reinigung entfernt Schmutz und der Rohkaffee kann verpackt werden.
Röstung
Der Rohkaffee sieht aber noch nicht so aus, wie wir ihn kennen – nämlich mittel- bis dunkelbraun, in der ganzen Bohne oder bereits gemahlen. Dafür muss er erst geröstet werden. Die Röstung des Rohkaffees erfolgt aber erst in den Ländern, in die der Kaffee exportiert wird. Denn so kann jeder Anbieter den Kaffee so rösten, wie er dort gerne getrunken wird. Von der Röstung hängen nämlich der Geschmack und auch die Stärke des Kaffees ab. Hell gerösteter Kaffee ist zum Beispiel eher mild, dafür schmeckt er leicht säuerlich. Sehr dunkel gerösteter Kaffee schmeckt zwar leicht süß, ist aber gleichzeitig bitter. In Italien wird der Kaffee gerne sehr dunkel geröstet und in Amerika eher heller.
Die so gerösteten Bohnen werden anschließend verpackt und in den Geschäften verkauft. Von Vorteil ist, wenn der Kaffee erst kurz vor dem Aufbrühen gemahlen wird. Auf diese Weise behält er länger sein Aroma.
Zubereitung
Nicht nur der Grad der Röstung ist für die Länder und Kulturen ziemlich verschieden, sondern auch die Art der Zubereitung.
So wird beispielsweise beim Filterkaffee heißes Wasser tröpfchenweise über den Kaffee gegossen und gefiltert. Diese Methode ist in Deutschland, Österreich und den USA weit verbreitet.
In Italien wird vorzugsweise Espresso getrunken. Dabei wird Wasser unter hohem Druck durch den fein gemahlenen Kaffee gepresst.
In Frankreich ist die Zubereitung mit einer „French Press“ sehr verbreitet. Hier wird der grob gemahlene Kaffee in eine spezielle Kanne gefüllt, beinahe kochendes Wasser dazu gegeben und der Kaffee nach einer gewissen Zeit mit einem Filter auf den Boden der Kanne gepresst.
Beim Türkischen und Griechischen Kaffee wird der fein gemahlene Kaffee gemeinsam mit Zucker und Wasser in einem kleinen Kupferkessel aufgekocht. Die gesamte Mischung kommt anschließend in die Tasse.
Für die verschiedensten Zubereitungsarten gibt es natürlich auch die unterschiedlichsten „Kaffeemaschinen“. So gibt es beispielsweise normale Filtermaschinen, Espressomaschinen und auch Kaffeemaschinen und Kaffeeautomaten, die gleich den Zucker und die Milch mit in den Kaffee mischen – geschäumt oder ungeschäumt.
Wirkung
Kaffee enthält Koffein, das eine anregende, aufmunternde Wirkung hat. Kaffee fördert auch die Konzentration. Allerdings kann es gefährlich werden, zu viel Kaffee zu trinken. Er kann den Blutdruck erhöhen und hat eine entwässernde Wirkung. Das bedeutet, dass dem Körper mehr Wasser entzogen wird. Dadurch könnte der Körper geschädigt werden.
Neuere Studien zeigen aber, dass die Inhaltsstoffe von Kaffee für die Gesundheit auch sehr vorteilhaft sein können. So könnte zum Beispiel das Risiko an Nierenkrebs oder einem Leberleiden zu erkranken, verringert werden.
Ob Kaffee nun schädlich ist oder nicht, wird die Wissenschaft noch länger beschäftigen. Auf jeden Fall kann gesagt werden, dass Kaffee in normalen Mengen ohne weitere Auswirkungen getrunken werden kann.